# taz.de -- Polizeigewerkschafter werfen AfDler raus: „Menschenverachtende Pa… | |
> Die GdP fasst einen Unvereinbarkeitsbeschluss für AfD-Mitglieder. Diese | |
> sollen die Polizeigewerkschaft verlassen. Die Partei reagiert empört. | |
Bild: Auch ihn sehen die Polizeigewerkschafter als Diskursvergifter: Thüringen… | |
Berlin taz | Von jeher sucht die AfD die Nähe zur Polizei, auch in ihren | |
eigenen Reihen tummeln sich etliche Polizeibeamte. Jetzt aber zieht deren | |
größter Interessenverband, die [1][Gewerkschaft der Polizei] (GdP), eine | |
Trennlinie. Die Gewerkschaft beschloss eine Unvereinbarkeitserklärung für | |
AfD-Mitglieder. Die AfD sei eine „im Kern rassistische, nationalistische, | |
menschenverachtende, demokratie- und gewerkschaftsfeindliche Partei“. | |
Den Beschluss gab die GdP am Freitag bekannt, gefällt wurde er vom | |
Bundesvorstand tags zuvor. „Die GdP stellt sich der AfD entschieden | |
entgegen“, heißt es darin. „Die Ziele, Positionen, Grundsätze und Werte d… | |
GdP sind mit denen der Partei Alternative für Deutschland unvereinbar.“ | |
Demnach sei auch eine AfD-Mitgliedschaft mit der Mitgliedschaft in der GdP | |
unvereinbar. AfD-Mitglieder seien in der Gewerkschaft „nicht willkommen“ | |
und würden nun aufgefordert, diese zu verlassen. | |
Immer öfter sei zuletzt das „wahre Antlitz der AfD“ zu Tage getreten, | |
erklärte GdP-Bundesvize Dietmar Schilff, dessen Gewerkschaft rund 200.000 | |
Mitglieder zählt. Er verwies auf Teilnahmen von Parteivertretern an den | |
Corona-Protesten, wo diese einen Schulterschluss mit Rechtsextremen und | |
Verschwörungstheoretikern suchten. Zudem spreche auch der | |
[2][Verfassungsschutz] davon, dass völkische Kräfte die Partei weiter | |
radikalisierten. Die GdP werde sich dagegen weiter „mit großem Engagement“ | |
gegen „populistische und extremistische Entwicklungen innerhalb der | |
Gesellschaft“ stellen, sagte Schilff. | |
## „Mitverantwortlich für Hass, Hetze, Gewalt“ | |
Die Gewerkschaft hatte sich schon länger [3][von der AfD distanziert], nun | |
wird dies auch formell unterstrichen. Im GdP-Bundesvorstand fielen | |
deutliche Töne. Die AfD stelle die Grundwerte des gesellschaftlichen | |
Miteinanders in Frage, heißt es dort. Mit ihren ständigen Provokationen sei | |
sie „mitverantwortlich für Hass, Hetze und Gewalt“. | |
Auch die Umarmungsversuche der AfD weist die Gewerkschaft zurück. Die | |
Partei pflege zur Polizei nur ein „instrumentelles Verhältnis“, erklärte | |
der Verband. „Die AfD steht nur dann hinter der Polizei und anderen | |
öffentlichen Institutionen, wenn es ihren Zielen und ihrer Ideologie | |
entspricht.“ | |
## AfD und GdP schon länger im Clinch | |
Die AfD hatte die GdP schon in der Vergangenheit kritisiert, für die Partei | |
fällt der öffentlichkeitswirksame GdP-Beschluss – kurz vor den | |
Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz – zu einem | |
ungünstigen Zeitpunkt. AfD-Chef Tino Chrupalla reagierte denn auch | |
entrüstet. Mit dem Beschluss bekenne sich die Gewerkschaft „formal zu ihrer | |
zutiefst intoleranten und antidemokratischen Grundhaltung“. Die GdP | |
verweigere sich einem Diskurs außerhalb des eigenen „zuzementierten | |
Meinungskorridors“, kritisierte Chrupalla. „Demokratie geht anders.“ | |
Die GdP betont dagegen, dass man als Gewerkschaft eine politische | |
Organisation sei, die sich nicht neutral gegenüber Parteien verhalten | |
müsse. „Sie kann und darf eine klare Haltung einnehmen.“ Davon werde man | |
sich auch nicht durch Einschüchterungsversuche abbringen lassen. | |
12 Mar 2021 | |
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## AUTOREN | |
Konrad Litschko | |
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