Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- UN-Zwischenbericht zum Paris-Abkommen: Das reicht einfach nicht
> Die UN untersucht, was die Staaten bisher im Rahmen des Pariser
> Klima-Abkommens leisten wollen. Es ist erschreckend.
Bild: Die Staaten des Pariser Klimaabkommens werden das Zwei-Grad-Ziel verfehlen
Berlin taz | [1][196 Mitglieder hat das Pariser Weltklimaabkommen] – aber
nur 75 Staaten haben bislang wie versprochen neue Klimaziele für das Jahr
2030 vorgelegt. Die Vereinten Nationen haben die Pläne dieser Länder nun
ausgewertet und kommen zu einem dramatischen Ergebnis: Bis zum Ende des
Jahrzehnts würden sie die Emissionen der betreffenden Länder im
Durchschnitt nur um ein halbes Prozent gegenüber dem Niveau von 2010 senken
– sofern überhaupt alles umgesetzt wird.
Das steht in eklatantem Widerspruch zu dem, was nötig wäre. Um die
Erderhitzung bei 1,5 Grad gegenüber vorindustriellen Zeiten zu begrenzen,
ist es laut [2][Weltklimarat] nötig, dass die Emissionen in diesem Zeitraum
um 45 Prozent sinken, um spätestens 2050 praktisch bei null zu liegen. Und
das ist wahrscheinlich noch unterbewertet. Neuere Berechnungen des globalen
CO2-Budgets legen nahe, dass die Reduktion eigentlich noch drastischer
ausfallen müsste.
Der UN-Zwischenbericht ist die erste richtige Standortbestimmung des
Paris-Abkommens. Das macht den Staaten keine Vorgaben, wie stark sie ihre
Emissionen senken müssen. Es verpflichtet die Länder aber, sich selbst
entsprechende Ziele zu setzen und diese alle fünf Jahre „zu überprüfen und
anzupassen“. So soll nach und nach erreicht werden, dass die Erderhitzung
möglichst auf 1,5 Grad begrenzt wird, auf jeden Fall aber bei „deutlich
unter zwei Grad“.
Die katastrophale Bilanz der angepassten Klimaversprechen kommt auch daher,
dass etliche von ihnen gar keine Verbesserung gegenüber den fünf Jahre
alten Zielen bedeuten. [3][Das Team des Climate Action Trackers], einem
Projekt der deutschen Denkfabriken Climate Analytics und New Climate
Institute, hat sich das genauer angeschaut: Demnach ruhen sich
beispielsweise Japan, Südkorea, Russland, Neuseeland, die Schweiz und
Australien auf ihrem alten Niveau aus. Dabei kommt es nicht nur auf diese
Länder an, sondern natürlich auch auf den großen Rest, der zuletzt gar
keine neuen Ziele abgegeben hat. [4][Darunter sind Schwergewichte wie China
und die USA, beide Länder haben aber schon angekündigt, bald nachzuziehen.]
Doch das eigentlich Problem geht noch tiefer: Auch die Staaten, die im
vergangenen Jahr keine neu angepassten Ziele ausgegeben haben, hatten
schließlich beim Abschluss des Paris-Abkommens schon erste Ziele vorgelegt.
Aber: Würden alle Länder lediglich die damals eingereichten Ziele umsetzen,
liefe das mehreren Prognosen zufolge auf eine Erderhitzung zwischen drei
und vier Grad hinaus.
26 Feb 2021
## LINKS
[1] https://ec.europa.eu/clima/policies/international/negotiations/paris_de
[2] https://www.de-ipcc.de/
[3] https://climateactiontracker.org/
[4] /USA-treten-Pariser-Klima-Abkommen-bei/!5747495
## AUTOREN
Susanne Schwarz
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
Schwerpunkt Klimawandel
klimataz
Klimaschutzziele
Schwerpunkt Klimawandel
Schwerpunkt Klimawandel
Schwerpunkt Klimawandel
USA
Klima
Pariser Abkommen
Schwerpunkt Klimawandel
Schwerpunkt Klimawandel
Schwerpunkt Klimawandel
## ARTIKEL ZUM THEMA
Analyse zu CO2-Emissionen seit 1850: Wer hat das Klima aufgeheizt?
Zehn Länder haben fast zwei Drittel der CO2-Emissionen seit 1850
ausgestoßen, zeigt eine Analyse. Auch Deutschland ist ganz oben mit dabei.
Forscherin über Klima- und Artenkrise: „Emissionen drastisch senken“
Der Welt-Klimarat und der Welt-Biodiversitätsrat müssen zusammenarbeiten,
sagt die Klimaforscherin Almut Arneth. Die Krisen ließen sich nur zusammen
lösen.
Entwicklungsindex setzt auf Klimaschutz: Costa Rica und Sri Lanka ganz vorne
Bei gängigen Entwicklungsrankings landet der Globale Norden oft ganz oben.
Doch was passiert, wenn man den Ressourcenverbrauch mitrechnet?
Kampf gegen die Erderhitzung: Kalter Krieg oder Klimaschutz
Nächste Woche will US-Präsident Biden sein Land als Ökogroßmacht
präsentieren. Aber der Konflikt mit China gefährdet alles.
US-Sonderbeauftragter Kerry in China: Überraschende Klimagespräche
Trotz der Spannungen in anderen Bereichen – beim Klimaschutz wollen China
und die USA zusammenarbeiten.
Weltweite CO2-Emissionen: Zurück zum dreckigen Normalbetrieb
Corona war nur eine Atempause: Der globale CO2-Ausstoß steigt wieder.
Industrieländer reduzieren Emissionen – aber nur ein Zehntel des Nötigen.
Mehr Umweltschutz in der Außenpolitik: Zu zweit im Klima-Klub
Klimaschutz findet auch in der deutschen Außenpolitik statt – bislang
jedoch vor allem rhetorisch. Doch es gibt neue Ideen.
USA treten Pariser Klima-Abkommen bei: Sie sind wieder da
Die USA sind abermals offizielles Mitglied des Pariser Weltklima-Abkommens.
Die entscheidenden praktischen Schritte stehen jedoch noch aus.
Umgang mit dem Klimawandel: Klimahilfe per Kredit
Deutschland muss als Industrieland Geld für Klimaschutz in armen Ländern
bereitstellen. Einen beachtlichen Teil davon sollen die aber zurückzahlen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.