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# taz.de -- Trump und die Republikaner: Bloß keine Schadenfreude
> Trump ist abgewählt. Aber er könnte wieder gewinnen. Und auch wenn nicht,
> er vergiftet das politische Klima und macht rationale Debatten unmöglich.
Bild: Versaut die Stimmung und vergiftet das Klima: Donald Trump
Wenn der [1][derzeitige Stand des Machtkampfes bei den
US-Republikaner*innen] mehr ist als eine kurze Momentaufnahme, dann ist die
„Grand Old Party“ tatsächlich nicht zu retten. Donald Trump, der 2016 von
außen mit dem Ruf Kandidat wurde, ein guter Entertainer und zwielichtiger
Geschäftsmann zu sein, hat die Partei in einer Geschwindigkeit zerstört,
vor der einige gewarnt, die aber nur wenige vorausgesehen haben.
Er hat geschickt auf alle Bewegungen aufgesetzt, die schon seit spätestens
Mitte der 1990er Jahre immer stärker die Partei bestimmt haben, und hat sie
zu einem Wahlverein des autokratischen Rechtspopulismus mit Offenheit zur
extremen Rechten gemacht. Oder, wie es Trumps Sohn bei jener
verhängnisvollen Kundgebung am Vormittag des 6. Januar ausdrückte: „Das ist
Trumps Republikanische Partei!“
Die Lüge von den angeblich nur durch Betrug verlorenen Wahlen ist dabei
zentral: [2][Trump] stellt sich auch in seiner jüngsten Botschaft als
derjenige dar, der den Republikaner*innen vorher nie gesehene
Wahlsiege einbrachte, und seine Anhänger*innen glauben ihm das. Dabei
ist er in Wirklichkeit der erste Präsident seit 30 Jahren, der nicht
wiedergewählt wurde und in dessen gerade vier Jahren beide Kammern des
Kongresses und das Weiße Haus verloren gingen – auch wenn es dazu einer
unglaublichen Mobilisierung aufseiten der Demokrat*innen bedurfte, die
sie vom Weißen Haus aus nur schwer werden wiederholen können.
Auch deshalb ist heimliche oder offene Schadenfreude darüber, dass die
Republikaner*innen den Verlierer Trump jetzt nicht wieder loswerden,
nicht angebracht: [3][Er könnte wieder gewinnen]. Und auch wenn er nicht an
der Macht ist, vergiftet er das politische Klima und macht rationale
öffentliche Debatten unmöglich. Trumps Breitseiten aus Mar-a-Lago gegen
alle leidlich vernünftigen republikanischen Parlamentarier*innen
machen Überparteilichkeit unmöglich, und das verhindert Reformen. Denn eine
gesicherte Kongressmehrheit hat der neue Präsident Joe Biden nur für zwei
Jahre. Das dürfte zu kurz sein.
17 Feb 2021
## LINKS
[1] /Machtkampf-bei-den-US-Republikanern/!5752976
[2] /Impeachment-gegen-Trump/!5751875
[3] /Nach-dem-Impeachment-Verfahren/!5751914
## AUTOREN
Bernd Pickert
## TAGS
US-Wahl 2024
Donald Trump
Republikaner
Kolumne Der rote Faden
US-Wahl 2024
Schwerpunkt Klimawandel
USA
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
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