| # taz.de -- Fehlende Radwege: Geld ausgeben schwer gemacht | |
| > Um den Ausbau von Straßen kümmern sich auf Bundesebene riesige | |
| > Verwaltungseinheiten, um den Radverkehr nur wenige Personen. | |
| Bild: Der Bedarf an guten Radwegen steigt immens – die Infrastruktur muss ras… | |
| In kaum einer Rede verzichten Verkehrspolitiker:innen darauf, ein | |
| Loblied auf den Radverkehr zu singen und die Verbesserung der Infrastruktur | |
| anzukündigen oder anzumahnen – je nachdem, ob sie in der Regierung oder der | |
| Opposition sind. Doch tatsächlich passiert viel zu wenig. Dass es auch | |
| schnell gehen kann, hat etwa der [1][Berliner Bezirk Kreuzberg in der | |
| Coronakrise] mit dem zügigen Ausbau der Pop-up-Radwege gezeigt. Doch diese | |
| Ausnahme bestätigt nur die Regel: Ansonsten geht es, wenn überhaupt, | |
| schleppend voran. | |
| Dabei steigt der Bedarf an guten Wegen für Radler:innen immens. Mit dem | |
| Boom der E-Bikes hat sich ihr Radius enorm vergrößert. Damit zur Arbeit zu | |
| fahren erscheint vielen Berufstätigen inzwischen sehr viel unkomplizierter | |
| zu sein als mit einem konventionellen Rad oder – schon wegen des | |
| Parkplatzproblems – dem Auto. [2][Und solange die Coronakrise nicht | |
| überwunden ist, ist diese Alternative zu Bussen und Bahnen besonders | |
| attraktiv]. Betriebsvereinbarungen oder tarifvertragliche Regelungen zur | |
| Anschaffung von [3][Dienst]-E-Bikes, die es heute nur punktuell gibt, | |
| werden bald für viele Millionen Menschen gelten. Dann wird es richtig voll | |
| auf den Radwegen der Republik. | |
| Die Infrastruktur muss rasch sehr viel besser werden. Das gilt nicht nur | |
| für die Innenstädte. Auch und gerade Verbindungen zwischen Ortschaften | |
| müssen besser werden. Dass viele Bundesstraßen keine Radwege haben, hindert | |
| radelnde Pendler:innen, sie zu nutzen. | |
| Um den Ausbau von Straßen kümmern sich auf Bundesebene riesige | |
| Verwaltungseinheiten, um den Radverkehr nur wenige Personen. Das zeigt: | |
| Wirklich ernst nimmt die Bundesregierung den Radverkehr nicht. | |
| Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) macht zwar für den Ausbau der | |
| Radinfrastruktur mit 1,4 Milliarden Euro so viel Geld locker wie keiner | |
| seiner Vorgänger. Aber wie viel davon tatsächlich in neue Projekte fließt, | |
| bleibt abzuwarten. Denn für einen wirklichen Durchbruch gibt es noch immer | |
| viel zu viele Barrieren in Gesetzen und Vorschriften und viel zu wenige | |
| Radexpert:innen in den Verwaltungen. | |
| 26 Jan 2021 | |
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| ## AUTOREN | |
| Anja Krüger | |
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