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# taz.de -- Angestellte von Kommunen: Anspruch auf Dienstrad-Leasing
> Angestellte der Kommunen können künftig mittels Gehaltsverzicht E-Bikes
> und Fahrräder leasen. Arbeitgeber sparen so Geld.
Bild: „Ein Meilenstein für die nachhaltige betriebliche Mobilität“, heiß…
Berlin taz | Der Einsatz von Diensträdern könnte einen enormen Schub
bekommen: Knapp 1,9 Millionen Angestellte von Kommunen können künftig ein
E-Bike oder Fahrrad leasen, das sie auf dem Weg zur Arbeit und in der
Freizeit nutzen dürfen. Das ist Bestandteil des gerade [1][abgeschlossenen
Tarifvertrags] im öffentlichen Dienst. Die Gewerkschaft Verdi und der
Verband kommunaler Arbeitgeber (VKA) haben sich auf die sogenannte
Entgeltumwandlung für das Dienstradleasing geeinigt. „Um die Arbeitsplätze
im öffentlichen Dienst attraktiv zu halten, konnten die kommunalen
Arbeitgeber ihre Forderung zur Entgeltumwandlung für Fahrräder und E-Bikes
durchsetzen“, teilte der VKA mit.
Die Radbranche begrüßt das Ergebnis. „Das ist ein Meilenstein für die
nachhaltige betriebliche Mobilität“, sagte Wasilis von Rauch,
Geschäftsführer des [2][Bundesverbands Zukunft Fahrrad (BVZF)]. In dem
Verband sind 90 Prozent der deutschen Rad-Leasinganbieter organisiert. Nach
seinen Angaben sind mehr als 600.000 Diensträder auf deutschen Straßen
unterwegs, fast alle geleast. Vereinzelt zahlen das die Arbeitgeber,
meistens kommen aber die Beschäftigten selbst mittels einer
Entgeltumwandlung dafür auf. Das bedeutet: Sie verzichten auf einen Teil
ihres Bruttogehalts, mit dem das Leasing bezahlt wird. Den Vertrag schließt
der Arbeitgeber ab. Für den Leasing-Beitrag müssen Beschäftigte keine
Einkommensteuern zahlen, außerdem entrichten Unternehmen und
ArbeitnehmerInnen keine Sozialabgaben dafür. Deshalb sinken die Ansprüche
der Beschäftigten an die Renten- und Arbeitslosenversicherung entsprechend
der weniger gezahlten Beiträge – möglicherweise aus diesem Grund ist Verdi
auch in Fragen des Dienstradleasings zurückhaltend. Bislang antwortete die
Gewerkschaft auf eine taz-Anfrage nicht.
Durchschnittsverdienende zahlen für ein E-Bike im Wert von 2.000 Euro etwa
60 Euro brutto im Monat, netto sind es 35 Euro, erklärt von Rauch. Der
Leasingvertrag läuft 36 Monate, dann können Nutzer ein neues Rad leasen
oder es für eine Zahlung von etwa 15 Prozent des Ausgangswertes kaufen. Von
Rauch zufolge bezuschussen 80 Prozent der Arbeitgeber das Dienstrad. Davon
ist im Tarifvertrag im öffentlichen Dienst allerdings keine Rede.
Nach Angaben des BVZF sehen bereits einige Tarifverträge die
Entgeltumwandlung für Diensträder vor, etwa der des Deutschen
Genossenschafts- und Raiffeisenverbands, der für ÄrztInnen an kommunalen
Krankenhäusern sowie einer im Versicherungsgewerbe. „Im kommenden Jahr
sollte das Dienstrad auch Einzug in die Tarifverträge der Beschäftigten der
Bundesländer und weiterer Tarifverträge finden“, forderte von Rauch. Gerade
hat Baden-Württemberg als erstes Bundesland das [3][Dienstradleasing für
die LandesbeamtInnen] eingeführt.
26 Oct 2020
## LINKS
[1] https://www.dbb.de/fileadmin/pdfs/2020/201025_einigungspapier.pdf
[2] /Fahrradwirtschaft-gruendet-Lobbyverband/!5607091&s=BVZF/
[3] https://vm.baden-wuerttemberg.de/de/politik-zukunft/nachhaltige-mobilitaet/…
## AUTOREN
Anja Krüger
## TAGS
Fahrrad
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Radverkehr
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