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# taz.de -- Länderranking zu Extremwetterlagen: Ungerechte Klimakrise
> Vor allem Entwickungsstaaten litten 2019 unter extremem Wetter wie
> Stürmen oder Dürren. Das zeigt eine Übersicht der Umweltorganisation
> Germanwatch.
Bild: Flutopfer: Menschen waten durch Wasser auf einer Straße in Mosambik
Berlin taz | Mosambik kämpft dieser Stunden und Tage mit den Folgen des
Wirbelsturms „Eloise“. Rund 7,5 Millionen Menschen könnten betroffen sein,
warnte Unicef, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, vorab. Das
Unwetter illustriert ein Ergebnis des am Montag erscheinenden
Klima-Risiko-Index der NGO Germanwatch auf tragische Weise: Mosambik gehört
zu den Ländern, die jetzt schon am stärksten vom [1][Klimawandel] betroffen
sind.
Im Jahr 2019, auf das sich die Untersuchung bezieht, führt der
ostafrikanische Staat das Länderranking in dieser Frage sogar an.
Germanwatch hat die Länder danach geordnet, wie stark sie in dem Jahr von
Extremwetterereignissen betroffen waren, die im Zuge des Klimawandels teils
häufiger werden, teils heftiger, teils beides. Neben Stürmen geht es zum
Beispiel um Hitzewellen und Dürren.
Auf Mosambik folgten 2019 Simbabwe und die Bahamas. Erneut zeigt sich auch,
dass Extremwetterereignisse besonders den Ländern im Globalen Süden
dramatische Auswirkungen haben. Unter den zehn am stärksten betroffenen
Staaten ist Japan das einzige Industrieland. Die hohe Platzierung ist in
erster Linie dem Taifun „Hagibis“ geschuldet. Im Durchschnitt der Jahre von
2000 bis 2019 ist überhaupt kein Industrieland unter den zehn am stärksten
betroffenen Staaten. Hier führt Puerto Rico das Ranking an, gefolgt von
Myanmar und Haiti.
„Der Klima-Risiko-Index zeigt, dass Menschen in den besonders armen
Entwicklungsländern am verwundbarsten sind“, sagte David Eckstein, einer
der Autor:innen. Er warf den Regierungen der Industriestaaten zudem vor,
ihrer Verantwortung für die Klimakrise nicht nachzukommen. „Es ist
erschreckend zu sehen, dass es den Industriestaaten nach aktuellen Studien
offenbar nicht gelingt, ihre Zusage an die besonders verwundbaren Staaten
einzulösen, 100 Milliarden US-Dollar jährlich für Klimaschutz und
-anpassung bereitzustellen“, so Eckstein.
Weltweit sind dem Klima-Risiko-Index zufolge von 2000 bis 2019 fast 480.000
Menschen durch mehr als 11.000 Extremwetterereignisse ums Leben gekommen.
Die Sachschäden summierten sich in dieser Zeit laut den Berechnungen auf
2,56 Billionen US-Dollar und sind damit im Vergleich zum vorherigen
Langfrist-Index erneut gestiegen. Der ökonomische Schaden dürfte in
Wirklichkeit sogar noch höher liegen: Für 2019 beklagen die Autor:innen
in dieser Hinsicht eine Datenlücke bei den USA, die sie deshalb auch aus
den Vergleichszahlen der Vorjahre herausgerechnet haben.
25 Jan 2021
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## AUTOREN
Susanne Schwarz
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