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# taz.de -- Joe Bidens Versöhnungsrhetorik: Es liegt nicht in Bidens Hand
> Für das Trump-Lager bedeutet Bidens Programm nicht Heilung, sondern
> Angriff. Das Land wird er nicht heilen können, wenn die Spalter es nicht
> wollen.
Bild: Wie die Gegenseite auf Joe Bidens Versöhnungsrhetorik reagiert, ist unge…
Donald Trump ist weg, Joe Biden ist neuer US-Präsident, und seine
Amtseinführung hatte vor allem die Botschaft, die er auch im Wahlkampf
verkündet hatte: [1][Das gespaltene Land heilen], versöhnen, vereinen. Das
ist eine schöne Botschaft, aber sie trägt nicht wirklich.
Denn während er in seiner Rede vor allem auf den Umgang miteinander einging
und – unter dem Eindruck der Ereignisse des 6. Januar – betonte, politische
Differenzen dürften doch in einer Demokratie nicht dazu führen, dass aus
Gegnern Feinde würden, begreifen die Demokrat*innen und ihre
Wähler*innen unter „Heilung“ denn doch viel mehr, und das wurde noch am
selben Tag deutlich.
Heilung heißt auch, Klimawandel ernst nehmen. Heilung heißt auch, den
Rassismus endlich wirklich anzugehen, die multiethnische und
multikulturelle Gesellschaft nicht zu bekämpfen, sondern zu feiern und zu
gestalten. Für diejenigen, die per Wählerstimme 2016 und 2020 Trumps Plan
zustimmten, die Privilegien der weißen US-Amerikaner*innen
wiederherzustellen und zu verteidigen, bedeutet Bidens Programm nicht
Heilung, sondern Angriff.
Es ist in Ordnung, wenn sich Biden ein paar Tage lang als Pastor hinstellt
und Nächstenliebe predigt. Aber es liegt nicht in seiner Hand, wie die
Gegenseite darauf reagiert, und er darf daran auch nicht seine Politik
ausrichten. Ob aber der republikanische Fraktionschef im Senat, [2][Mitch
McConnell], tatsächlich, wie er jetzt sagt, offen für Zusammenarbeit ist
oder versucht, wie unter Barack Obama alles zu sabotieren, was in seiner
Macht steht, kann nicht Biden entscheiden, sondern das können eben nur
Mitch McConnell und die Republikaner, die sich vier Jahre lang Trumps
nationalrevolutionären Diskurs zunutze und zu eigen gemacht hatten.
Verlaufen alle Abstimmungen in beiden Kongresskammern strikt nach
Parteilinie, kann Biden vielleicht einiges umsetzen, sofern er die
Demokrat*innen geschlossen hält. Aber an der Spaltung des Landes wird
er nichts ändern, wenn die Spalter das nicht wollen.
21 Jan 2021
## LINKS
[1] /Joe-Biden-als-US-Praesident-vereidigt/!5745687
[2] /Wahlen-in-den-USA/!5720811
## AUTOREN
Bernd Pickert
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Tierschutz
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