# taz.de -- Weiter Streit bei Asklepios in Hamburg: Kündigung nach Kritik | |
> Der Hamburger Klinikkonzern Asklepios will einer Pflegerin kündigen. Die | |
> hatte zuletzt Missstände in einem Krankenhaus öffentlich angeprangert. | |
Bild: Hier wird zwischen Konzern und Beschäftigten gestritten: Asklepios-Klini… | |
HAMBURG taz | Der Kampf zwischen dem Hamburger Krankenhauskonzern Asklepios | |
und seinen Beschäftigten im medizinischen Pflegebereich [1][geht in eine | |
weitere Eskalationsrunde:] Wegen öffentlich geäußerter Kritik will der | |
Konzern einer Pflegerin aus dem St.-Georg-Krankenhaus kündigen. | |
Die Pflegerin hatte vor zwei Wochen in einem Interview im „Hamburg Journal“ | |
des NDR von katastrophalem Personalmangel im Asklepios-Krankenhaus im | |
Stadtteil St. Georg berichtet. Pfleger:innen seien überlastet und müssten | |
auch noch Reinigungsarbeiten übernehmen, weil es auch dort an Personal | |
fehle. Dies führe dazu, dass Patient:innen lange auf Versorgung warten | |
müssten. „Und leider ist nicht immer eine menschenwürdige Sterbebegleitung | |
möglich“, sagte sie dem NDR. | |
Die Hamburger Krankenhausbewegung, ein Zusammenschluss von Pflegekräften, | |
ist empört. Die Gekündigte ist Sprecherin des Bündnisses. „Der Versuch, | |
unserer Kollegin zu kündigen, wird auf den Stationen als durchsichtiger | |
Einschüchterungsversuch wahrgenommen und sorgt für Wut“, teilt die | |
Krankenhausbewegung mit. Die Pflegerin sei [2][aus Verantwortung für die | |
Patient:innen] an die Öffentlichkeit gegangen. | |
Asklepios widersprach den Vorwürfen vehement, aber auch weitere | |
Beschäftigte bestätigten die Missstände. Die angestrebte Kündigung hält der | |
Konzern für gerechtfertigt. | |
## Asklepios verteidigt die Kündigung, die Linke ist wütend | |
„Bei allem Verständnis für teils berechtigte Kritik am Gesundheitssystem | |
ist es gleichwohl nicht hinnehmbar, dass Mitarbeiter aus | |
ideologisch-politisch motivierten Gründen gegenüber Medien wissentlich | |
Falschinformationen verbreiten oder Ausnahmesituationen als Regelfälle | |
darstellen“, sagt ein Asklepios-Sprecher der taz. | |
Die Pflegerin würde mit den Aussagen ihren Arbeitgeber und ihre | |
Kolleg:innen öffentlich in Misskredit bringen und das Vertrauen der | |
Hamburger Bevölkerung in eine gute und verlässliche Krankenhausversorgung | |
erschüttern. | |
Die Linke reagiert empört auf die Nachricht. „Es ist eine Sauerei: | |
Asklepios will offenbar ein Exempel statuieren und Beschäftigte mundtot | |
machen, wenn sie die Öffentlichkeit auf die Folgen der Personalnot in den | |
Asklepios-Kliniken aufmerksam machen“, sagt der gesundheitspolitische | |
Sprecher der Linksfraktion, Deniz Celik. | |
Er sieht den [3][Hamburger Senat nun in der Pflicht.] Da die Stadt bei | |
Asklepios Mitgesellschafterin ist, solle sie die Kündigung verhindern. | |
28 Dec 2020 | |
## LINKS | |
[1] /Streit-bei-Asklepios-in-Hamburg/!5735316 | |
[2] /Masken-in-Hamburger-Asklepios-Kliniken/!5733749 | |
[3] /Rot-gruene-Gesundheitspolitik/!5692092 | |
## AUTOREN | |
André Zuschlag | |
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