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# taz.de -- Cyberangriffe auf USA: Mehrere US-Behörden gehackt
> Die US-Cybersicherheitsbehörde Cisa warnt vor einer ernsten Gefahr für
> Regierungs- und Privatnetzwerke. Ermittler vermuten russische Hacker
> hinter dem Angriff.
Bild: In den USA hat ein Hackerangriff offenbar große Schäden angerichtet; Se…
Washington ap | Nach dem lange unentdeckten Hackerangriff auf US- und
andere Computersysteme schlagen die Behörden in den Vereinigten Staaten
Alarm. Die US-Cybersicherheitsbehörde Cisa warnte am Donnerstag vor einer
ernsten Gefahr für Regierungs- und Privatnetzwerke.
Regierungsbeamte verdächtigen offenbar russische Hacker als Drahtzieher.
Opfer waren Cisa zufolge Bundesbehörden sowie „wichtige Infrastruktur“. Die
Cyberattacke sei nur schwer zu entdecken gewesen und es werde nicht leicht,
die Schäden zu beheben. Das US-Energieministerium räumte einen Hack auf
seine Systeme ein.
Ersten Erkenntnissen vom Wochenende zufolge waren die Hacker auch in
Computer des US-Finanzministeriums und weiterer US-Behörden eingedrungen.
Wer genau Opfer war, teilte die zum Heimatschutzministerium gehörende Cisa
nicht mit. Jedoch habe der Angriff bereits im März begonnen.
Falls die Behörden eine russische Verantwortung nachweisen können, dürften
dem scheidenden US-Präsidenten Donald Trump mit einem neuen
außenpolitischen Konflikt nochmals turbulente Tage im Weißen Haus
bevorstehen. Sein gewählter Nachfolger Joe Biden versprach, den Angriff zur
obersten Priorität zu machen. „Es gibt viel, das wir noch nicht wissen,
aber was wir wissen, macht uns große Sorgen.“
## Schlimmster Hackerangriff in US-Geschichte
Cisa-Mitarbeiter reagierten nicht auf Fragen. Was die Behörde mit Warnungen
wie „ernste Gefahr“ oder Begriffen wie „wichtige Infrastruktur“ meinte,
blieb daher unklar. Allerdings legte die Tech-Firma Microsoft am späten
Donnerstagabend offen, das Unternehmen habe mehr als 40 Regierungsbehörden,
Denkfabriken, Nichtregierungsorganisationen und IT-Firmen ausgemacht, die
von den Hackern geknackt worden seien.
Microsoft half dabei, auf die Cyberattacke zu reagieren. Vier von fünf
Betroffenen seien in den USA gewesen und fast die Hälfte Tech-Unternehmen.
Andere Opfer seien in Kanada, Mexiko, Belgien, Spanien, Israel sowie im
Vereinigten Königreich und in den Vereinigten Arabischen Emiraten gewesen.
„Das hier ist nicht ‚Spionage wie üblich‘, auch nicht im digitalen
Zeitalter“, erklärte Microsoft in einem Blogeintrag. Die Attacke habe eine
ernste technische Schwachstelle für die USA und die Welt geschaffen.
Aus US-Beamtenkreisen erfuhr die Nachrichtenagentur AP am Donnerstag, der
Angriff habe extremen Schaden angerichtet. Noch sei die US-Regierung aber
nicht bereit, jemandem öffentlich die Verantwortung zuzuschreiben. „Das
hier sieht aus wie der schlimmste Hackerfall in der Geschichte Amerikas.
Sie sind in alles eingedrungen.“
Am Wochenende hatte Cisa alle Behörden auf US-Bundesebene angewiesen, die
Netzwerk-Management-Software SolarWinds von ihren Servern zu entfernen.
Cisa ging zunächst davon aus, dass die Hacker die Technik des in Texas
ansässigen Unternehmens nutzen, um auf die betroffenen Netzwerke
zuzugreifen. Später erklärte Cisa, die Angreifer hätten möglicherweise auch
andere Methoden eingesetzt.
Der frühere Cisa-Chef, Chris Krebs, schrieb bei Twitter, Cyberangriffe
dieser Art setzten „außergewöhnliche“ Fertigkeiten und viel Zeit voraus. …
glaube, ein Verständnis vom Ausmaß der Attacke entwickle sich erst langsam.
18 Dec 2020
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Hacking
Cyberspionage
USA
Funke Mediengruppe
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
Hacker
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Schwerpunkt Überwachung
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