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# taz.de -- Cyberangriff auf USA: Pompeo beschuldigt Russland
> Der US-Außenminister sieht Russland als Urheber für die Cyberangriffe auf
> US-Behörden. Über eine Software verschafften sich die bislang unbekannten
> Täter Zugang.
Bild: Es sei „ziemlich eindeutig“, dass Russland hinter den Cyberattacken s…
Washington afp | US-Außenminister Mike Pompeo hat Russland für den
[1][großangelegten Cyberangriff auf US-Bundesbehörden und Unternehmen]
weltweit verantwortlich gemacht. Die Täter hätten mit großem Aufwand
versucht, über die Software eines Drittanbieters auf die IT-Systeme der
Regierung zuzugreifen, sagte Pompeo am Freitag in einer Radiosendung. Es
sei „ziemlich eindeutig“, dass Russland hinter diesen Attacken stecke. Die
Nato und die EU überprüfen nun, ob auch ihre Computersysteme betroffen
sind.
Die US-Regierung hatte einen großangelegten, monatelang andauernden
Cyberangriff bestätigt. Ziel der Attacken waren der US-Behörde für
Cybersicherheit Cisa zufolge Regierungsbehörden, kritische Infrastruktur
wie Stromnetze und private Unternehmen. Die Behörde nannte aber keinen
möglichen Urheber der Attacke. Russland bestritt jegliche Beteiligung an
dem Angriff.
Ziel der Cyber-Attacken war unter anderem das Ministerium für Energie, das
auch das Atomarsenal der USA verwaltet. Betroffene Systeme seien vom
Netzwerk getrennt worden, erklärte das Ministerium nun. Wichtige nationale
Sicherheitsfunktionen seien nach den bisherigen Untersuchungen aber nicht
beeinflusst worden, versicherte eine Sprecherin.
Auch die US-Ministerien für Finanzen und Handel sind Berichten zufolge
betroffen. Schadsoftware hätte den Hackern dort erlaubt, interne
E-Mail-Verläufe mitzulesen.
## Über SolarWinds-Software Zugang zu US-Systemen
Nach Angaben der Cisa hatten die Hacker eine Software des IT-Konzerns
SolarWinds genutzt und sich so Zugang zu den Systemen von Behörden und
Unternehmen verschafft. SolarWinds hatte eingeräumt, dass Hacker eine
Hintertür in einem Update einiger seiner zwischen März und Juni
veröffentlichten Software ausgenutzt hätten. Nach Angaben der IT-Firma
nutzen bis zu 18.000 Kunden weltweit die Software.
Auch die Nato nutzte nach eigenen Angaben die Software in ihrem
Hauptquartier in Belgien. Bisher gebe es aber keine Beweise für ein
Eindringen in Nato-Systeme, sagte ein Nato-Vertreter am Samstag. Experten
würden weiter nachforschen, um eventuelle Risiken auszuschalten.
Auch die EU überprüft nach Angaben eines Sprechers ihre Computersysteme.
Bisher sei aber kein Eindringen entdeckt worden. Ein EU-Vertreter sagte
AFP, dass die fragliche Software von SolarWinds nur in einem Fall bei der
EU-Kommission eingesetzt sei und dass sie nicht betroffen sei.
Der US-Softwarekonzern Microsoft hatte nach eigenen Angaben mehr als 40
betroffene Kunden informiert. Etwa 80 Prozent von ihnen seien in den USA
beheimatet. Nach Angaben des Unternehmens gab es aber auch Opfer des
Cyberangriffs in Belgien, Großbritannien, Israel, Mexiko, Kanada, Spanien
und in den Vereinigten Arabischen Emiraten.
## Angreifer hätten „Ausdauer und Fähigkeiten“ bewiesen
Das Handelsblatt hatte am Freitag berichtet, das Bundesinnenministerium
habe auch in Deutschland betroffene Unternehmen und Behörden ausgemacht.
Die Zahl der Betroffenen ist demnach aber gering. Das Bundesamt für
Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) habe bisher keinen Fall
aufgedeckt, in dem Angreifer in den infizierten Netzen aktiv waren.
Die US-Cybersicherheitsbehörde Cisa hatte am Donnerstag vor einem „ernst zu
nehmenden Risiko“ durch den Cyberangriff gesprochen. Die spätestens im März
begonnene Attacke sei durch einen „fortgeschrittenen, hartnäckigen“ Akteur
erfolgt, erklärte die Sicherheitsbehörde. Die Angreifer hätten „Ausdauer,
operative Sicherheit und komplexe Fähigkeiten“ gezeigt. Die Abwehr der
Hacker sei „hochgradig komplex und herausfordernd“. Auch die Nationale
Sicherheitsbehörde NSA rief zu größter Wachsamkeit auf, um unbefugten
Zugriff auf militärische und zivile Systeme zu verhindern.
19 Dec 2020
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