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# taz.de -- Waffenfund in Österreich: Rechter Terror mit Wurzeln
> Die neuen Rechten verlieren in der Szene an Bedeutung. Jetzt kommen die
> alten Führungskader der klassischen Neonazis wieder hervor.
Bild: Waffenfund in Österreich: Genug für einen kleinen Bürgerkrieg
Wien taz | Alte Gesinnung rostet nicht. Die Festnahme des amtsbekannten
österreichischen Neonazis Peter B. Im Zusammenhang mit dem Fund eines
großen, bunten Arsenals von Maschinenpistolen, Sturmgewehren,
Faustfeuerwaffen und Sprengstoff beweist, dass Resozialisierungsbemühungen
bei rechtsextremen Straftätern oft vergebene Liebesmüh sind.
Der 53-jährige Ingenieur ist zumindest seit den 1990er Jahren immer wieder
durch einschlägige Aktivitäten aufgefallen. Mehrere Jahre Haft haben ihn
nicht geläutert. Im Gegenteil: Unterstützung des Aufbaus bewaffneter
Milizen oder Terrorgruppen war bisher nicht Gegenstand der Anklage.
Dem Bericht des Verfassungsschutzes entnimmt man, dass die „neuen Rechten“,
wie etwa die [1][Identitären], innerhalb des rechtsextremen Lagers an
Bedeutung verlieren. Unter Beobachtung stehen verstärkt „die alten
Strukturen und Netzwerke rund um langjährige Führungskader des klassischen
Neonazismus“.
Offenbar ist diese Beobachtung nicht gut genug, denn das Auffliegen des
rechtsextremen Netzwerks, das ein Arsenal für einen kleinen Bürgerkrieg
angehäuft hatte, war in erster Linie der Beobachtung des organisierten
Drogenhandels zu verdanken.
Während der Regierungsbeteiligungen der [2][FPÖ beziehungsweise der
Haider-Partei BZÖ (2000–2007 und 2017–2019) war die Beobachtung der rechten
Szene] in Österreich heruntergefahren worden. Schließlich wollte man das
eigene politische Umfeld nicht vergrämen. Und der Koalitionspartner ÖVP
spielte mit. Das rächt sich jetzt.
Der jüngste Fall zeigt auch, dass die alten [3][Nazis mit der Zeit gehen.
Früher war jedes Anstreifen am Drogenmilieu verpönt.] Ähnlich wie bei den
Dschihadisten, die Drogensucht als Symptom westlicher Dekadenz sehen
wollen. Jetzt ist man pragmatischer geworden, schließlich ist mit
Amphetaminen, Opiaten und Designerdrogen viel Geld zu machen.
Das verbindet salafistische Extremisten mit Neonazis genauso wie der
Einsatz von Terror zur Verbreitung einer Ideologie, die keine Zukunft hat.
13 Dec 2020
## LINKS
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## AUTOREN
Ralf Leonhard
## TAGS
Schwerpunkt Rechter Terror
Österreich
Verfassungsschutz
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