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# taz.de -- Neuer Berliner Flughafen BER: Kaum eröffnet, schon blockiert
> Am Samstag eröffnet mit neun Jahren Verspätung der neue Berliner
> Flughafen. KlimaaktivistInnen finden, er könne gleich wieder schließen.
Bild: Passagierflugzeuge auf dem Vorfeld von Terminal 1 des neuen Berliner Flug…
Berlin taz | Mit neun Jahren Verzögerung soll der neue [1][Berliner
Flughafen am Samstag endlich eröffnet] werden – doch
Klima-[2][Aktivist*innen und Bürgerinitiativen] fordern, dass der BER
gleich wieder geschlossen und umgewidmet wird. Ein neuer Flughafen sei „in
Zeiten der Klimakrise absoluter Wahnsinn“, sagte Lena Tucnak von der Gruppe
„Am Boden bleiben“ am Freitag.
Man wolle niemandem das Fliegen verbieten, sondern eine Diskussion
anstoßen: „Unsere Botschaft ist es nicht, Leute persönlich verantwortlich
zu machen, sondern das System zu kritisieren, das den Flugverkehr
systematisch bevorteilt. Wenn es legal ist, die Klimakrise durch unnötigen
Flugverkehr zu befeuern, ist es mehr als legitim, dass wir blockieren“,
erklärte Lena Tucnak. Corona habe gezeigt, dass es möglich sei, vor allem
Inlandsflüge und geschäftliche Flüge drastisch zu reduzieren.
Clara Dilger von Extinction Rebellion Berlin ergänzt: „Wir fordern eine
drastische Reduktion der Luftfahrt, die Einstellung von Inlandsflügen, ein
Ende der Subventionen für die Flugindustrie sowie den Ausbau von
klimagerechten Alternativen.“ Welche das sein könnten, zählt Charlie
Reinhardt von BUNDjugend Berlin auf: funktionierender und bezahlbarer
Zugverkehr in Europa, sichere Rad-Infrastruktur in urbanen Räumen und
flächendeckender ÖPNV, vor allem auf dem Land.
Der als „Pannenflughafen“ berüchtigte BER wurde bereits [3][in den 1990er
Jahren geplant]. Der erste Spatenstich erfolgte 2006, anstatt der
ursprünglich geplanten 2 kostete der Flughafen fast 6 Milliarden Euro. Die
zuletzt für den Juni 2012 geplante Eröffnung wurde vier Wochen vorher
abgesagt – die Brandschutztüren öffneten sich nicht zuverlässig. In den
Folgejahren gab es zu kurze Rolltreppen, Probleme beim Schallschutz und mit
der Entrauchungsanlage. Architekturbüros, Chefs und Aufsichtsräte wurden
ausgewechselt. Jetzt soll der BER am 31. Oktober eröffnet werden,
ausgerechnet zwei Tage vor dem erneuten Teil-Lockdown – unter weitgehendem
Ausschluss der Öffentlichkeit und ohne Feierlichkeiten, dafür aber
begleitet von Demonstrationen und Blockaden.
## Hunderte als Pinguine verkleidete Aktivisten
Die Initiative „Am Boden bleiben“ hat angekündigt, die Eröffnung „massi…
stören“. Hunderte Aktivist*innen wollen am Samstag als Pinguine verkleidet
„entschlossen, ungehorsam und kreativ“ die BER-Eröffnung blockieren. Die
Initiative will trotz der Corona-Pandemie nicht auf Protest verzichten, hat
aber ein Hygienekonzept erstellt, dass feste Bezugsgruppen, Abstand, einen
„Schnabelschutz“ und ein Rückverfolgungskonzept vorsieht.
Darüber hinaus planen Fridays for Future Berlin, Extinction Rebellion, BUND
Jugend Berlin und Brandenburg sowie weitere Initiativen ab 10 Uhr einen
Protestmarsch ab S-Bahnhof Schönefeld und eine Fahrraddemo ab Platz der
Luftbrücke in Tempelhof. Bürgerinitiativen wollen außerdem zwei Mahnwachen
vor dem Haupteingang des neuen Terminals 1 durchführen.
31 Oct 2020
## LINKS
[1] /Berlins-neuer-Flughafen-BER/!5720957
[2] https://fridaysforfuture.berlin/event/abgehoben-aufruf-zur-demonstration-ge…
[3] /Flughafen-BER-eroeffnet/!5720937
## AUTOREN
Darius Ossami
## TAGS
Schwerpunkt Fridays For Future
Extinction Rebellion
Schwerpunkt Klimawandel
Flughafen Berlin-Brandenburg (BER)
Luftverkehr
Flugscham
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Flughafeneröffnung
Flughafen Berlin-Brandenburg (BER)
Berlin
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