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# taz.de -- Scheel wird neuer Berliner Bausenator: Keine politische Vorentschei…
> Die Linkspartei nominiert Sebastian Scheel als Nachfolger von
> Bausenatorin Katrin Lompscher. Hat sie sich damit einen Gefallen getan?
Bild: Sebastian Scheel wird Nachfolger von Katrin Lompscher
„Im Herzen bin ich Punk geblieben“, hat Sebastian Scheel einmal im
taz-Interview verraten. Das war im März 2017, da war er gerade zum
Staatssekretär für Wohnen von Bausenatorin Katrin Lompscher (Linke) berufen
worden. Scheel trat die Nachfolge von Andrej Holm an, der wegen einer nicht
angegebenen Stasi-Vergangenheit seinen Hut nehmen musste.
Nun soll der Punk Sebastian Scheel nach dem Rücktritt von Katrin Lompscher
Senator werden. Als „fachlich überaus versiert“ und „sturmerprobt“
bezeichnete Linken-Landeschefin Katina Schubert den gebürtigen
Brandenburger, der vor seinem Wechsel nach Berlin im sächsischen Landtag
gesessen hatte. Soll heißen: Die Linke fand keine Frau, die das Zeug zu
diesem Job gehabt hätte und das Risiko eingehen wollte, nach etwas mehr als
einem Jahr wieder arbeitslos zu sein.
Insofern ist es logisch und nachvollziehbar, dass die Wahl auf Sebastian
Scheel fiel, auch wenn dem von Seiten der stadtpolitischen Initiativen
nicht gerade freudige Jubelstimmung entgegenschlägt. Stattdessen gilt
Scheel als Verwaltungsmensch, der sich zwar mit Beharrlichkeit und seiner
freundlichen Art Gehör zu verschaffen mag. Der Wille, politisch zu
gestalten, war bei Katrin Lompscher, so ist hin und wieder zu hören,
allerdings deutlicher ausgeprägt.
Was aber, wenn die pragmatische oder Notlösung Scheel zur Dauerlösung
werden sollte? Das könnte dann der Fall sein, wenn es nach der Wahl zum
Abgeordnetenhaus im kommenden September zu einer Neuauflage von
Rot-Rot-Grün kommt und es die Linke schafft, erneut das Bauressort für sich
zu beanspruchen. Sebastian Scheel wäre dann in einer Art Pole Position.
Zumindest könnte er zu seinen Gunsten vortragen, er sei für ein Jahr
eingesprungen und wolle nun fortsetzen, was er in dieser Zeit angeschoben
habe.
Für manche in der Linkspartei wäre das keine besonders attraktive
Vorstellung. Lompscher hat vor allem deshalb den politischen Unterschied
gemacht, weil sie sich in vielen Punkten gegen die SPD positioniert hat.
Sie hat den Mietendeckel um die Obergrenzen und die Option zur Mietsenkung
erweitert und unterstützte auch das Volksbegehren zur Enteignung großer
privater Wohnungseigentümer.
Zumindest bei letzterem hält sich Scheel auffallend zurück. Was aber hilft
der Linken ein verkappter Sozialdemokrat auf dem Posten des Bausenators?
Immerhin gilt auch für den Fall, dass die Linke den Posten behauptet:
Sebastian Scheel ist ein Mann. Wenn Kultursenator Lederer erneut in den
Senat geht, müsste die Linke je nach Ergebnis ein oder zwei Frauen für den
Posten als Senatorinnen benennen. Dann wäre die Möglichkeit gegeben, doch
noch linke Wohnungspolitik zu machen anstatt sie nur zu verwalten.
18 Aug 2020
## AUTOREN
Uwe Rada
## TAGS
Katrin Lompscher
Sebastian Scheel
Schwerpunkt Rot-Rot-Grün in Berlin
Berlin
Deutsche Wohnen & Co enteignen
Mietendeckel
Die Linke Berlin
Sebastian Scheel
Katrin Lompscher
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