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# taz.de -- Neue IBA in Berlin und Brandenburg: Länderfusion von unten
> Die Internationale Bauausstellung des Senats ist gescheitert, jetzt kommt
> eine Initiative der beiden Architektenkammern. Die Politik ist
> begeistert.
Bild: Christine Edmaier und rechts von ihr Christian Keller bei der IBA-Vorstel…
Das Vorhaben ist kühn. Sieben Jahre nachdem die Berliner „IBA 2020“
ersatzlos gecancelt wurde, soll es wieder eine Internationale
Bauausstellung geben. Nicht nur in Berlin, sondern auch in Brandenburg.
„Die IBA möchte sichtbar machen, wie man in Berlin und in Brandenburg in
Zukunft leben möchte“, sagte Christine Edmaier, Präsidentin der Berliner
Architektenkammer, am Donnerstag bei der Vorstellung des Vorhabens.
Anders als die 2013 abgesagte Bauausstellung, die den Arbeitstitel
„Draußenstadt wird Drinnenstadt“ trug, geht die IBA Berlin-Brandenburg
nicht von der Politik aus, sondern von den Architektenkammern beider
Länder. Edmaiers Brandenburger Kollege Christian Keller verspricht aber,
dass es keine „reine Bauausstellung“ sein werde: „Es geht auch darum, sich
kennenzulernen und zu vernetzen. Die Projekte müssen die lokalen
Identitäten fördeen und auch in den peripheren Räumen stattfinden.“
Damit diese Länderfusion von unten nicht von Vornherein an der Politik
scheitert, hatten beide Kammern zum „Aufschlag“ am Donnerstag
Vertreterinnen und Vertreter der beiden Landesparlamente eingeladen.
Berlins CDU-Stadtentwicklungsexperte Stefan Evers betonte dabei: „Die IBA
soll weder ein Regierungs- noch ein Oppositionsprojekt sein, sondern auch
ein Projekt mit einer gemeinsamen Idee.“ In Brandenburg regiert eine
Kenia-Koalition aus SPD, CDU und Grünen, in Berlin ist es ein Bündnis aus
SPD, Linken und Grünen. Alle Parteien waren am Donnerstag mit Vertretern
anwesend, dazu noch die Berliner FDP und die Freien Wähler aus Brandenburg.
Die AfD wurde eingeladen, fehlte aber.
## Speckgürtel und Peripherie zusammendenken
Eine Leitidee gibt es noch nicht, wohl aber einen Katalog von Fragen, die
sich stellen, wenn es um die Lebensverhältnisse in beiden Ländern geht:
Speckgürtel und Peripherie sollen zusammengedacht, Strategien für moderne
Mobilität entwickelt, nachhaltig gebaut werden. Natürlich spielen auch
Beteiligung und Teilhabe eine Rolle. Andreas Rieger, der Vizepräsident der
Potsdamer Architektenkammer, nannte als die drei wichtigsten Themen
„Wertschöpfung im Gesamtprozess, Nachhaltigkeit und Heimat, Partizipation.“
Nachdem die Politik die Initiative am Donnerstag ausdrücklich über alle
Parteigrenzen hinweg begrüßt hat, soll nun Ende des Jahres ein
Startkolloquium stattfinden. Ein Leitmotiv, das sich daraus entwickeln
soll, soll anschließend von beiden Parlamenten beschlossen werden. Nächster
Schritt ist ein Aufruf, sich mit Projektideen zu beteiligen. Anschließend
werden die Projekte ausgewählt, die bis 2030 realisiert werden sollen.
Der Brandenburger SPD-Abgeordnete Helmut Barthel mahnte an, dass es nicht
nur ums Bauen gehen sollte, sondern auch um das Thema Arbeit: „Die
Siedlungsentwicklung ist ebenso wie die Mobilität eng mit der Wirtschaft
verbunden.
10 Sep 2020
## AUTOREN
Uwe Rada
## TAGS
Kenia-Koalition
Schwerpunkt Rot-Rot-Grün in Berlin
Berlin
Architektur
Brandenburg
IBA
Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
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