Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Zukunft der Preußen-Stiftung: Schwer reformdurstig
> Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz ist als Weltmarke am Ende. Doch die
> Reformen werden zäh, die Länder wollen weiter mitreden können.
Bild: Die Alte Nationalgalerie in Berlin, Teil der Stiftung Preußischer Kultur…
Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK), eine der größten staatlichen
Kulturinstitutionen der Welt, vertreten in der Person ihres Präsidenten
Hermann Parzinger, ist geradezu reformdurstig. Das war jedenfalls der
Eindruck, den Parzinger bei der Pressekonferenz vermittelte, auf dem der
Wissenschaftsrat seine [1][Reformempfehlungen für die SPK] an die
Beauftragte des Bundes für Kultur und Medien, Monika Grütters, übergab.
Selbst die vorgeschlagene Neustrukturierung der Sammlungen, Bibliotheken,
Archive und Forschungsinstitute in vier eigenständige Organisationen wie
der Verlust des Titels Preußischer Kulturbesitz, kurz die komplette
Auflösung der Dachstruktur, konnte Parzinger nicht schrecken. Zumal die
Heidenarbeit, die der Reform vorausgehen muss, erst mal im Feld der
Politik, bei Monika Grütters liegt.
Was auf sie zukommt, lässt sich daran ermessen, dass die
Evaluierungsergebnisse schon vor ihrer Veröffentlichung an die Zeit
durchgereicht wurden. Sofort war die skandalisierende Schlagzeile von der
Zerschlagung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in der Welt.
Und sofort sah auch die für die Kulturpolitik des Auswärtigen Amtes
zuständige Staatsministerin und SPD-Politikerin, Michelle Müntefering, in
der Empfehlung des Wissenschaftsrats den falschen Weg – „denn warum sollte
man einfach die [2][Weltmarke SPK] zerstören?“, wie sie im Spiegel fragte.
Die Weltmarke freilich scheint ein Hirngespinst der Politik zu sein – in
der Praxis ist die Klammer, die so unterschiedliche Institutionen wie die
[3][Staatlichen Museen], die Staatsbibliothek und das geheime preußische
Staatsarchiv umfasst, undurchsichtig und erklärungsbedürftig.
Der Gegenwind gegen das Vorhaben nimmt jedenfalls Fahrt auf. Wie erst
werden die Bundesländer reagieren? Bislang hatten sie bei geringem
Geldeinsatz hohes Mitspracherecht bei der von ihnen mitgetragenen Stiftung,
beides sollen sie verlieren. Die Wette gilt, dass Monika Grütters die
Reform in den drei bis fünf Jahren nicht durchkriegt, von denen sie jetzt
sprach.
13 Jul 2020
## LINKS
[1] /Preussenstiftung-und-Hamburger-Bahnhof/!5698852
[2] /Nachlass-von-Leni-Riefenstahl/!5484110
[3] /Chipperfield-Haus-an-Stiftung/!5576565
## AUTOREN
Brigitte Werneburg
## TAGS
Stiftung Preußischer Kulturbesitz
Monika Grütters
Museum
Stiftung Preußischer Kulturbesitz
Stiftung Preußischer Kulturbesitz
Kunst
zeitgenössische Kunst
Schwerpunkt Nationalsozialismus
## ARTIKEL ZUM THEMA
Preußischen Kulturbesitz neu ordnen: Große Leerstelle beim Thema Geld
Der Wissenschaftsrat empfiehlt, die Stiftung Preußischer Kulturbesitz neu
zu ordnen. Zur Finanzierung aber gibt es keine Aussage. Ein
Wochenkommentar.
Zukunft der Preußen-Stiftung: Vorwärts, Reformen
Die Vorschläge für die Reform der Stiftung Preußischer Kulturbesitz bergen
Zündstoff. Es geht um die Finanzierung und verpasste Debatten.
Preußenstiftung und Hamburger Bahnhof: Katastrophe in Zeitlupe
Ein lang angekündigter Niedergang. Das Berliner Museum Hamburger Bahnhof
und die Stiftung Preußischer Kulturbesitz sind gescheitert.
Rückschlag für Berliner Museen: Das Ende der Rieck-Hallen
Der ausgelaufene Mietvertrag wurde nicht verlängert. Die Friedrich
Christian Flick Collection verlässt Berlin.
Nachlass von Leni Riefenstahl: NS-Filme landen bei Berliner Stiftung
Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz will den Nachlass der Filmregisseurin
und Fotografin aufarbeiten. Sie inszenierte und filmte
NS-Großveranstaltungen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.