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# taz.de -- Preußischen Kulturbesitz neu ordnen: Große Leerstelle beim Thema …
> Der Wissenschaftsrat empfiehlt, die Stiftung Preußischer Kulturbesitz neu
> zu ordnen. Zur Finanzierung aber gibt es keine Aussage. Ein
> Wochenkommentar.
Bild: Morgendämmerung über dem Bode-Museum, das zur Stiftung Preußischer Kul…
Monika Grütters würde den größten Brocken schlucken. Die hervorragend
bewerteten Einrichtungen Staatsbibliothek, Geheimes Staatsarchiv und
Ibero-Amerikanisches Institut sollen, so empfiehlt es der von ihr
eingesetzte Wissenschaftsrat zur Evaluierung der Stiftung Preußischer
Kulturbesitz (SPK), künftig zu ihrem Haus gehören. Die Staatlichen Museen
zu Berlin (SMB), der Problembär der Stiftung, sollen bei deren Auflösung –
nicht „Zerschlagung“, wie die Leiterin der Arbeitsgruppe des
Wissenschaftsrats, Marina Münkler, bei der Pressekonferenz am Montag
betonte – dagegen weiterhin nach dem Muster der Preußenstiftung organisiert
werden.
Neu wäre nur ein Intendant oder eine Intendantin statt des
Generaldirektors, und neu wäre, dass das Geld nur noch vom Bund und vom
Land Berlin käme. Die bislang mitfinanzierenden Länder möchte der
Wissenschaftsrat – und hier hört man die Beauftragte des Bundes für Kultur
und Medien ganz deutlich soufflieren – vor die Tür setzen. Wer hier wohl
nicht souffliert und auch jetzt nichts dazu zu sagen hat, ist just das
geforderte Land Berlin. Kultursenator Klaus Lederer ist im Urlaub.
Von seiner Seite aber möchte man schon was hören. Denn Berlin und seine
Museen gewinnen nicht bei der vorgeschlagenen Reform. Zunächst kann man
sich bessere Lösungen vorstellen, als fünfzehn ganz unterschiedlich
aufgestellte Museen plus einem Staatlichen Institut für Musikforschung
unter einem Dach zu versammeln.
## Etat mindestens verdoppeln
Dann aber hieße die Personal- und Budgetaufstockung, die zu empfehlen es
nun wirklich keinen Wissenschaftsrat, sondern nur ein politisch
unbelastetes Urteilsvermögen braucht, dass der bisherige Etat der SMB von
360 Millionen Euro mindestens verdoppelt werden müsste. Nur dann können die
Museen ihren Aufgaben effektiv nachkommen, sei es im Besucherservice, im
Vermittlungs-, Bildungs- und Forschungsauftrag, der Digitalisierung und der
Sammlungstätigkeit.
Zu Geld und Finanzierung freilich kamen vom Wissenschaftsrat keine
Empfehlungen, weder zu den Summen noch zu den Quellen, aus denen geschöpft
werden soll. Warum eigentlich nicht? Gehört die Tatsache, dass die SPK eben
keine klassische mit Eigenkapital ausgestattete und damit autonome Stiftung
ist, nicht zu den Strukturen, die evaluiert werden müssen? Und damit eine
Empfehlung herausfordern?
Mit ihrer prüden Enthaltsamkeit, was das Geld betrifft, sind die
Empfehlungen des Wissenschaftsrats schon jetzt Makulatur – auch wenn sie
elektronisch abgerufen werden.
18 Jul 2020
## AUTOREN
Brigitte Werneburg
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