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# taz.de -- Bildungsbericht 2020 vorgestellt: Bildungsstand stagniert
> Jedes Jahr mehr Abiturient*innen und Student*innen? Dieser Trend ist laut
> Bildungsbericht vorbei. Bei der Vorstellung ging es auch um erneute
> Schulschließungen.
Bild: Abi 2020 zu Corona-Zeiten
Berlin dpa/afp | Nach einem jahrzehntelangen Anstieg des Bildungsstands der
Bevölkerung in Deutschland ist nach Einschätzung von Forschern ein Ende
dieses Trends in Sicht. Darauf deuteten stagnierende und zum Teil sogar
sinkende Anteile von Schülern hin, die aufs Gymnasium wechseln, und auch
sinkende Absolventenquoten mit mittlerem Abschluss und Hochschulreife, wie
aus dem Bericht „Bildung in Deutschland 2020“ hervorgeht, der am Dienstag
in Berlin vorgelegt wurde. In dem Bericht werden Herausforderungen und
Trends im deutschen Bildungssystem von der Kita bis zur
Erwachsenenweiterbildung beschrieben.
In der Gesamtbevölkerung wird den Angaben zufolge zwar der langjährige
Trend zu höherer Bildungsbeteiligung und höherqualifizierenden Abschlüssen
von Jahr zu Jahr stärker sichtbar. Ein immer größerer Anteil der Menschen
habe die Hochschulreife und einen Hochschulabschluss. „Allerdings wird auch
deutlich, dass dieser Trend seine Grenzen hat“, schreiben die Autoren. Seit
2013 sei beispielsweise der Anteil der Schulabgänger ohne mindestens einen
Hauptschulabschluss von 5,7 auf 6,9 Prozent (2018) stetig gestiegen, die
Absolventenquote bei der Hochschulreife sei zurückgegangen (2014: 53
Prozent; 2018: 50 Prozent).
Die Vorstellung der alle zwei Jahre unter Federführung des
Leibniz-Instituts für Bildungsforschung und Bildungsinformation erstellten
umfangreichen Bestandsaufnahme des deutschen Bildungssystems stand an
diesem Dienstag ganz [1][im Zeichen der Corona-Pandemie]. Diese hatte
deutlich gemacht, dass vor allem die Schulen beim Thema Digitalisierung
noch großen Nachholbedarf haben.
Die Autoren befürchten, dass die Pandemie soziale Ungleichheiten bei der
Bildung verschärfen könnte. Die Aufrechterhaltung und Bereitstellung von
Bildungsangeboten wie auch ihre Inanspruchnahme seien aktuell die größte
Herausforderung für alle Beteiligten. Empfohlen wird eine gezielte
Weiterbildung von Lehrpersonal mit Blick auf digitale Kompetenzen.
Länder bereiten sich auf erneute Schulschließungen vor
Bei der Vorstellung des Berichts äußerten sich [2][Bundesbildungsministerin
Anja Karliczek] (CDU) und die Präsidentin der Kulturministerkonferenz
(KMK), Stefanie Hubig (SPD), auch zu möglichen Schulschließungen im neuen
Schuljahr.
Laut KMK-Beschluss von vergangener Woche soll der reguläre Schulbetrieb
überall in Deutschland spätestens nach den Sommerferien wieder starten. Die
rheinland-pfälzische Ressortchefin Hubig sagte am Dienstag, dies sei eins
von drei Szenarien, für die jetzt Vorbereitungen getroffen würden. Die
Länder planten aber auch für ein erneutes „rollierendes System“ mit
Präsenz- und Fernunterricht sowie für die „Komplettschließungen“ der
Schulen.
Für alle drei Fälle bereiteten die Länder Leitlinien vor, sagte Hubig.
Dabei sollten bundesweite Standards vereinbart werden, aber auch
„Flexibilität vor Ort“ ermöglicht werden.
23 Jun 2020
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