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# taz.de -- Schulbetrieb in der Pandemie: Corona zeigt die Schwachstellen
> Wie funktioniert Schule während einer Pandemie? Vor allem Flexibilität
> sei wichtig, damit Schüler nicht abgehängt werden, sagt eine
> Expertenkommission.
Bild: Die Pandemie macht die Probleme im Schulsystem sichtbar, Lehrerin in Dres…
Berlin taz | Wie kann das nächste Schuljahr gelingen, wenn das Coronavirus
weiter grassiert? Mit dieser Frage hat sich eine Komission der
Friedrich-Ebert-Stiftung befassst. Ihr Ergebnis: Es kommt darauf an,
flexibel auf die Pandemiesituation zu reagieren und dafür zu sorgen, dass
SchülerInnen nicht abgehängt werden, auch wenn zeitweise wieder auf
Homeschooling umgestellt werden muss. Diese und andere Empfehlungen
stellten die Kommissionsmitglieder am Donnerstag in einer digitalen
Pressekonferenz vor.
Ins Leben gerufen wurde die Komission bereits im Mai. Ihr gehören insgesamt
22 ExpertInnen aus ganz unterschiedlichen bereichen an, unter ihnen sind
Lehrer*Innen, Schulleiter*Innen genauso wie Psycholog*innen und
Mediziner*innen.
Einig sind sie alle sich: Auch das kommende Schuljahr wird im Zeichen von
Corona stehen. Dadurch entstehen laut der Komission drei möglichen
Szenarien für die Schulen: ausschließlicher Präsenzunterricht, der Umstieg
auf komplett digitalen Unterricht sowie Mischvarianten der beiden
Unterrichtsformen.
Auf eines der zwei ersten Möglichkeiten allein zu setzen sei „fahrlässig“,
sagte am Donnerstag der Vorsitzende der Kommission, Kai Maaz, der auch
Geschäftsführender Direktor des Leibniz Instituts für Bildungsforschung und
Bildungsinformation ist. Dass bei einer zweiten Welle die Schulen wieder
bundesweit schließen, denkt er nicht. „Eher wird es zu lokalen
Schulschließungen kommen“, lautet seine Einschätzung.
## Wie unter dem Brennglas
Um den Unterricht mir Unterbrechungen möglich zu machen bedürfe es
konkreter Strukturen, so die Komission. Gemeint sind etwa belastbare
Stundenpläne und Ansprechpartner für Online-Unterricht – und die nötige
Technik. Die Ausstattung der Schüler ist für die Kommission eine zentrale
Herausforderung. Zudem sei die Flexibilisierung und Modifizierung des
Unterrichtsstoffs und Flexibilisierung von Lernzeiten elementar.
Kürzungen seien zwar definitiv notwendig, müssten aber „quantitativ und
nicht qualitativ“ vorgenommen werden. Die Empfehlung lautet: Der Umfang –
auch von Prüfungen – müsse reduziert werden.
Herausforderungen für das neue Schuljahr erwartet die Kommission auch
dadurch, dass sich Unterschiede in den Klassen verschärfen werden. Es
bestehe die Gefahr, dass ein Teil der Schüler abgehängt wird.
Leistungsrückstände sowie fehlende Möglichkeiten zur Teilnahme am
Fernunterricht müssten erkannt und hierfür Angebote gemacht werden.
Außerdem spricht sich die Kommission für „kompensatorische Angebote“ aus,
„zum Beispiel Ferien- und Sommerschulen“.
Gleichzeitig sei die Krise aber auch eine Chance. Denn wie unter einem
„Brennglas“ mache die Pandemie die Schwachstellen des Bildungssystems
sichtbar. Jetzt gelte es diese zu beseitigen.
29 May 2020
## AUTOREN
Bennet Groen
## TAGS
Schwerpunkt Coronavirus
Friedrich-Ebert-Stiftung
Schule
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