# taz.de -- Agrarministerin zur Nahrungsversorgung: Trotz Corona-Seuche genug z… | |
> Lebensmittel würden wegen des Virus nicht knapp werden, sagt | |
> Agrarministerin Julia Klöckner. Die Handelsketten hätten genug Nachschub. | |
Bild: Laut Klöckner drohen in Deutschland keine Versorgungsengpässe | |
BERLIN taz | Bundesernährungsministerin Julia Klöckner sieht keine Gefahr | |
durch die [1][Corona-Pandemie] für die Versorgung mit Lebensmitteln. „Es | |
drohen in Deutschland keine Versorgungsengpässe mit Nahrungsmitteln durch | |
das Coronavirus“, teilte die CDU-Politikerin der taz mit. Dem Handel | |
zufolge seien die Lieferketten nicht unterbrochen oder gefährdet. | |
„Die Supermarktketten reagieren derzeit auf die verstärkte Nachfrage und | |
stocken ihr Sortiment auf“, so die Ministerin. Wenn derzeit in einigen | |
Fällen die Regale leerer sind als sonst, liege das an der Logistik, „dem | |
liegt explizit kein Versorgungsproblem zu Grunde.“ | |
Der Lebensmittelverband, der die Branche vertritt, sowie der Handelsverband | |
Deutschland bestätigten, dass Nahrungsmittel bisher nicht knapp geworden | |
seien. „Aktuell gibt es keine generellen Versorgungsschwierigkeiten, da | |
gerade die haltbaren Lebensmittel, die zurzeit häufig gekauft werden wie | |
Nudeln, Reis, Tiefkühl-Produkte oder Konserven in großer Menge | |
vorproduziert sind“, schrieb der Lebensmittelverband der taz. „Durch | |
Hamsterkäufe ist es lediglich tageweise und regional unterschiedlich zu | |
Lücken im Handel gekommen“. | |
Damit die Handelsunternehmen die Ware bei erhöhter Nachfrage weiterhin | |
möglichst rasch aus den Lagern in die Regale bringen können, haben einige | |
Bundesländer laut Handelsverband das Sonntagsfahrverbot für LKW gelockert | |
und Ausnahmegenehmigungen für Sonntagsarbeit in Logistik und | |
Warendistribution ermöglicht. | |
## Im schlimmsten Fall Produktionsstopps | |
Unsicher ist aber, was noch passieren wird. „Die Lebensmittelbranche ist | |
genau wie andere Wirtschaftsbranchen besonders dann betroffen, wenn | |
Mitarbeiter:innen erkranken und diese ebenso wie ihre Kontaktpersonen in | |
Isolation oder Quarantäne müssen“, erklärte der Lebensmittelverband. „Im | |
schlimmsten Fall könnten dann Produktionsstopps drohen, wenn das Personal | |
fehlt oder die Logistik kann nicht gewährleistet werden, wenn zum Beispiel | |
die Kraftfahrer fehlen“. In der Regel hätten Hersteller aber nicht nur | |
einen Rohstofflieferanten, sondern beziehen Rohstoffe aus mehreren Quellen, | |
so dass auch mögliche Lieferschwierigkeiten überbrückt werden könnten. | |
Die Lobbyorganisation nutzte die Gelegenheit für einen Seitenhieb auf | |
Kritiker der Lebensmittelindustrie: Es sei doch bemerkenswert, erklärte der | |
Verband, „dass in Krisenzeiten offenbar genau die Lebensmittel nachgefragt | |
werden, die ansonsten seitens bestimmter Verbraucherschutzorganisationen | |
und auch der medialen Öffentlichkeit unter Beschuss stehen: Teilweise | |
hochverarbeitete Lebensmittel, die auch nicht ohne Zusatzstoffe auskommen.“ | |
Das zeige, dass es wichtig und richtig sei, ein vielfältiges | |
Lebensmittelangebot zu haben. Das hatten allerdings auch | |
Verbraucherverbände wie Foodwatch nie in Frage gestellt. | |
12 Mar 2020 | |
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## AUTOREN | |
Jost Maurin | |
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