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# taz.de -- Bus und Bahn zu Corona-Zeiten: Öffis sind nun sauber und geräumig
> Die Mobilitätsbranche reagiert auf das Virus: Berliner Busse öffnen nur
> noch hinten, die Bahn reinigt öfter. Wichtig ist, was jeder Einzelne tut.
Bild: „Die persönliche Hygiene ist wirksamer als Züge zu reinigen“
Berlin taz | Zur Arbeit, zum Einkaufen, in die Schule: Bus und Bahn sind
für viele unabdingbar. Schon ist vielerorts bemerkbar, dass weniger
Menschen sich dem Risiko aussetzen wollen, sich mit dem Corona-Virus
anzustecken: Die Öffis sind geräumiger, es nicht mehr so voll wie sonst.
Aber das kann nicht jeder.
Viele Mobilitätsunternehmen arbeiten am Problem: Ab diesem Donnerstagmorgen
können [1][Fahrgäste in Berlin so bis auf weiteres nicht mehr an der
vorderen Tür der Busse einsteigen]. „Wir wollen den Kontakt beim
Fahrscheinkauf und Geldwechsel vermeiden sowie einen flüssigeren Ein- und
Ausstieg ermöglichen“, erklärt Petra Nelken, Sprecherin der Berliner
Verkehrsbetriebe (BVG).
„Das ist gut für Fahrer und Fahrgäste. Wir alle, alle Berliner, brauchen
unsere Busfahrer.“ Das Problem: Die FahrzeugführerInnen könnten sich
zwischendurch nicht die Hände waschen. Auch wenn man keine Fahrkarte mehr
im Bus kaufen kann, bleibe die Fahrscheinpflicht bestehen, betont die BVG.
„Der Bus nimmt sie natürlich trotzdem mit, aber nach ein paar Tagen hat
sich das ja auch rumgesprochen: Es gibt das elektronische Ticket oder man
kauft es beim Umstieg“, sagt Nelken. Weitere Maßnahmen seien derzeit nicht
angedacht. „Natürlich kann ich einen Bus desinfizieren, aber dann kann
keiner mehr einsteigen. Das wäre eine Scheinsicherheit“, meint sie. Busse
und Bahnen in Berlin würden weiter in den normalen Zyklen gereinigt. Ebenso
halten es bereits die Verkehrsverbünde in Hamburg, Köln und München.
## Desinfizierte Türgriffe, Haltegriffe und Gepäckablagen
Der Dachverband des Londoner Nahverkehrs gab dagegen bereits am Dienstag
bekannt, seine Bahnen, Busse und Bahnhöfe verstärkt zu reinigen und zu
desinfizieren. [2][Auch die Deutsche Bahn reagierte.] Ein Sprecher sagte:
„In unseren Zügen haben wir seit mehreren Tagen die Reinigungsintervalle
verkürzt.“ So würden besonders Kontaktflächen wie Türgriffe, Haltegriffe
oder Gepäckablagen öfter gereinigt und auch desinfiziert. „Wir setzen alles
ein, was wir haben.“ Schrittweise sollen Fernverkehrszüge unterwegs nun
statt alle vier alle zwei Stunden gereinigt werden, schreibt die Bahn zudem
auf ihrer Internetseite. Dazu wolle sie in den nächsten Wochen zusätzliche
Mitarbeitende einzustellen.
Hygieneexperte Johannes Kleideiter vom Klinikum Bielefeld hält derartige
Maßnahmen nicht für die allererste Wahl: „Der Infektionsschutz geht vom
Einzelnen aus. Die persönliche Hygiene ist wirksamer als Züge zu reinigen.“
Wichtiger ist für ihn, während der Fahrt die Hustenetikette einzuhalten.
Sprich in die Armbeuge husten oder niesen sowie Händewaschen nach dem Bus-
oder Bahnfahren.
Dennoch: „Je höher die Viruslast, desto höher ist die Ansteckungsgefahr.
Häufigere Reinigungen sind also schon eine wirksame Maßnahme“, erklärt der
Hygieneexperte. Wie oft genau gereinigt werden sollte, um das
Infektionsrisiko zu senken, weiß Kleideiter auch nicht. Dazu gebe es gebe
keine wissenschaftlichen Untersuchungen.
Wer sich genau informieren will: Sowohl die [3][Deutsche Bahn] als auch
viele Verkehrsbetriebe informieren auf ihren Internetseiten über
persönliche Schutzmaßnahmen oder auch über Reisen in Risikoländer wie
Italien.
12 Mar 2020
## LINKS
[1] https://www.bvg.de/de/Willkommen
[2] https://bnn.de/lokales/karlsruhe/kvv-und-deutsche-bahn-setzen-wegen-coronav…
[3] https://www.bahn.de/p/view/service/aktuell/index.shtml?dbkanal_007=L01_S01_…
## AUTOREN
Mareike Andert
## TAGS
Schwerpunkt Coronavirus
Bus
Deutsche Bahn
Hygiene
Öffentlicher Nahverkehr
Mobilität
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