# taz.de -- Geschäftsbericht der Deutschen Bahn: Passagierrekord und grüner K… | |
> Nach einem durchwachsenem Jahr 2019 blickt die Bahn skeptisch auf 2020. | |
> Die Corona-Ausfälle wagt der Konzern nicht zu schätzen. | |
Bild: Ein Bahnmitarbeiter im Berliner Hauptbahnhof. | |
BERLIN taz | Neue Züge, sanierte Bahnhöfe und Strecken, mehr Ökostrom und | |
so viele Fernreisende wie noch nie – eigentlich ist die Bilanz der | |
Deutschen Bahn AG für das vergangene Jahr gar nicht schlecht. Der Umsatz | |
stieg um ein Prozent auf gut 44 Milliarden Euro. Vor Steuern und Zinsen | |
blieben zwar nur 1,8 Milliarden Euro übrig, ein sattes Minus von 13 | |
Prozent, diesen Rückgang führt Bahnchef Richard Lutz aber auf die hohen | |
Investitionen in einen modernen Schienenverkehr zurück. | |
Diese Ausgaben werden den Gewinn auch in den kommenden Jahren schmälern. | |
Aber das Ziel sei es, „die Leistungsfähigkeit der Eisenbahn in Deutschland | |
substanziell zu steigern“, erklärt Lutz aus seiner vorsichtshalber | |
angetretenen Quarantäne von zu Hause. Aufgrund des Rückzugs fiel die | |
übliche Pressekonferenz zur Bilanz aus, der Konzern veröffentlichte nur den | |
[1][“integrierten Geschäftsbericht 2019“.] | |
Besonders erfreulich ist für den Vorstand die wachsende Zahl an Fahrgästen. | |
Rund 151 Millionen Passagiere wurden 2019 im Fernverkehr 2019 gezählt, 2,8 | |
Millionen mehr als im Jahr zuvor. Auch im Regionalverkehr steigen zunehmend | |
Reisende auf die Schiene um. „Wir verfolgen weiter das Ziel, das Rückgrat | |
grüner Mobilität zu werden“, versichert Lutz. Trotz Krisenmodus will das | |
Unternehmen die geplanten Sanierungsarbeiten wie geplant fortsetzen und bis | |
zum Ende des Jahrzehnts 260 Millionen Fahrgäste im Deutschlandtakt durch | |
das Land fahren. | |
## Das Coronavirus ist nicht das einzige Problem | |
Nur macht das Corona-Virus den Plänen einen Strich durch die Rechnung. „Es | |
ist heute schon erkennbar, dass die Geschäftsentwicklung 2020 erheblich | |
negativ beeinflusst wird“, erklärt der Bahnchef. Finanzvorstand Levin Holle | |
sieht seine Hauptaufgabe erst einmal darin, „weiterhin die finanzielle | |
Stabilität der DB sicherzustellen“. Wie groß die Umsatzlücke sein wird, | |
wagt Holle nicht zu schätzen. Die Auslastung der Züge ist in den letzten | |
Wochen deutlich zurückgegangen. Der Verkehr wird trotzdem weitgehend | |
fortgeführt. | |
Auf stabil hohem Niveau verharren jedoch auch die hausgemachten Probleme | |
der Bahn. Da ist einerseits der Schuldenberg von 24,2 Milliarden Euro zum | |
Jahreswechsel. Der ist zwar etwas kleiner als erwartet, aber doch sehr nahe | |
an der Obergrenze der Verschuldung. Das dürfte im Moment jedoch nicht die | |
größte Sorge sein, denn aus informierten Kreisen heißt es, es gebe | |
finanzielle Zusicherungen der Bundesregierung. | |
Die zweite große Baustelle ist weiterhin der Güterverkehr. Dort ging die | |
Transportleistung weiter zurück und der Verlust erhöhte sich von 190 | |
Millionen Euro auf 308 Millionen Euro. Die Sanierung werde noch dauern, | |
erklärte Lutz. Ein Lichtblick: Immerhin bringen die Transporte von | |
Lebensmitteln dem Unternehmen derzeit neue Kunden. | |
26 Mar 2020 | |
## LINKS | |
[1] https://ibir.deutschebahn.com/2019/de/start | |
## AUTOREN | |
Wolfgang Mulke | |
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