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# taz.de -- Immer mehr „Students for Future“-Gruppen: Studis reden übers W…
> Studierende in Norddeutschland organisieren sich zunehmend in „Students
> for Future“-Gruppen. Ende November findet eine Aktionswoche statt.
Bild: Waren bisher eher selten: Demonstrant*innen von „Students For Future“…
Göttingen taz | Lange Zeit, so schien es, machten sich Studentinnen und
Studenten bei den Klima-Protesten rar. Neben den Schülerinnen und Schülern
von Fridays for Future gingen vielerorts vor allem ältere Leute auf die
Straße, um Druck für mehr Klimaschutz zu machen. Der akademische Nachwuchs
wurde zum Teil vermisst.
Das soll sich nun ändern. In mehr als 40 Universitätsstädten haben sich
Students-for-Future-Gruppen gegründet, darunter auch in Hamburg, Hannover,
Braunschweig und Oldenburg. Aus Protest gegen die ihrer Ansicht nach völlig
unzureichenden Maßnahmen der Bundesregierung gegen die Klima-krise wollen
sie in der letzten Novemberwoche den Lehrbetrieb bestreiken. Statt der
regulären Vorlesungen und Seminare sollen vom 25. bis 29. November unter
dem Slogan „Public Climate School“ Diskussionen, Vorträge und Aktionen zum
Klimawandel stattfinden.
Das Handeln der Politik stehe im starken Gegensatz zu der in der
Zivilgesellschaft verbreiteten Meinung, dass endlich grundlegende Maßnahmen
gegen die Klimakrise getroffen werden müssten, erklären die Students for
Future. Die „Dramatik der Situation“ mache entschlossenes, außerplanmäßi…
Handeln zur Pflicht. Der geplante Hochschulstreik solle dabei nicht nur ein
Druckmittel sein, um die Politik zum Handeln zu zwingen, sondern auch ein
„Labor für nachhaltige Zukunftsentwürfe“.
In Hannover und Oldenburg haben die Students for Future inzwischen
umfangreiche Programme für die Streikwoche veröffentlicht. Alle Menschen
seien eingeladen, sich an den geplanten Workshops, Vorträgen, Seminaren und
Aktionen zu beteiligen, heißt es in der niedersächsischen Landeshauptstadt.
„Ein großer Teil der Bewältigung der Klimakrise ist auch, sich Wissen um
sie und ihre Folgen anzueignen“, sagt ein Sprecher der Gruppe. „Während der
Public Climate School wollen wir gemeinsam lernen und Lösungen
diskutieren.“
In Hamburg und Braunschweig verabschiedeten studentische Versammlungen
klimapolitische Forderungen an die Hochschulen. „Um Lösungen für die
Klimakrise zu finden, ist eine kritische Wissenschaft nötig“, erklären etwa
die Students for Future in Hamburg. „Sie muss die bestehenden Verhältnisse
hinterfragen, lösungsorientiert alternative Lebens- und Wirtschaftsweisen
erforschen und sich „als Akteurin im politischen Diskurs verstehen“.
Außerdem müsse die infrastrukturelle Ausstattung der Universität so
verändert werden, dass sie ihrer gesellschaftlichen Vorbildfunktion für die
Erreichung der Klimaziele gerecht werde.
Bei den Students for Future an der Technischen Universität Braunschweig
engagieren sich inzwischen etwa 100 Studierende. 800 Studierende im und 400
weitere vor dem größten Hörsaal „Tentomax“ solidarisierten sich dort mit
den klimapolitischen Forderungen an die Hochschule. Auch an der Hochschule
für Bildende Künste Braunschweig forderte eine Vollversammlung
Nachhaltigkeit und Klimaschutz ein.
Die Gründe, warum Studierende sich erst jetzt für mehr Klimaschutz
organisieren, scheinen vielfältig. An Hochschulen sei die soziale Bindung
im Vergleich zu den starken Klassenverbänden an Schulen nicht so stark,
sagt ein studentischer Klimaaktivist in Göttingen. Andere sehen auch in der
Verschulung des Studiums durch die Bologna-Reform einen Hemmschuh, dadurch
bleibe seither weniger Zeit für politisches Engagement außerhalb der
Hochschulen.
Am 29. November wollen sich die Students for Future an den an diesem Tag
geplanten Großdemonstrationen für mehr Klimaschutz beteiligen. Nach Angaben
von Fridays for Future gibt es dann in mindestens 350 Orten Streiks,
Kundgebungen und Demonstrationen. Die Liste sei aber noch nicht
vollständig. Beim bislang letzten globalen Klimastreik am 20. September
waren Millionen Menschen auf die Straße gegangen. In Norddeutschland hatten
mehrere Hunderttausend Jugendliche und Erwachsene für mehr Tempo beim
Klimaschutz demonstriert.
21 Nov 2019
## AUTOREN
Reimar Paul
## TAGS
Schwerpunkt Fridays For Future
Studierende
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Sandra Scheeres
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