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# taz.de -- Forderungen der Students for Future: Viel Konsens an der Uni Bremen
> Die Students For Future haben Forderungen aufgestellt, wie die
> Universität Bremen mehr gegen den Klimawandel tun kann – und rennen
> offene Türen ein.
Bild: Sollte nach dem Willen der Students for Future auf Fleisch verzichten: di…
Bremen taz | Die Universität Bremen wurde am Mittwoch mit Forderungen der
Students For Future konfrontiert. Diese wollen die Hochschule dazu bewegen,
im Rahmen ihrer Möglichkeiten zum Erreichen des 1,5-Grad-Ziels beizutragen.
In einer Sitzung des Akademischen Senats (AS), dem zentralen Beschlussorgan
der Uni, haben die studentischen Vertreter*innen die Liste der Maßnahmen
vorgestellt. Diese wurde Ende November in einer Vollversammlung von 513
Studierenden beschlossen.
Zur Einhaltung des Ziels soll das Thema Klimawandel in den Mittelpunkt von
Forschung und Lehre rücken – mit neuen Professuren und der Gründung eines
Kompetenzzentrums Klimaschutz. „Die Aufgabe der Wissenschaft sollte nicht
nur in der Erforschung der Klimakrise, sondern auch in dem Finden von
Lösungen liegen“, sagte Dominik Lange, studentischer Vertreter im AS. Die
Universität solle ihre Expertise häufiger der Politik zur Verfügung stellen
und ihr Wissen anschaulicher an die Gesellschaft vermitteln.
Darüber hinaus seien auch im Bereich der Infrastruktur und Verwaltung
Änderungen nötig: In der Mensa solle es künftig nur noch vegetarisches oder
veganes Essen geben, bei Dienstreisen Kurzstreckenflüge verboten und zu
einem echten Ökostrom-Anbieter gewechselt werden.
Rektor Bernd Scholz-Reiter nahm die Forderungen mit einer Abwehrhaltung
auf: „Eigentlich haben wir viele der Punkte schon angegangen.“ Es mangele
nur an der öffentlichen Darstellung der Erfolge. Auch Kanzler Martin
Mehrtens wiegelte ab: „Mit der Swb haben wir bereits einen Vertrag, laut
dem wir zu 100 Prozent Ökostrom beziehen.“ Zudem sei hinsichtlich einiger
Forderungen vor allem die Politik gefragt, nicht die Universität – etwa bei
der Sanierung von Gebäuden oder dem Ausbau des ÖPNV am Campus.
Der Senat begrüßte hingegen eine Vielzahl der Forderungen.
Sozialwissenschaftler Michael Flitner mahnte an, dass es an der Universität
keine Professuren in der Umweltpolitik oder -soziologie gebe. „Junge
Studierende, die sich für Umweltthemen interessieren, gehen nach Lüneburg
oder Oldenburg – niemand nach Bremen.“ Physik-Professor Jürgen Gutowski
unterstützte die Forderung zu den Dienstreisen: „Es ist eine Katastrophe,
dass Kurzstreckenflüge von der Uni bezahlt werden, wenn sie billiger als
der Zug sind.“
Dominik Lange überraschte diese Reaktion. „Ich hätte mit mehr Gegenwind
gerechnet, studentische Forderungen werden erfahrungsgemäß oft links liegen
gelassen. Diesmal hat sich der Senat jedoch eindeutig hinter die Vorschläge
gestellt.“ Im Januar werden die Students For Future dann in Gesprächen mit
dem Rektorat ausloten, welche der Maßnahmen umgesetzt werden können.
19 Dec 2019
## AUTOREN
David Siegmund-Schultze
## TAGS
Verkehrswende
Students For Future
Bremen
Schwerpunkt Klimawandel
Universität Bremen
Ökologischer Fußabdruck
Students For Future
Mensa
Vegetarismus
Schwerpunkt Fridays For Future
Schwerpunkt Fridays For Future
Extinction Rebellion
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