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# taz.de -- Rechtsstreit um Snowdens Memoiren: Leg dich nicht mit der NSA an
> Edward Snowden hat mit seinen Memoiren „Permanent Record“ gegen
> CIA-Verträge verstoßen, urteilte ein US-Gericht. Das ist schäbige Rache.
Bild: Um dieses Buch geht es: „Permanent Record: Meine Geschichte“ von Edwa…
Berlin taz | [1][Edward Snowden] wird nicht überrascht sein, dass er nun
die Profite aus dem Verkauf seiner [2][Autobiografie „Permanent Record“] an
die früheren Arbeitgeber überweisen soll. In öffentlichen Auftritten zur
Bewerbung des Buches hatte er im Herbst konzediert, dass er das Manuskript
bewusst nicht zur Vorzensur an NSA und CIA geschickt hatte. Genau dazu aber
hatte er sich zum Arbeitsantritt bei den beiden Diensten verpflichtet. Also
ließen es sich die Spionageagenturen nicht nehmen, auf die Einnahmen aus
den Verkäufen zu klagen, und sie bekamen in der ersten Instanz wenig
überraschend recht.
Die Argumentation der Anwälte, dass Snowden nicht mit einer fairen und
zügigen Prüfung seines Buches hätte rechnen können, interessierte den
zuständigen Richter nicht. Er urteilte ohne mündliche Anhörung nach
Aktenlage. Snowdens Anwälte beraten noch das weitere Vorgehen. Ihre Chancen
stehen jedoch nicht sonderlich gut. In ähnlich gelagerten Fällen urteilten
US-Gerichte bis in die höchsten Instanzen regelmäßig zugunsten der
Geheimdienste. Und die vergessen nichts und niemanden. Verräter*innen
schon gar nicht.
Vor allem diese sind von der rabiaten Durchsetzung der Geheimhaltungsregeln
getroffen. So kritisiert die Bürgerrechtsorganisation Aclu die selektiven
und politisch motivierten Zugriffe auf ausgesuchte frühere
Geheimdienstmitarbeiter*-innen. Im Falle Snowdens sollen sogar die
Einnahmen aus bezahlten Vorträgen abgeführt werden.
Dass er sich der Verhaftung entzogen hat und derzeit [3][außerhalb der
US-amerikanischen Jurisdiktion in Russland lebt], verschärft die
Rachegelüste der früheren Arbeitgeber erheblich. Obwohl die Summen, um die
es letztlich geht, für Geheimdienste eher Peanuts sind, kann der
Whistleblower auf diese Weise eines substanziellen Einkommens beraubt
werden.
Interessant an der Klage ist derweil, dass sie explizit nicht die
Verbreitung des Buches zu verhindern sucht. Das dadurch implizierte
Eingeständnis der Korrektheit der darin enthaltenen Beschreibung der
illegalen Massenüberwachung ist durchaus bemerkenswert. Ganz offensichtlich
geht es nicht mehr um Geheimhaltung, sondern darum, an Edward Snowden ein
Exempel zu statuieren.
18 Dec 2019
## LINKS
[1] /Der-Fall-Edward-Snowden/!5624832
[2] /Autobiografie-von-Edward-Snowden/!5626634
[3] /Russland-verlaengert-Aufenthaltserlaubnis/!5376041
## AUTOREN
Daniél Kretschmar
## TAGS
Edward Snowden
USA
CIA
Urteil
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Edward Snowden
Lesestück Interview
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