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# taz.de -- Weltweiter Klimaaktionstag: Streiken und hoffen
> Zum Klimaschutz ist eigentlich alles gesagt – doch die Staaten liefern
> einfach nicht. Deshalb heißt es wieder: auf die Straßen!
Bild: Proteste am letzten weltweiten Klimastreiktag am 20. September in München
Die K-Frage ist überall: Am Donnerstag ruft das EU-Parlament den
Klimanotstand in Europa aus, das Bundeswirtschaftsministerium legt den
Entwurf für das Kohleausstiegsgesetz vor. Am Wochenende starten die
Klimaproteste in der Lausitz, am Montag beginnt die UN-Klimakonferenz in
Madrid. Am Freitag werden erneut Millionen Jugendliche von Fridays for
Future bei über 3.000 Aktionen [1][weltweit für eine bessere Klimapolitik
protestieren].
Ja, die meisten moralischen, wissenschaftlichen, technischen und
finanziellen Fragen und Antworten zur Erderwärmung sind ausdebattiert. Und
doch verhöhnen Trump, Bolsonaro, Gauland & Co. die öko-soziale Wende als
Utopie von Spinnern. Und, fast noch schlimmer, die Weltgemeinschaft hat
zwar das Pariser Abkommen mit seinem Ziel der Erderwärmung von
allerallerhöchstens 2 Grad unterschrieben, setzt aber in der Realpolitik
keinen Deut auf die Umsetzung, Bundesregierung inklusive: Die einstige
Klimakanzlerin Angela Merkel beweist das derzeit eindrücklich mit ihrem
Klimapaket.
Die globalen Gesetze zur Erdrettung sind längst bekannt, die
Staatengemeinschaft liefert aber nicht. Da Klimawandel eindämmen den
wachstumsgetriebenen Turbokapitalismus dekonstruiert, steuern wir – Stand
jetzt – auf eine Apokalypse mit kaum gezügelter Erderwärmung zu. Aber
logisch, es sind nicht nur die Politiker: Am PR-Powershoppingtag „Black
Friday“ gehen wieder Millionen auf Schnäppchenpirsch. Dabei bedeutet Welt
retten [2][zwar nicht Askese pur], wohl aber bewussteren Konsum.
Die taz ist da erzkonservativ. Dieser Zeitung liegt der Erhalt des Planeten
am Herzen. Deshalb legen wir heute erneut eine Ausgabe mit Klimaschwerpunkt
vor. Wir beleuchten Fridays for Future, die Stars des neuen
Klimabewusstseins – und die ungelöste Frage, was eigentlich aus FFF wird,
wenn sich trotz allen Protestierens wenig tut.
Wir schauen auf die, [3][die freitags wirklich streiken], anstatt zu
arbeiten. Auf das „Klimatheater“ in Ägypten, die bevorstehende COP, die
Klimapolitik in Vietnam (mies) und Großbritannien (gut!). Auf das vom Klima
bedrohte Venedig und den Konnex von Popkultur und Erderwärmung. Wir fragen,
was Rudi Dutschke [4][und Luisa Neubauer gemein haben] – gar nicht so
wenig: Die 19er stellen allerdings weniger die Systemfrage als die 68er,
sie stellen vor allem die Geschäftsmodellfrage.
29 Nov 2019
## LINKS
[1] /Weltweite-Klimaproteste/!5642985
[2] /Konsumverhalten-am-Black-Friday/!5641270
[3] /Motivation-von-Klimastreikenden/!5643007
[4] /Vor-dem-Klimastreik/!5640907
## AUTOREN
Kai Schöneberg
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
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UN-Klimakonferenz
Luisa Neubauer
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