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# taz.de -- Abschluss der Bundesfamilienministerin: Giffey kann Doktortitel beh…
> Die Familienministerin kann sich nach der Entscheidung über ihren
> Doktortitel gleich wieder ihrem Lieblingsthema widmen. In Mainz geht es
> um mehr Geld für Kitas.
Bild: Kann sich freuen: Franziska Giffey bleibt Dr. Giffey und damit auch Famil…
Berlin dpa | Bundesfamilienministerin Franziska Giffey darf ihren
Doktortitel behalten und damit auch ihren Ministerposten. Die Freie
Universität Berlin (FU) teilte am Mittwochabend mit, dass das
Universitätspräsidium einstimmig beschlossen habe, Giffey für ihre
Dissertation eine Rüge zu erteilen, den ihr verliehenen Grad „Doktorin der
Politikwissenschaft“ aber nicht zu entziehen. Die SPD-Politikerin teilte
anschließend mit, dass sie ihre Arbeit als Bundesfamilienministerin „weiter
mit großem Engagement und viel Freude“ fortsetzen werde.
Mit der Entscheidung ist der drohende Rücktritt Giffeys vom Tisch. Sie
hatte für den Fall einer Aberkennung des Titels angekündigt, ihren
Ministerposten räumen zu wollen. Wegen des schwebenden Verfahrens hatte sie
zudem [1][auf eine Kandidatur für den SPD-Vorsitz verzichtet], obwohl ihr
gute Chancen eingeräumt wurden.
Wie die FU mitteilte, sei die Entscheidung nach eingehender Prüfung und
einer mehrstündigen Sitzung gefallen. „Frau Dr. Giffey wurde am heutigen
Mittwoch über die Entscheidung des Präsidiums informiert.“ Die FU hatte
seit Februar auf Giffeys eigene Bitte hin ihre Doktorarbeit geprüft. Dabei
ging es darum, ob die SPD-Politikerin abgeschrieben oder nicht korrekt
zitiert hat. Plagiatsjäger der Website „VroniPlag“ hatten auf Dutzende
Unregelmäßigkeiten in der Arbeit hingewiesen und später festgestellt, dass
sogar auf mehr als jeder dritten Seite Plagiatstext zu finden sei.
Die FU kam nun zu dem Schluss, dass es in der Dissertation zwar Mängel
gebe, dass das Gesamtbild der festgestellten Mängel die Entziehung des
Doktorgrades aber nicht rechtfertige. Die Ministerin hatte ein bewusstes
Plagiat immer zurückgewiesen und gesagt, sie habe die Doktorarbeit nach
bestem Wissen und Gewissen verfasst. Die Überprüfung der Arbeit habe im
Ergebnis bestätigt, dass sie den Titel zu Recht führe, sagte sie am
Mittwoch. Sie danke dem vom Promotionsausschuss der FU eingesetzten Gremium
für die eingehende Befassung mit ihrer Dissertation.
## „Gute-Kita-Gesetz“ in Rheinland-Pfalz
Die SPD-Politikerin hatte von 2005 bis 2009 im Bereich Politikwissenschaft
am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin promoviert. Ihre Arbeit
verfasste sie zum Thema „Europas Weg zum Bürger – Die Politik der
Europäischen Kommission zur Beteiligung der Zivilgesellschaft“. Giffey
untersuchte dabei auch die Lage im Berliner Bezirk Neukölln, wo sie später
Bezirksbürgermeisterin war.
In wissenschaftlichen Arbeiten, wie Doktorarbeiten, greifen Autoren immer
auch auf vorangegangene Veröffentlichungen anderer Wissenschaftler zum
gleichen Thema zurück. Deren Aussagen müssen aber im Text korrekt als
fremde Quelle zitiert und in einem Literaturverzeichnis ausgewiesen werden.
Bei einem Plagiatsverdacht geht es darum, ob der Autor diese fremden Texte
zum Teil oder ganz zu seinen eigenen macht und nicht ausreichend als
Fremdquelle ausweist.
Am Donnerstag unterzeichnet Giffey mit Vertreter der rheinland-pfälzischen
Landesregierung den Vertrag zum sogenannten [2][Gute-Kita-Gesetz]. Die
Mittel aus dem Milliardenpaket des Bundes können erst fließen, wenn mit
jedem Bundesland ein solcher Einzelvertrag geschlossen ist. Rheinland-Pfalz
ist das 14. Bundesland.
31 Oct 2019
## LINKS
[1] /Rennen-um-SPD-Vorsitz/!5618467
[2] /Neues-Kita-Gesetz-in-den-Bundeslaendern/!5562422
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