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# taz.de -- Programm gegen Artensterben: Vorsichtiger Wildbienenschutz
> Der niedersächsische Landtag will die Wildbienen schützen. Aus Sicht der
> Umweltverbände ist der entsprechende Antrag aber zu unkonkret.
Bild: Wird beim Thema Bestäubung oft vergessen: Wildbiene
Bremen taz | Der niedersächsische Landtag will heute Abend einen Antrag der
Regierungsfraktionen zum [1][Wildbienenschutz] beschließen. Die
Umweltverbände [2][NABU und BUND kritisierten diesen]: „Da stehen
wahnsinnig unkonkrete Punkte drin, die mehr auf Prüfen als auf Handeln
abzielen“, sagte Jakob Grabow-Klucken, Wildbienenexperte des BUND
Niedersachsen. „Und das Thema Landwirtschaft wird völlig ausgeklammert.“
Wildbienen haben eine hohe Bedeutung für heimische Ökosysteme und die
Landwirtschaft, da sie als Bestäuber fungieren. Durch die Intensivierung
der Landwirtschaft und die Versiegelung von Flächen gibt es jedoch weniger
Nahrung und ihr Lebensraum schwindet. So steht es auch [3][im Antrag von
SPD und CDU].
Der Landtag hat mit dem Antrag die Regierung beauftragt zu prüfen, ob die
Programme für Blühstreifen optimiert werden könnten und eine spätere
Aussaat die Attraktivität dieser Programme für Landwirt*innen steigern
könnte.
Außerdem soll sich die Landesregierung dafür einsetzen, dass Privatleute
weniger Pestizide ausbringen und und auf Schottergärten verzichten. Denn 15
Prozent der deutschen Vorgärten sind versiegelt, heißt es im Antrag – ein
Problem für die Bienen.
## Auf die Bauern angewiesen
Dirk Adomat (SPD-Fraktion), Mitglied im Umweltausschuss, hält die
Optimierung vorhandener Projekte für den richtigen Weg. „Wenn wir
wirtschaftlich alles aus dem Geld herausgeholt haben und wir merken, es
reicht nicht, kann man natürlich nachlegen.“Adomat ist selbst Imker. „Wir
sind auf einem sehr guten Weg, die Blühstreifen bringen wirklich etwas“,
weiß er aus persönlichen Beobachtungen in der Natur.
Der Zeitpunkt der Aussaat der Blühpflanzen sollte aber überdacht werden:
„Vor den Eisheiligen auszusäen, erschließt sich den Landwirten nicht.“ Und
die brauche man in Sachen Bienenschutz, gerade im Agrarland Niedersachsen.
Die Fraktion der Grünen hat in der Landtagssitzung einen
[4][Änderungsantrag] gestellt, dieser wurde abgelehnt. „Es ist peinlich,
dass ausgerechnet die Landwirtschaft nicht im Antrag vorkommt“, sagte
Christian Meyer, Fraktionsvorsitzender der Grünen und Niedersachsens
Ex-Agrarminister.
„Wir fordern, dass sich die Landesregierung auf Bundesebene für den Verbot
von Pestiziden einsetzt“, sagt Meyer. Niedersachsen könne zudem
Pestizid-Einsätze auf landeseigenen landwirtschaftlich genutzten Flächen
verbieten. Auf anderen öffentlichen Flächen wie Parks sei die Verwendung
seit eines Erlasses 2014 von Rot-Grün bereits verboten. Die neue Regierung
habe aber diverse Ausnahmeanträge genehmigt.
Anreize für Ökolandbau und Brachflächen sowie die Einrichtung von
Wasserschutzgebieten seien ebenso Mittel des Landes, dem Insektensterben
entgegen zu wirken, sagte Meyer.
24 Oct 2019
## LINKS
[1] /Archiv-Suche/!5401849&s=Wildbienenschutz&SuchRahmen=Print/
[2] https://www.bund-niedersachsen.de/service/presse/detail/news/insektenschutz…
[3] https://www.landtag-niedersachsen.de/Drucksachen/Drucksachen_18_05000/03501…
[4] https://www.landtag-niedersachsen.de/Drucksachen/Drucksachen_18_05000/04501…
## AUTOREN
Alina Götz
## TAGS
Landtag Niedersachsen
Landwirtschaft
Ökologie
Schwerpunkt Artenschutz
Umwelt
Niedersächsischer Landtag
Bienensterben
Regine Günther
Ökologie
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