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# taz.de -- Studie zu sinkendem Wildbienenbestand: Ernten in USA und Kanada bed…
> Neue Forschungsergebnisse zeigen einen starken Rückgang wilder Bienen in
> Nordamerika. Das hat schwerwiegende Folgen für die Agrar-Produktion.
Bild: Immer weniger Wildbienen sind bereit unbezahlte Arbeit auf den Feldernzu …
PARIS afp | Der sinkende Bestand an Wildbienen bedroht einer neuen Studie
zufolge den Ertrag der Obst- und Gemüse-Ernte in den USA und Kanada in
erheblichem Ausmaß. Der monetäre Wert der Bestäubung wichtiger Nutzpflanzen
durch Wildbienen in Nordamerika liegt laut der [1][im britischen
Fachjournal „Proceedings of the Royal Society B“ veröffentlichten Studie]
bei 1,5 Milliarden Dollar (1,28 Milliarden Euro). Die Autoren warnten vor
gravierenden Auswirkungen auf die Lebensmittelproduktion.
An der vom US-Landwirtschaftsministerium geförderten Studie waren
Wissenschaftler verschiedener Universitäten aus den USA und Kanada
beteiligt. Für ihre Analyse untersuchten sie die Abhängigkeit von sieben
für die nordamerikanische Agrarwirtschaft zentralen Nutzpflanzen von Wild-
und Honigbienen. Insgesamt sammelten die Forscher dafür Proben von 131
Landwirtschaftsbetrieben.
Bei fünf der untersuchten Pflanzenarten zeigte sich demnach ein
unmittelbarer Zusammenhang zwischen dem Rückgang des Wildbienenbestands und
einem Produktionsrückgang. Weiter stellten die Autoren fest, dass
Wildbienen bei der Bestäubung wichtiger Nutzpflanzen in Nordamerika eine
weitaus wichtigere Rolle spielen als bislang angenommen.
In den USA war man bisher davon ausgegangen, dass [2][Honigbienen die
wichtigsten Bestäuberinsekten] seien. Anders als Wildbienen werden
Honigbienen häufig von Landwirten angemietet und direkt an den Feldern zur
Bestäubung eingesetzt.
## Bestäuberleistung in den USA: über 1,5 Milliarden Dollar
Nach den Berechnungen der Studienautoren beträgt der monetäre Wert der
Bestäuberleistung durch Wildbienen in den USA mehr als 1,5 Milliarden
Dollar, bei den Honigbienen sind es 6,4 Milliarden Dollar. Allerdings
entfallen bei den Honigbienen demnach allein 4,2 Milliarden Dollar auf die
Mandelproduktion. Bei Nutzpflanzen wie Kürbissen, Äpfeln, Süßkirschen,
Blaubeeren und Wassermelone hingegen spielt die Befruchtung durch
Wildbienen laut der Studie eine größere Rolle.
Um die Bestäubung ihrer Felder sicherzustellen, empfahl Studienautorin
Rachael Winfree von der Rutgers-Universität Landwirten die Umrüstung ihrer
Höfe, „damit Wildbienen dort leben können“. Dies könne erreicht werden,
indem auf für Bienen giftige Pestizide verzichtet werde, sagte die
Forscherin AFP.
Nach UN-Angaben sind 75 Prozent der 115 weltweit wichtigsten Nutzpflanzen
von der Bestäubung durch Insekten abhängig. Dazu zählen auch wichtige
Agrarprodukte wie Kaffee und Kakao.
Im vergangenen Jahr sorgte eine Studie zum Insektensterben für Aufsehen, in
welcher die Autoren den Rückgang des weltweiten Insektenbestands um ein
Drittel bis zum Ende des 21. Jahrhunderts prognostizierten. Als Hauptgründe
für das Aussterben von Insektenarten gelten der Einsatz von Pestiziden
sowie der Verlust des natürlichen Lebensraums.
29 Jul 2020
## LINKS
[1] https://royalsocietypublishing.org/doi/10.1098/rspb.2020.0922
[2] /Drohnenlarven-als-Nahrungsmittel/!5688538&s=andrew+m%C3%BCller/
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