Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Ukraine-Krise verschärft sich: Botschafter belastet Trump
> Der US-Präsident soll Militärhilfen für die Ukraine zurückgehalten haben,
> um dem Demokraten Biden zu schaden. Das sagte nun der US-Botschafter in
> Kiew aus.
Bild: William Taylor nach seiner Anhörung am Dienstag im US-Kongress
WASHINGTON dpa | US-Präsident Donald Trump gerät in der Ukraine-Affäre
immer stärker unter Druck: Nach Darstellung des geschäftsführenden
US-Botschafters in Kiew, William Taylor, hielt Trump US-Militärhilfe für
die Ukraine zurück, um seinem politischen Rivalen Joe Biden potenziellen
Schaden zuzufügen. Das geht aus dem Eingangsstatement Taylors bei einer
vertraulichen Anhörung am Dienstag im Kongress hervor, das die New York
Times und die Washington Post veröffentlichten.
Trump forderte Taylors Darstellung zufolge, dass der ukrainische Präsident
Wolodymyr Selenski öffentlich erklärt, er ordne Ermittlungen gegen Bidens
Sohn Hunter an. Hunter Biden saß bis April dieses Jahres im Verwaltungsrat
des ukrainischen Gaskonzerns Burisma. Trump beharrt darauf, dass es kein
„Quid pro quo“ gegeben habe – also keine Forderung an Selenski, als
Gegenleistung für US-Militärhilfe Untersuchungen über Hunter Biden in Gang
zu setzen.
Aus Taylors Aussagen geht hervor, dass Trump erreichen wollte, dass
Selenski solche Untersuchungen öffentlich ankündigt. „Alles“ sei von einer
öffentlichen Ankündigung abhängig, habe der US-Botschafter bei der EU,
Gordon Sondland, Taylor in einem Telefonat gesagt: Nicht nur ein geplanter
Besuch Selenskis im Weißen Haus, sondern auch die Freigabe der
eingefrorenen Militärhilfe für die Ukraine.
Taylor sagte, er habe am 18. Juli erfahren, dass die Militärhilfe in Höhe
von fast 400 Millionen Dollar auf Trumps Anordnung zurückgehalten werde. Am
8. September habe Sondland ihm gesagt, dass Selenski eingewilligt habe,
eine öffentliche Ankündigung in einem Interview mit dem US-Sender CNN zu
machen. Am 11. September habe er – Taylor – dann erfahren, dass die
Militärhilfe freigegeben worden sei. Er habe engen Mitarbeitern Selenskis
danach dringend von dem geplanten CNN-Interview abgeraten.
Wegen der Ukraine-Affäre [1][streben die oppositionellen Demokraten ein
Amtsenthebungsverfahren gegen Trump an]. Joe Biden gehört zu den
aussichtsreichen Bewerbern um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten
bei der Wahl im November 2020. Der Republikaner Trump tritt zur Wiederwahl
an.
Lesen Sie dazu auch den Kommentar unserer US-Korrespondentin [2][zum
Amtsenthebungsverfahren gegen Trump].
23 Oct 2019
## LINKS
[1] /Moegliches-Impeachment-gegen-Trump/!5629968
[2] /Impeachmentverfahren-in-den-USA/!5629121
## TAGS
Ukraine-Affäre
Donald Trump
Impeachment
Ukraine
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
USA
Nancy Pelosi
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
## ARTIKEL ZUM THEMA
Die Ukraine nach Selenskis Wahlsieg: Sprachlos in Kiew
Die Ukraine wird von einem Serienhelden regiert, der mehr von russischen
Comedians versteht als vom eigenen Land. Ein intellektuelles Desaster.
Ukraine-Gate und die USA: Im Strudel des Skandals
Die Trump-Biden-Affäre wird dem Image der Ukraine im Hinblick auf
Korruption massiv schaden. Das fürchten Beobachter in Kiew.
Impeachmentverfahren in den USA: Nervenkrieg um Trump
Im zähen Ringen um ein Amtsenthebungsverfahren ist der Faktor Zeit
entscheidend: In 13 Monaten sind US-Wahlen.
Impeachment-Verfahren gegen Trump: Erste Anklage in Ukraine-Affäre
Zwei Männer wurden wegen Wahlkampfspenden an einen Trump-Unterstützer
festgenommen. Sie wollten sich mit einem One-Way-Ticket ins Ausland
absetzen.
Mögliches Impeachment gegen Trump: Demokraten starten Untersuchung
Nach der Ukraine-Affäre: Die Demokraten leiten im US-Kongress erste
Schritte für ein Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Donald Trump ein.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.