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# taz.de -- Erinnern an friedliche Revolution: Die Schule, die Mauer, die Freih…
> 1988 wurde Kai Feller vom Carl-von-Ossietzky-Gymnasium geworfen. Was
> bedeutet Revolution für die Schüler*innen heute?
Bild: 30 Jahre nach dem Mauerfall erinnert das Carl-von-Ossietzky-Gymnasiums an…
Berlin taz | Oktober 1988: Kai Feller, Abiturient der Erweiterten
Oberschule Carl von Ossietzky in Pankow, wird von der Schule geworfen. Er
und sieben andere Schüler*innen hatten sich offen gegen Militärparaden und
Rechtsextremismus in der DDR ausgesprochen. Die Begründung für den
Rausschmiss: Sie hätten sich „antisozialistisch“ verhalten. „Uns wurde
vorgeworfen, wir hätten uns organisiert und staatsfeindliche Äußerungen
gemacht“, erzählt der heute 47-jährige Feller am Dienstagabend in der Aula
des Carl-von-Ossietzky-Gymnasiums. Zum 30. Jahrestag des Mauerfalls
diskutiert er mit heutigen Schüler*innen der Schule darüber, was die
friedliche Revolution von vor 30 Jahren für sie bedeutet.
In der Aula des Gymnasiums sitzen in einem großen Stuhlkreis Schüler*innen
der neunten Klassen. Die 14- und 15-Jährigen beschäftigen sich im
Unterricht mit der friedlichen Revolution, die 15 Jahre bevor sie geboren
wurden stattfand. Mit Feller reden sie über Fragen wie: „Was bedeutet
Revolution?“ oder „Wie werden Bewegungen heute angestoßen?“
„Revolution ist eine Veränderung“, sagt eine Schülerin mit schwarzen Boot…
schwarzer Hose und Hello-Kitty-Cap. Dabei würden heute auch die sozialen
Medien eine große Rolle spielen. Das sehe man eindeutig an der
Fridays-for-Future-Bewegung. „Auf die Straße zu gehen und sich zu
artikulieren gibt ein Gefühl von Freiheit“, sagt ein anderer Schüler. Dabei
hätten Demonstrierende von Fridays for Future heute einen ganz
entscheidenden Vorteil gegenüber denen in DDR-Zeiten haben: „Man wird nicht
verhaftet und kann noch seinen Schulabschluss machen“, so Feller.
Ein anderer Schüler findet, dass das Thema AfD und Rechtsdruck auch in die
Diskussion über Revolutionen gehöre. Denn die Partei schlachte mit ihren
Wahlplakaten zur „Wende 2.0“ den Begriff der friedlichen Revolution von
damals aus. Indem sie mit ihren Eltern über die Zeit der DDR spreche,
versuche sie die Gründe für Unzufriedenheit in Teilen von Ostdeutschland zu
verstehen, sagt eine Schülerin.
Die Veranstaltung über die friedliche Revolution 1989 und die Umbrüche im
Carl-von-Ossietzky-Gymnasium fand im Rahmen einer Reihe von Veranstaltungen
in Prenzlauer Berg, Pankow und Weißensee zum 30. Jahrestag des Mauerfalls
statt. Bis Ende November stehen vier weitere Veranstaltungen zu Themen wie
„Die Ostdeutschen“ oder „Kunststudium in der DDR“ auf dem Programm. Unt…
www.aufbruch-herbst89.de sind alle weiteren Termine zu finden.
30 Oct 2019
## AUTOREN
Luise Land
## TAGS
Schwerpunkt Fridays For Future
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