| # taz.de -- Klimaproteste von Extinction Rebellion: Rebellen suchen Bündnispar… | |
| > Klimaaktivist*innen von Extinction Rebellion ziehen nach ihrer | |
| > Protestwoche eine positive Bilanz. Nun sind Gespräche mit Fridays for | |
| > Future geplant. | |
| Bild: Mit ihren Ankett-Aktionen verzögerten Klimaschützer*innen die Räumung | |
| Berlin taz | Nach dem Protest ist vor dem Protest. So lässt sich das Motto | |
| zusammenfassen, das die Sprecher*innen von [1][Extinction Rebellion] am | |
| Dienstag in Berlin bei ihrer Bilanz-Pressekonferenz ausgaben. „Wir sind | |
| stolz auf das, was wir erreicht haben“, sagte Clara Thompson. Jedoch habe | |
| die „Rebellion“ gerade erst begonnen. Weitere Proteste seien | |
| deutschlandweit geplant. | |
| „Wir werden uns an Gebäude von fossilen Großkonzernen kleben und Die-ins in | |
| Banken machen, die die tödliche Klimakatastrophe mitfinanzieren“, kündigte | |
| sie an. „Wir werden die Eingänge zu Regierungsgebäuden blockieren. Und zwar | |
| so lange, wie die Politik unsere Zukunft blockiert.“ Das von der | |
| Bundesregierung verabschiedete Klimapaket kritisieren die Aktivist*innen | |
| als unzureichend, um die erwartete Klimakrise abzuwenden. „[2][Offenbar | |
| haben wir noch nicht genug gestört.]“ | |
| Auch eine engere Zusammenarbeit mit Fridays for Future sei geplant, sagte | |
| XR-Sprecherin Lu Yen Roloff. Teile der Schüler*innenbewegung würden | |
| mittlerweile die Notwendigkeit zivilen Ungehorsams diskutiert, so Roloff. | |
| „Wir haben den zivilen Ungehorsam als politisches Instrument mehrheitsfähig | |
| gemacht.“ Extinction Rebellion plane, Gespräche mit verschiedenen Akteuren | |
| der Klimaschutzbewegung über mögliche Bündnisse zu führen, darunter auch | |
| mit Ende Gelände. 2020 solle ein Jahr der gemeinsamen Klimaproteste werden. | |
| Carla Reemtsma, Mitorganisatorin von Fridays for Future aus Münster, | |
| reagierte zurückhaltend auf den Vorstoß und verwies auf die dezentrale | |
| Organisationsstruktur der Schüler*innenbewegung.“ Das bleibt die | |
| Entscheidung der jeweiligen Gruppen vor Ort“, sagte sie der taz. „Einen | |
| Plan für eine koordinierte Zusammenarbeit gibt es nicht.“ | |
| ## Kritik von Berliner Verkehrsbetrieben | |
| Sieben Tage hatte die „Rebel Wave“ in der Hauptstadt gedauert, [3][die am | |
| Sonntag zu Ende ging]. Insgesamt 6.000 Menschen zwischen 12 und 70 Jahren | |
| hätten daran teilgenommen und zum Teil mehrere Tage währende Blockaden an | |
| öffentlichen Plätzen, Brücken und Straßenkreuzungen aufrechterhalten. | |
| Etwa 50 Personen hätten sich in den verschiedenen Blockaden angekettet oder | |
| festgeklebt. Über 30 Stunden habe die am längsten festgekettete Person | |
| ausgeharrt, sagte Roloff. 15 Personen seien im Laufe der Woche von der | |
| Polizei vorläufig in Gewahrsam genommen worden. XR kritisierte, die Polizei | |
| habe trotz überwiegend guter Zusammenarbeit auch Schmerzgriffe angewendet, | |
| um die Protestierenden aus den Blockaden zu entfernen. | |
| Kritik kam von den Berliner Verkehrsbetrieben. „Im Vorfeld hatten die | |
| Aktivisten angekündigt, den ÖPNV nicht zu blockieren. Das hat nicht | |
| geklappt“, sagte Sprecher Markus Falkner der taz. 38 Buslinien seien | |
| betroffen gewesen. „Im Innenstadtbereich war von unserem planmäßigen | |
| Verkehr nicht mehr viel umsetzbar.“ Zwar habe XR im Laufe der Woche | |
| angeboten, Busse durch die Blockade zu lassen. „Aber Busse im | |
| 10-Minuten-Takt durch eine ungesicherte Menschenmenge auf der Straße zu | |
| leiten, ist weder den Fahrern zuzumuten noch sicher beherrschbar“, sagte | |
| Falkner. | |
| XR-Sprecherin Roloff entschuldigte sich bei Verkehrsteilnehmer*innen, die | |
| in ihrem Tagesablauf gestört worden seien. „Allerdings weisen wir auch | |
| darauf hin, dass kleine Lästigkeiten oder Einschränkung im Alltag nichts | |
| sind im Vergleich zu den drohenden Folgen der Klimakatastrophe, die auf uns | |
| zukommen.“ | |
| 15 Oct 2019 | |
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| [2] /Klima-Aktivisten-beenden-Aktionswoche/!5629872 | |
| [3] /Klimaproteste-als-Befreiung/!5629071 | |
| ## AUTOREN | |
| Marlene Halser | |
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