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# taz.de -- Jura-Unterricht an Hamburger Schulen: Unterstützung aus der Praxis
> Die Hamburger Justizbehörde vermittelt 122 Jurist*innen an die Schulen.
> Sie sollen den Jugendlichen erklären, wie Rechtsstaatlichkeit
> funktioniert.
Bild: So geht das Grundgesetz: Das erklären an Hamburgs Schulen auf Anfrage au…
Hamburg taz | Hamburg schickt Jurist*innen an Schulen. Unter dem Motto
„Schule mit Recht“ soll das Konzept des Rechtsstaats und das Recht an den
Schulen von juristischen Praktiker*innen vermittelt werden. Die 122
juristischen Fachkräfte arbeiten dabei laut Sarah Heider, Referentin in der
Pressestelle der Justizbehörde, auf freiwilliger Basis und unentgeltlich.
Die Schulen können die Einbeziehung der Expert*innen in den Unterricht
selbst gestalten. Die Schulen wurden laut der Justizbehörde am Montag über
das Angebot informiert, zwölf Schulen bekundeten bereits Interesse.
„Wie wichtig der Rechtsstaat und ein funktionierendes Rechtssystem für
unsere Gesellschaft sind, kann nicht deutlich genug betont werden“, heißt
es [1][auf der Website des Projekts]. Die Justizbehörde betont: „Ohne einen
funktionierenden Rechtsstaat kann es kein freiheitliches und sicheres
Zusammenleben der Menschen geben.“ Um dies den Leuten zu verdeutlichen,
solle die am besten schon in der Schule vermittelt werden, wo alle jungen
Menschen zusammenkommen und erreichbar sind, heißt es weiter. Deshalb habe
sich die Justizbehörde entschlossen, Praktiker*innen des Rechtssystems für
das Projekt zu gewinnen.
Die Jurist*innen kommen an Stadtteilschulen, Gymnasien und Berufsschulen.
Laut Heider ist die Einbeziehung primär in Mittel- und Oberstufen geplant,
jeder Lehrkraft steht es aber frei, einen der externen Expert*innen
anzufragen.
„Jeder Experte bietet unterschiedliche Themen an“, sagt Heider. Im Zentrum
solle – jedenfalls auch – der Rechtsstaat stehen, „aber mittelbar haben
natürlich alle juristischen Themen mit dem Funktionieren und der Bedeutung
des Rechtsstaates zu tun“, es lasse sich also eine Brücke schlagen, sagt
Heider. „Dabei geht es zum Beispiel um Jugendstrafrecht, Schulpflicht und
Umgang mit Betäubungsmitteln“, sagte Justizsenator Till Steffen dem NDR.
Aber es gehe natürlich auch darum, wie der Rechtsstaat insgesamt
funktioniere, so Steffen. All das könne in den Unterricht mit einfließen.
## Strafrecht im Fokus
Konkret werden auf der Projekt-Website folgende Punkte genannt: das
Strafrecht, wie etwa die Besonderheiten des Jugendstrafrechts; Zivilrecht;
Arbeitsrecht; Öffentliches Recht, zum Beispiel, wofür eigentlich Hartz IV
steht und Strafvollzug. Zudem sollen allgemeine übergreifende Themen wie
grundsätzliche Überlegungen zum juristischen Denken und Arbeiten vermittelt
werden. Auch der Berufsalltag soll eingehend beleuchtet werden.
Wann und in welchem Turnus die Jurist*innen an die Schulen kommen, steht
den Lehrer*innen auch frei zu entscheiden. Auch bei der
Unterrichtsgestaltung und der Zeiteinplanung der Jurist*innen in den
Schulen gibt es keine festen Vorgaben, sagt Heider. Es seien Formate wie
lediglich ein Unterrichtsbesuch oder aber auch vor- und nachbereitete
Gerichtsbesuche oder Projekttage möglich. Die Schulbehörde wolle das
Projekt parallel auf unterschiedliche Weise weiter in den Schulen bekannt
machen, sagt Heider.
Um sich vorzubereiten, können die freiwilligen Fachkräfte vor dem Einsatz
in den Klassen Schulungsveranstaltungen besuchen. 81 Anwälte, 31 Richter,
vier Staatsanwälte, drei Notare, zwei Professoren und ein
Verwaltungsmitarbeiter unterrichten dann – je nach Nachfrage – die
Schüler*innen. Eingesetzt werden laut der Justizbehörde 84 Experten und 38
Expertinnen.
Die Schulbehörde hat die Idee laut Justizbehörde von Anfang an mit voller
Kraft und großem Engagement unterstützt, für die taz war sie den ganzen Tag
über jedoch nicht erreichbar.
16 Aug 2019
## LINKS
[1] https://www.hamburg.de/justizbehoerde/schule-mit-recht/12745504/information…
## AUTOREN
Katharina Gebauer
## TAGS
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Till Steffen
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