| # taz.de -- Zweiter Gesetzentwurf zur Organspende: Nur mit Zustimmung | |
| > Eine Abgeordnetengruppe hat einen alternativen Gesetzentwurf zur | |
| > Organspende vorgestellt. Dieser setzt ein aktives Ja zu Lebzeiten voraus. | |
| Bild: Stellten einen zweiten Gesetzentwurf vor: eine Abgeordnetengruppe um Kipp… | |
| Berlin taz | In der [1][Debatte über die Erhöhung der Organspenderzahlen] | |
| in Deutschland hat am Montag eine Abgeordnetengruppe einen alternativen | |
| Gesetzentwurf vorgelegt. Die Gruppe um die Bundestagsabgeordneten Annalena | |
| Baerbock (Grüne), Katja Kipping (Linke) – beide auch Parteivorsitzende –, | |
| Hilde Mattheis (SPD), Christine Aschenburg-Dugnus (FDP) und Karin Maag | |
| (CDU) setzt mit ihrem Entwurf auf eine aktive Entscheidung der | |
| BundesbürgerInnen zur Organspende. | |
| Die Organspende müsse eine „bewusste, freiwillige Entscheidung“ bleiben, | |
| sagte Karin Maag. Laut Entwurf sollen BürgerInnen künftig bei Beantragung | |
| eines Ausweises oder dessen Verlängerung nach ihrer Zustimmung zur | |
| Organspende befragt werden. Auch der Hausarzt soll PatientInnen regelmäßig | |
| darauf hinweisen, dass sie sich als Organspender registrieren lassen | |
| können. | |
| Nur wer aktiv zustimmt, soll als OrganspenderIn in einer zentralen, | |
| gesicherten Datenbank beim Deutschen Institut für Medizinische | |
| Dokumentation und Information gespeichert werden. Ärzte in Kliniken hätten | |
| Zugang zu dieser Datenbank, sodass mögliche SpenderInnen schnell | |
| identifiziert werden könnten. Eine Pflicht zur Registrierung in der | |
| Datenbank gebe es allerdings nicht. Wer sich zum Thema Organspende | |
| überhaupt nicht äußern will, würde nicht registriert und dann auch nicht | |
| als Spender betrachtet. | |
| Der Entwurf steht im Gegensatz [2][zur „Widerspruchslösung“], die eine | |
| andere Abgeordnetengruppe mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) | |
| und dem SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach kürzlich präsentierte. | |
| Danach soll es ein zentrales Register geben für diejenigen, die aktiv einer | |
| möglichen Organspende widersprechen. Automatisch gelten dann alle anderen | |
| als SpenderInnen, auch wenn sie sich nie in ihrem Leben zu diesem Thema | |
| geäußert haben. | |
| ## Viele befürworten Organspenden | |
| Die Abgeordnetengruppe um Baerbock lehnt diese Widerspruchslösung ab. | |
| Menschen etwa mit Depressionen und Angststörungen, die sich mit dem Thema | |
| Organspende nicht beschäftigen wollen, gelten nach der Widerspruchslösung | |
| automatisch als Organspender, rügte Katja Kipping. Über die beiden | |
| gegensätzlichen Gesetzentwürfe solle bis Herbst entschieden werden, sagte | |
| Baerbock. | |
| In Deutschland haben nur 36 Prozent der BürgerInnen einen | |
| Organspendeausweis – aber 84 Prozent befürworten laut Umfragen | |
| Organspenden. Voraussetzung zur Spende ist der Hirntod. Das ist ein | |
| Stadium, das aber weniger als ein Prozent der Sterbefälle überhaupt | |
| durchlaufen und das aufwendig zu diagnostizieren ist. In Deutschland warten | |
| rund 10.000 Schwerkranke auf ein Organ, meist auf eine Niere. Im | |
| vergangenen Jahr [3][wurden 3.100 Organe von 955 Hirntoten gespendet]. | |
| 7 May 2019 | |
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| ## AUTOREN | |
| Barbara Dribbusch | |
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