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# taz.de -- Kommentar Abschaltung von Wikipedia: Symbolischer Blackout im Netz
> Die Internet-Enzyklopädie sperrt ihre deutsche Webseite für 24 Stunden.
> Dabei geht es um Solidarität mit denen, die sich für das freie Internet
> einsetzen.
Bild: Sieht es nach der Urheberrechtsreform überall im Internet so aus?
Schluss mit der inhaltlichen Kritik, mit Protestbriefen und
Debattenbeiträgen: Die Internet-Enzyklopädie Wikipedia hat [1][ihre
Ankündigung] wahr gemacht. 24 Stunden lang trug die deutsche Variante der
Plattform Trauer. Aus Protest gegen die geplante EU-Urheberrechtsreform.
Und mit ihr etliche weitere Seiten, darunter die Sexseite Pornhub.
Die große Sorge der Betreiber: Kommt die EU-Reform [2][wie geplant],
dürften komplette Inhalte verschwinden oder nur noch stark verändert
erscheinen. Schuld sind [3][sogenannte Upload-Filter], die eigentlich
Urheberrechtsverletzungen verhindern sollen. Die Kritiker*innen rechnen
statt mit Schutz für die Inhalteersteller mit Zensur, etwa bei Zitaten oder
Satirebeiträgen, und einem Internet, dass gesteuert wird von den
Machenschaften Googles oder Facebooks.
Die EU-Urheberrechtsreform ist ein Kampfthema für Expert*innen, gespickt
mit komplizierten Paragrafen, kaum verständlich. [4][Die Trauerseite der
Wikipedia] ist daher wirksamer als so mancher Austausch von Pro und Contra
zur Reform. Millionenfach wird das Onlinelexikon täglich genutzt, heute
bleibt die Tür zum Weltwissen geschlossen, zumindest symbolisch.
Natürlich wissen Netz-Freaks, wie der vermeintliche Blackout der Wikipedia
zu umgehen ist. Die Plattform ist also nicht wirklich nicht erreichbar,
sondern nur in den Browsern nicht zu sehen. Hinzu kommt, dass Wikipedia von
der EU-Reform ausgenommen ist und demnach ohnehin nicht betroffen. Das
jedoch spielt keine Rolle, denn es geht um nichts weniger als um
Solidarität mit denen, die sich für das freie Internet einsetzen.
Ob der 24-Stunden-Protest verpufft oder bleibt, liegt auch in der Hand
aller Internetnutzer*innen. Am Wochenende sind in etlichen EU-Städten
Demonstrationen und Aktionen gegen die digitale Urheberrechtsreform
angekündigt. Beschränkungen für Netzinhalte sind kein abstraktes Problem,
sondern real. Die Hoffnung bleibt, dass nach dem Wikipedia-Blackout, der
Protest sich auch auf der Straße zeigt – und schließlich im Parlament.
21 Mar 2019
## LINKS
[1] /Wikipedia-gegen-EU-Urheberrechtsreform/!5580375
[2] /Reform-des-EU-Urheberrechts/!5575501
[3] /EU-Urheberrechtsreform/!5573394
[4] /Wikipedia-protestiert-gegen-Artikel-13/!5582321
## AUTOREN
Tanja Tricarico
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