| # taz.de -- Wahlkampf in Bremen: Die SPD macht sich groß | |
| > Das Rennen um die Macht im Bremer Rathaus könnte knapp werden. Die Partei | |
| > gibt sich kämpferisch und setzt auf die Themen Bildung, Wohnen und | |
| > Arbeitsmarkt. | |
| Bild: Hat schlechte Umfragewerte zu verzeichnen: Bremens SPD-Bürgermeister Car… | |
| Bremen taz | Die Bremer SPD sieht sich gut aufgestellt für die | |
| Bürgerschaftswahl in rund drei Monaten. „Wir können diese Wahl deutlich als | |
| Sieger gewinnen“, sagte SPD-Spitzenkandidat und Bürgermeister Carsten | |
| Sieling beim Landesparteitag am Samstag. Die SPD werde – wie in den | |
| vergangenen 74 Jahren – auch weiterhin den Bürgermeister in dem Bundesland | |
| stellen. | |
| Die 136 Delegierten verabschiedeten am Samstag ein 103 Seiten umfassendes | |
| Wahlprogramm, das Investitionen in Bildung, Wohnungsbau und Arbeitsmarkt | |
| vorsieht. „Das Soziale ist Bestandteil der bremischen DNA“, sagte | |
| SPD-Chefin Sascha Karolin Aulepp. | |
| Der Löwenanteil dieser Investitionen soll in mehr Kindergärten, mehr | |
| Erzieher*innen, Lehrer*innen und Sozialpädagog*innen gesteckt werden. Ab | |
| 2020 solle „massiv in die Bildungschancen der Kinder und Jugendlichen“ | |
| investiert werden, heißt es im Wahlprogramm. Ziel sei es, „die Ausgaben pro | |
| Schüler auf das Niveau der anderen Stadtstaaten zu erhöhen“. Außerdem | |
| sollen sich Bremen und Bremerhaven stärker an den Kosten der | |
| Kindertagesbetreuung beteiligen. Bis 2025 sollen weitere 1,5 Milliarden | |
| Euro für Schulbau und Sanierung ausgegeben werden. | |
| Mehr bezahlbaren Wohnraum verspricht sich die SPD durch den Kauf der | |
| Wohnungsbaugesellschaft Brebau. Nun sei auch die Brebau, neben der Gewoba | |
| und Stäwog, „in städtischer Hand“, sagte Aulepp: „Wohnen ist ein | |
| Menschenrecht und das dürfen wir nicht den Markt überlassen.“ | |
| Studierende und junge Familien würden „händeringend nach bezahlbarem | |
| Wohnraum suchen“, so Aulepp. Im Wahlprogramm heißt es dazu, dass Bremen | |
| mehr Grund und Boden behalten solle. Die Sozialdemokraten wollen vermehrt | |
| städtische Grundstücke in Erbpacht – also auf Zeit – vergeben. Für | |
| Studierende und Auszubildende soll es mehr Einzimmerwohnungen geben. | |
| Gleichzeitig sollen zusätzlich in den nächsten fünf Jahren 1.000 Wohnplätze | |
| für Studierende entstehen. | |
| Weiterhin fordert die SPD eine Mindestlohnerhöhung auf 12 Euro, eine | |
| Kindergrundsicherung sowie die Grundrente ohne Bedürftigkeitsprüfung. Geld | |
| soll zudem in kostenlosem Nahverkehr für Kinder und Jugendliche gesteckt | |
| werden, auch der Preis für das Sozialticket soll gesenkt werden. Das | |
| Personal der Polizei in Bremen und Bremerhaven soll aufgestockt werden, ein | |
| Ausbau der Videoüberwachung soll indes für mehr Sicherheit sorgen. | |
| „Die Frage, wie Bremen abschneidet, und dass Bremen weiter | |
| sozialdemokratisch regiert wird, ist eine entscheidende für die Zukunft der | |
| gesamten SPD“, sagte Sieling, der das Amt des Bürgermeisters nach der Wahl | |
| im Jahr 2015 und dem Rücktritt seines Vorgänger Jens Böhrnsen übernahm. | |
| Damals kam die SPD auf 32,8 Prozent der Stimmen. Das war das schlechteste | |
| Ergebnis in der Nachkriegszeit. | |
| Umfragen von Anfang Februar sagen ein knappes Rennen zwischen SPD und CDU | |
| voraus. Danach kommen die in Bremen bereits in dritter Legislaturperiode | |
| mit den Grünen regierenden Sozialdemokraten auf 24 Prozent und die | |
| oppositionelle CDU auf 25 Prozent. Die Grünen liegen bei 18 Prozent, die | |
| Linke bei 13 Prozent, die AfD bei 8 Prozent und die FDP bei 6 Prozent. | |
| Die CDU kritisierte am Sonntag, es sei erstaunlich, wie die SPD glaube, | |
| nach mehr als 70 Jahren Regierungsverantwortung mit Problemen wie Bildung, | |
| Schulden, maroden Brücken und Straßen, Unternehmensabwanderungen oder Armut | |
| nichts zu tun zu haben. „Bei den Wählern hat die SPD schon längst ein | |
| Glaubwürdigkeitsproblem, das dokumentieren unter anderem die sinkenden | |
| Umfragewerte“, sagte CDU-Spitzenkandidat Carsten Meyer-Heder. Die SPD stehe | |
| für Stillstand und ein „Weiter so“. „Der Aufbruch wird nur mit einem | |
| Wechsel im Rathaus gelingen“, sagte der CDU-Politiker. | |
| (mit dpa) | |
| 25 Feb 2019 | |
| ## AUTOREN | |
| Stefan Simon | |
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