| # taz.de -- Reaktionen Wertschöpfungskettengesetz: Gesetz als Druckmittel | |
| > Unternehmen sollen strengere Sorgfaltspflichten für ausländische | |
| > Zulieferfabriken einhalten. Entwicklungsorganisationen sind zufrieden. | |
| Bild: Arbeiten in der gesamten Lieferkette soll sicherer werden: Textilarbeiter… | |
| Berlin taz | Den Entwurf eines Gesetzes für Sorgfaltspflichten von Firmen | |
| haben Entwicklungsorganisationen begrüßt. Die taz [1][berichtete über das | |
| Vorhaben] des Ministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ), große | |
| deutsche Unternehmen auf ökologische und soziale Standards in ihren | |
| weltweiten Zulieferfabriken zu verpflichten. | |
| „Nach wie vor herrschen in vielen ausländischen Produktionsstätten | |
| deutscher Unternehmen gefährliche Arbeitsbedingungen“, erklärte der Verband | |
| Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (Venro), dem unter anderem die | |
| kirchlichen Hilfswerke Brot für die Welt und Misereor angehören. | |
| Organisationen wie Germanwatch und Ikota äußerten sich ebenfalls | |
| zustimmend. Der Verband Textil und Mode, dem betroffene Bekleidungskonzerne | |
| angehören, wollte am Montag nichts sagen. | |
| Aus dem Haus von Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hieß es, bei dem | |
| Gesetzentwurf „handelt sich um erste Überlegungen, die wir in die | |
| Diskussion einführen und mit unseren Partnern besprechen werden“. Eine | |
| Sprecherin verwies auf den [2][Nationalen Aktionsplan Wirtschaft und | |
| Menschenrechte]. Große Unternehmen sollen demnach freiwillig die Zustände | |
| in ihren globalen Produktionsketten verbessern. „Sollte sich 2020 | |
| herausstellen, dass die Freiwilligkeit nicht ausreicht, wird die | |
| Bundesregierung gemäß Koalitionsvertrag gesetzlich tätig.“ | |
| ## „Klare Sprache“ | |
| „Wir sind uns in der Bundesregierung einig, dass die menschenrechtlichen | |
| Sorgfaltspflichten von Unternehmen gestärkt werden müssen“, sagte | |
| Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD). „Daher ist es gut, dass der | |
| Koalitionsvertrag und der Nationale Aktionsplan für Wirtschaft und | |
| Menschenrechte eine klare Sprache sprechen.“ | |
| Währenddessen wollen die Kläger*innen gegen den Textildiscounter Kik | |
| versuchen, den Prozess fortzusetzen. Man werde beim Oberlandesgericht Hamm, | |
| der nächsten Instanz, einen Antrag auf Prozesskostenhilfe stellen. Wenn der | |
| erfolgreich sei, gehe man eventuell in die Berufung. Ende 2018 erklärte das | |
| Landgericht Dortmund den Fall für verjährt. Hinterbliebene und Geschädigte | |
| in der Kik-Zulieferfabrik Ali Enterprises in Pakistan wollten 2012 | |
| Schmerzensgeld erstreiten. | |
| 11 Feb 2019 | |
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| ## AUTOREN | |
| Hannes Koch | |
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