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# taz.de -- Israels Druck auf NGOs: Kulturschaffende gegen Netanjahu
> Nach einer Beschwerde über das Jüdische Museum in Berlin wehren sich
> Israels KünstlerInnen dagegen, den „kritischen Diskurs“ zu unterbinden.
Bild: Gegen den Druck der Regierung: Micha Ullman, der das Denkmal auf dem Berl…
Berlin taz | Israelische KünstlerInnen wehren sich gegen einen Angriff der
israelischen Regierung auf Nichtregierungsorganisationen und das Jüdische
Museum in Berlin. Wir nehmen dies „schockiert zur Kenntnis“, heißt es
[1][in einem Schreiben, das der taz vorliegt]. Die 40 KünstlerInnen
kritisieren den Versuch, kritische Stimmen gegen Israels Besatzungspolitik
nicht nur im eigenen Land, sondern auch in Deutschland zu unterdrücken.
Der israelischen Regierung missfällt eine Ausstellung des Jüdischen
Museums, die die Geschichte Jerusalems aus vielfältigen, auch arabischen
Perspektiven beleuchtet. Mehr als ungewöhnlich war der Versuch, die
Bundesregierung mit einem Protestbrief dazu zu bewegen, das Museum sowie
NGOs und Stiftungen unter Druck zu setzen. Die [2][taz berichtete] am 6.
Dezember als erstes Medium über den Vorfall.
Die Kritik an der Jerusalem-Ausstellung sei „unaufrichtig und irreführend“,
kritisieren die KünstlerInnen. „In den letzten Jahren haben wir in Israel
unzählige Versuche der Regierung erlebt, in Zusammenarbeit mit
populistischen und ultrarechten Parteien die Räume des kulturellen
Ausdrucks und damit den pluralistischen, kritischen Diskurs
einzuschränken.“
Andersdenkende würden als „fünfte Kolonne“ denunziert, bei Förderungen
übergangen und aus öffentlichen Räumen verdrängt. Das zerstöre die
„kulturelle Debatte in einer offenen Gesellschaft“.
## Prominente Stimmen unter den UnterzeichnerInnen
Zu den Unterzeichnern gehören mehrere Träger des Israel-Preises, der
höchsten Auszeichnung für Künstler, Wissenschaftler und Intellektuelle,
darunter Micha Ullman, der das Denkmal zur Erinnerung an die
Bücherverbrennung auf dem Berliner Bebelplatz gestaltete. Auch der Designer
David Tartakover sowie die Künstlerin Michal Naaman und der Künstler Gal
Weinstein, der Israel bei der Biennale 2017 vertrat, unterstützen den
Brief.
Dass vier Träger des Israel-Preises den Protest initiiert haben, verleiht
ihm Gewicht. Auch dieser Preis ist der israelischen Rechten ein Dorn im
Auge. Netanjahu wollte die Jury 2015 von „Antizionisten“ und Linken
säubern. Der Versuch scheiterte – am Widerstand prominenter Autoren wie
David Grossman.
Lesen Sie zu diesem Thema auch das [3][Interview mit dem Politologen Amal
Jamal von der Tel Aviv-Universität].
23 Dec 2018
## LINKS
[1] /Streit-um-Juedisches-Museum-Berlin/!5561765
[2] /Schreiben-liegt-der-taz-exklusiv-vor/!5553564
[3] /Situation-von-NGOs-in-Israel-und-Palaestina/!5559225
## AUTOREN
Stefan Reinecke
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