# taz.de -- Weitere Warnstreiks an Flughäfen: 94 Cent mehr pro Stunde nicht ge… | |
> Verdi ruft das Sicherheitspersonal in Düsseldorf, Köln-Bonn und Stuttgart | |
> zum Streik auf. Die Arbeitgeber nennen deren Forderung „völlig utopisch“. | |
Bild: Passagiere müssen mit Verspätungen und Flugausfällen rechnen | |
BERLIN taz | Im Tarifkonflikt um das Sicherheitspersonal an den deutschen | |
Flughäfen erhöht die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi den Druck. Für | |
Donnerstag hat sie ihre Mitglieder in Düsseldorf, Köln-Bonn und Stuttgart | |
[1][zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen]. Die drei betroffenen | |
Flughäfen rechnen mit erheblichen Beeinträchtigungen ihres Betriebs. | |
In Düsseldorf waren für Donnerstag ursprünglich 570 Abflüge und Landungen | |
geplant, in Köln-Bonn 199 und in Stuttgart 270. Wie viele dieser | |
Verbindungen gestrichen werden müssen, ist derzeit noch unklar. Passagiere | |
müssen jedoch mit zahlreichen Flugausfällen und Verspätungen rechnen. | |
Nach Angaben von Verdi beginnt der Warnstreik in Stuttgart mit der ersten | |
Frühschicht gegen 3 Uhr, in Düsseldorf und Köln-Bonn bereits um | |
Mitternacht. Am Standort Düsseldorf hat Verdi die Beschäftigten der | |
Sicherheitsunternehmen Klüh, Securitas und Kötter zum Streik aufgerufen. In | |
Köln-Bonn sind daneben noch FraSec und Pond betroffen, in Stuttgart FraSec, | |
Fraport Security und Securitas Aviation Service. | |
Der Warnstreik sei eine Reaktion darauf, dass der Bundesverband der | |
Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) auch nach einem ersten, knapp | |
vierstündigen [2][Ausstand am Montag an den Berliner Flughäfen] kein | |
verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt habe, so die Gewerkschaft. | |
Als „völlig überzogen“ kritisierte der Arbeitgeberzusammenschluss das | |
Vorhaben. „Ein ganztägiger Streik zu diesem Zeitpunkt der Verhandlungen ist | |
absurd“, sagte BDLS-Verhandlungsführer Rainer Friebertshäuser. Außerdem sei | |
das Angebot, das sein Verband vorgelegt habe, „definitiv | |
verhandlungsfähig“. | |
Tatsache ist, dass auch nach vier ergebnislosen Verhandlungsrunden seit | |
Herbst vergangenen Jahres die Vorstellungen beider Seiten immer noch | |
meilenweit auseinanderliegen. So bietet der BDLS eine nach Bundesländern | |
gestaffelte Gehaltserhöhung für die rund 23.000 Beschäftigten der | |
Flugsicherheit an, die zwischen 2 Prozent (Baden-Württemberg) und 6,4 | |
Prozent (Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen) liegt. | |
Umgerechnet auf den Stundenlohn würde das für das Sicherheitspersonal in | |
den drei ostdeutschen Ländern eine Steigerung um rund 94 Cent auf 15,64 | |
Euro bedeuten, in Baden-Württemberg stiege er um rund 34 Cent auf 17,50 | |
Euro. | |
## Verdi fordert 20 Euro brutto für alle | |
Demgegenüber fordert Verdi eine einheitliche Erhöhung des Stundenlohns auf | |
20 Euro brutto für alle Beschäftigten im Bereich der Passagier-, Fracht-, | |
Personal- und Warenkontrolle. „Die Beschäftigten der | |
Luftsicherheitsunternehmen müssen für ihre schwere und verantwortungsvolle | |
Aufgabe eine deutlich höhere Entlohnung erhalten“, sagt | |
Verdi-Verhandlungsführer Benjamin Roscher. | |
Nach Rechnung der Arbeitgeber bedeutet die Verdi-Forderung eine Anhebung | |
des Lohns um bis zu 44 Prozent und sei damit „völlig utopisch“. Dem | |
widerspricht Andrea Becker, die zuständige Verdi-Landesfachbereichsleiterin | |
in NRW. „Für fremdbeschäftigte Aushilfen in der Passagierkontrolle war die | |
Firma Kötter schon bereit, 19,50 Euro pro Stunde zu zahlen“, sagte Becker. | |
„Da sind wir doch eigentlich nicht mehr weit von unserer Forderung | |
entfernt.“ | |
9 Jan 2019 | |
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## AUTOREN | |
Pascal Beucker | |
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