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# taz.de -- Kommentar CDU-Klausur: Großkoalitionäre Notgemeinschaft
> Egal, ob Annegret Kramp-Karrenbauer, Jens Spahn oder Friedrich Merz: Die
> Wahl zum CDU-Bundesvorsitz wird eine Richtungsentscheidung.
Bild: 4.11.2018, Berlin: Außenansicht der CDU-Parteizentrale
Die Vorbereitung der CDU auf ihren Bundesparteitag laufen erwartbar
dynamisch. An diesem Montag will die Noch-Parteivorsitzende Angela Merkel
in ihrer Noch-Parteizentrale erklären, was der Bundesvorstand [1][in seiner
Klausursitzung] beschlossen hat. So ein Neuanfang sei doch etwas Schönes,
hat Merkel in der zurückliegenden Woche erklärt. Und ja, das könnte so sein
– wären die Zeiten nicht derart trübe, wie sie nun einmal sind.
Es ist ja nicht so, dass sich da eine im Safte stehende Volkspartei eineN
neueN VorsitzendeN wählt. Die Union ist deutlich geschwächt. Auch wenn ihr
Führungspersonal dutzendfach erklärt, ohne sie könne in diesem Land keine
Regierung gebildet werden – die Lage der aktuellen großkoalitionären
Notgemeinschaft kann sie nicht ignorieren. Im Gegenteil, CDU und CSU müssen
sehr gut achtgeben, nicht von der SPD mit in den Abgrund gezogen zu werden.
Die [2][Schar der BewerberInnen] um das höchste CDU-Parteiamt ist
mittlerweile auf beachtliche zwölf Personen angestiegen.Weitere
Aspiranturen bis zum Parteitag Anfang Dezember in Hamburg gelten als nicht
ausgeschlossen. Aber egal, wer sich da noch nach seinen fünfzehn Minuten
strecken wird, die größten Chancen haben natürlich Generalsekretärin
Annegret Kramp-Karrenbauer (56), Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (38)
und … tja, ein Mann namens Friedrich Merz, den nur zwei Lebensjahre von
Merkel trennen und der vor politischen Lichtjahren mal die Unionsfraktion
im Bundestag geführt hat.
Man muss derlei Hohn-Reflex nicht nachgeben, auch Friedrich Merz ist Bürger
dieses Landes und Europas. Er wird wissen, was die Wählerschaft sich von
der Politik erwartet. Dennoch, würde Merz der nächste Parteivorsitzende,
wäre das Zeichen der tausend Delegierten an ihre CdU dieses: Wir wollen
zurück in jene übersichtlichen Schwarzweiß-Zeiten, die Angela Merkel als
Vorsitzende wegmodernisiert hat. Kann man so machen. Aber dann nicht
hinterher beschweren, dass nix mit den Grünen läuft. Die Christlich
Demokratische Partei Deutschlands ist auch nur noch eine geschrumpfte
ehemalige Großpartei.
5 Nov 2018
## LINKS
[1] https://www.zdf.de/nachrichten/zdf-morgenmagazin/cdu-klausur-102.html
[2] /Kampf-um-den-Parteivorsitz-der-Union/!5545069
## AUTOREN
Anja Maier
## TAGS
Große Koalition
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Merkel muss weg
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