# taz.de -- Kanzlerin Angela Merkel: Verdammt lange da | |
> In Deutschland scheint nur die Frage der Nachfolge von Angela Merkel zu | |
> interessieren. Im Ausland sieht man, welche Lücke sie hinterlassen wird. | |
Bild: Machte stets, was sie für richtig hielt: Angela Merkel | |
BERLIN UND KIEV taz | Es fängt schon gut an. „Die Politiker sind im dritten | |
Stock“, gibt der Türsteher im Berliner Kulturkaufhaus Dussmann Auskunft. | |
Und tatsächlich, in der Abteilung Biografien stehen sie alle friedlich | |
beisammen im Regal. Die, die mal was werden wollten, wie die beiden | |
SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück und Martin Schulz. Die, die noch | |
größer werden möchten, etwa Gesundheitsminister Jens Spahn und Grünen-Chef | |
Robert Habeck. | |
Und natürlich die, die was geworden sind. Exkanzler Gerhard Schröder steht | |
neben dem baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann, | |
gar nicht weit entfernt vom einstigen Marathonläufer Joschka Fischer. Wo | |
denn bitte die Merkel-Biografien zu finden seien, fragt man einen | |
Buchhändler angesichts der männerdominierten Überfülle. | |
„Hm“, antwortet der Buchhändler und kratzt sich am Bart. Er schlenzt nun | |
gemächlich zur Mitte der sechs Regalmeter, legt den Kopf in den Nacken und | |
zieht nach kurzer Suche Evelyn Rolls „Die Kanzlerin: Angela Merkels Weg zur | |
Macht“ heraus. Paperback, 9 Euro 95, erschienen 2013, also vor politisch | |
gefühlten Lichtjahren. Dies sei gerade die einzige Merkel-Biografie im | |
Bestand, man könne aber sehr gern bestellen … Nein, danke, sagt man, dieses | |
sehr gute Buch besitze man ja bereits. | |
Aber Entschuldigung, Herr Buchhändler, müssten nicht gerade jetzt, in | |
diesen Tagen, sämtliche in den zurückliegenden zwei Jahrzehnten | |
erschienenen Merkel-Biografien stapelweise gleich neben den emsig | |
klingelnden Kulturkaufhauskassen ausliegen – auf dass die interessierten | |
BürgerInnen quasi im Vorbeigehen nach ihrer Kanzlerin greifen könnten, wenn | |
sie die anderen Bestseller kaufen? Etwa den „Ernährungs-Kompass“ oder „D… | |
Kind in dir muss Heimat finden“? | |
Der Buchhändler hebt nun bedauernd die Schultern und mutmaßt, dass | |
angesichts der aktuellen innenpolitischen Lage sicher einige Verlage | |
zeitnah „Schnellschüsse herausbringen“ würden. Und wie gesagt, man könne | |
bestellen… | |
## Wie ein Sofa in zeitlosem Design | |
Da mag er recht haben. Aber in dieser letzten Oktoberwoche des Jahres 2018, | |
in der Angela Merkel erklärt hat, sich vom Amt der CDU-Vorsitzenden | |
zurückzuziehen, in einer solch historischen Situation muss konzediert | |
werden: Angela Merkel hat offenbar nicht das Zeug zum Bestseller. Warum | |
eigentlich nicht? | |
Eine mögliche Erklärung wäre, dass Angela Dorothea Merkel – seit | |
achtundzwanzig Jahren in der Politik, seit achtzehn Jahren Vorsitzende der | |
Christlich Demokratischen Union Deutschlands, seit dreizehn Jahren | |
Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland – einfach schon verdammt lange da | |
ist. Dass sie zur Ausstattung dieses Landes gehört wie ein funktionales | |
Sofa in zeitlosem Design. Ein Möbel, das gebraucht wird, bei dem man aber | |
nun auch nicht wöchentlich überprüft, ob die Polsterung fest ist, und sich | |
auch nicht dauernd fragt, ob es immer noch gefällt. Es ist da und tut | |
seinen Dienst. | |
Das Sofa, das Land, die Kanzlerin – alles war viele Jahre lang an seinem | |
Platz. Das Sofa wurde ein bisschen älter, das Land in Sachen Demokratie | |
irgendwann fahrlässig. Und die Kanzlerin? Arbeitete hart, reiste viel, | |
schlief wenig, löste Probleme, agierte pragmatisch. So pragmatisch, dass | |
der Respekt für Angela Merkel irgendwann begann, in Unverständnis zu | |
kippen. | |
Immer so vorbildlich, immer so gut orientiert, nie unhöflich. Was glaubt | |
die eigentlich, wer sie ist? Hat diese Frau keine Gefühle? Und falls ja – | |
wäre es nicht eine gute Idee, die zusehends besorgtere Wählerschaft hin und | |
wieder daran teilhaben zu lassen? | |
## Misserfolge als Herausforderung | |
Man hört einiges [1][über diese ihre Gefühle]. JournalistInnen und enge | |
MitarbeiterInnen wissen von einer anderen Angela Merkel zu berichten. | |
Einer, die witzig sein kann, selbstironisch. Nachts im Regierungsflieger, | |
zurück aus fernen Ländern Richtung Berlin, wenn alles erledigt ist, wenn | |
mal wieder ein Mega-Projekt namens Staatsbesuch geglückt ist. Da sitzt sie | |
dann in diesem seltsam grau und schleiflackig eingerichteten Clubraum, | |
Tausende Meter hoch im Himmel. | |
Sie lacht, die Strickjacke hat sie um die Schultern gelegt, das Rotweinglas | |
auf dem Knie abgestellt, und lässt die Reise, die Begegnungen Revue | |
passieren. Nie macht sie sich über jemanden bösartig lustig, nie. Selbst | |
enge WeggefährtInnen verneinen entsprechende Nachfragen nach Wut auf jene, | |
die sie triezen. | |
Geringschätzungen, Demütigungen, Misserfolge versteht sie als | |
Herausforderung: Da muss ich besser werden, so was in der Art. In der DDR | |
haben sie das „nach vorne diskutieren“ genannt. Merkels abgesprungener | |
FDP-Koalitionspartner Christian Lindner würde wohl von „dornigen Chancen“ | |
sprechen. | |
Dieses planvoll Streberhafte ist eine Seite an Angela Merkel, die viele | |
ihrer Kritiker schier wahnsinnig macht. Dieses Ernstnehmen anderer als | |
Interessenvertreter statt Gegner. Dieser nicht nachlassende Drang, Dinge zu | |
regeln; wenn nicht diesmal, dann beim nächsten Mal. Dieses geduldige | |
Kümmern bei komplett fehlender Eitelkeit. | |
## Die Marke Merkel löst sich auf | |
Seehofer, Putin, Trump, Erdoğan dagegen: Wenn die sauer sind, lassen sie es | |
raus. [2][Geben nicht die Hand], schicken ihren Hund vor, lassen die Frau | |
mit der Helmfrisur warten. Eine saftige Dominanzgeste und schon kann es | |
weitergehen. Mit Merkels Nachfolger, oder ihrer Nachfolgerin, könnte es | |
bald wieder nach diesen alten Jungsregeln laufen. | |
Vielleicht aber auch nicht. Nach dreizehn mittel temperierten Merkel-Jahren | |
könnte es für deutsche SpitzenpolitikerInnen nachteilig sein, wieder auf | |
billige Effekte zu setzen. In dieser Hinsicht ist die Deutsche Angela | |
Merkel eine auch global anerkannte Marke. | |
Doch gerade löst sich die Marke Merkel auf. Nach dreizehn Jahren im | |
Kanzleramt ist sie ihrem Prinzip untreu geworden, nach dem Partei- und | |
Staatsamt zwingend zusammengehören – andernfalls erodiere die politische | |
Macht. Gefragt nach ihren Beweggründen, nicht noch einmal für den | |
CDU-Vorsitz zu kandidieren, hat sie bei der historischen Pressekonferenz am | |
vergangenen Montag im Konrad-Adenauer-Haus mit einer klassischen | |
Merkel-Sentenz aufgewartet. „Alles hat seine Vor- und Nachteile. Ich habe | |
mich jetzt für diese Variante entschieden.“ | |
Es sollte nach freiem Willen, nach Eigenständigkeit und Loslassen klingen. | |
Aber Merkel ist viel zu erfahren, um nicht zu wissen, dass alle, die ihr | |
zuhörten, verstanden: Es geht politisch zu Ende mit ihr. [3][Der Rückzug | |
vom Parteivorsitz] ist die Folge ihrer nicht länger zu ignorierenden | |
Schwächung. | |
## Entscheidung zugunsten der Partei | |
Die Angriffe waren vor allem aus der ultrarechten Ecke gekommen. Die | |
honorig auftretenden Alexander Gauland und Alice Weidel hatten mit Hilfe | |
ihrer politischen Büttel das Niveau der politischen Auseinandersetzung | |
spürbar gesenkt. Merkel wollte und konnte da nicht mithalten. | |
Aber auch aus ihrer Union selbst war sie bedrängt worden, endlich Platz zu | |
machen. Ihr eigener Innenminister hat im fortgeschrittenen Alter noch | |
einmal sein inneres Kind entdeckt und die Koalition fast zu Klump gehauen. | |
Angela Merkel hat sich das eine ganze Weile angeschaut und sich schließlich | |
entschieden. Und zwar zugunsten ihrer trudelnden Partei. Sie tritt ab. Es | |
ist ihre Auffassung von Verantwortung. | |
Im Bundestagswahlkampf 2017 ist sie einmal öffentlich gefragt worden, wie | |
sie ihre Entscheidungen treffe. „Ich tue, was ich für richtig halte“, hat | |
sie da schnell geantwortet. Die Frage, gestellt an einem warmen Sommerabend | |
im Berliner Maxim-Gorki-Theater, war natürlich gerichtet auf den | |
Flüchtlingssommer 2015. | |
Merkel dachte doch noch mal nach, sagte dann, sie müsse als Kanzlerin zwar | |
reagieren auf politische Entwicklungen, nehme sich aber heraus, Fragen | |
gründlich zu durchdenken. „Die meisten Entscheidungen sind nicht so klar, | |
aber diese war klar“, sagte sie zu jenen Tagen, in denen sie beschlossen | |
hatte, die Grenzen zwischen Österreich und Deutschland nicht zu schließen. | |
Und dann: „Hinterher zu sagen, ach, hätte ich es doch anders gemacht, das | |
geht nicht.“ | |
## Mauerfall in der Sauna | |
Im Zuschauerraum saßen überwiegend Frauen, die nicht zwangsläufig den | |
Eindruck erweckten, die CDU zu wählen. Die beiden Moderatorinnen gaben ihr | |
Bestes, um der Kanzlerin ein paar ihrer sorgfältig verborgenen Gefühle zu | |
entlocken. Merkel – rotes Jackett, schwarze Hose, Bequemschuhe – saß in | |
einem altrosa Samtsessel und arbeitete fleißig mit. | |
Sie gab Auskunft darüber, wie sie sich in Hotelzimmern weltweit | |
zurechtfindet („Ich gucke als Erstes, ob ich das Fenster aufmachen kann.“). | |
Ob sie mit ihrem Äußeren zufrieden sei („Seit nicht mehr über meine Haare | |
gelästert wird, fühle ich mich wohler.“). Ob sie privat eine | |
Perfektionistin sei („Dass Leinen besonders knittert, da ärgere ich | |
mich.“). Schließlich diese Frage nach ihren Beweggründen. Und diese | |
Merkel-Antwort, sie stehe zu ihren einmal gefällten Entscheidungen. | |
Vielleicht ist vor diesem Hintergrund besser zu verstehen, warum sie | |
innerlich gar nicht in der Lage war, den WählerInnen Zugeständnisse in der | |
Flüchtlingsfrage zu machen. Warum sie nicht abrücken konnte. Nicht wollte. | |
Sie hatte gründlich nachgedacht und dann eine Entscheidung getroffen. Und | |
diese war noch dazu unmittelbar mit ihr als Person, ihrer Herkunft | |
verbunden. | |
Merkel, die in der DDR sozialisiert ist und den Abend des Mauerfalls zwar | |
bekanntlich in einer Sauna im Berliner Prenzlauer Berg verbrachte, hat das | |
Weltereignis gleichwohl als privaten und historischen Glücksfall erlebt. | |
Ein von Menschen gemachtes Wunder war geschehen in diesem Herbst 1989. Und | |
26 Jahre später würde sie, Angela Merkel, ganz sicher nicht die deutsche | |
Kanzlerin sein, die Menschen auf der Flucht den Weg in ein besseres Leben | |
abschneidet. | |
## Journalisten lauern | |
Der vor Jahrzehnten aus der DDR ausgebürgerte Liedermacher Wolf Biermann, | |
den Angela Merkel verehrt, hat in diesem Sommer für die New York Times | |
einen Text über seine Freundin verfasst. Aus seiner Sicht habe sie sich | |
2015 in einer „tragischen Situation“ befunden, einer „Ausnahmesituation�… | |
in der es keine „richtige Lösung“ gegeben habe. „Ja, ja, das war ein | |
Fehler“, die Geflüchteten nicht abzuweisen, erklärt Biermann in seinem | |
Text. | |
„Aber es war eben der kleinere, der bessere, es war der ,richtige' Fehler. | |
Ein wunderbarer Fehler.“ Schließlich warnt Biermann vor dem Sturz Angela | |
Merkels wegen der Flüchtlingspolitik. Für sie als Kanzlerin wäre das „nur | |
eine Niederlage, aber für Europa ein Desaster“. | |
Was Biermann damit gemeint hat, ist am Donnerstag dieser Woche in der | |
Ukraine zu besichtigen. Angela Merkel ist nach Kiew gereist, es ist ihre | |
erste Auslandsreise nach dem Berliner Beben. Die zwanzig mitgereisten | |
deutschen JournalistInnen lauern, ob man schon was spüren kann von ihrem | |
Machtverlust. Ob sich was verändert hat, ob Merkel sich was anmerken lässt. | |
In Berlin warten die Redaktionen auf innenpolitische Wasserstandsmeldungen: | |
Was sagt sie zu Friedrich Merz’ Bewerbung um den Parteivorsitz? Hat sie | |
sich Jens Spahns Macker-Video angeschaut? Und wie bewertet sie jetzt | |
Annegret Kramp-Karrenbauers Chancen? Es ist, als habe Deutschland keine | |
anderen Probleme als Personalfragen. | |
## Große Aufmerksamkeit für die deutsche Kanzlerin | |
Der Befund von Kiew ist ein anderer. Wolf Biermann hat einfach recht: Was | |
Europa wirklich fehlen wird, ist die Außenpolitikerin Angela Merkel. Der | |
Staatsbesuch-Tross braust durch die ukrainische Hauptstadt: Schwarze | |
Limousinen jagen hinter Blaulichtwagen durch die Straßen. Hinter den | |
getönten Scheiben: ein Land im Dauerstress. Die Ukraine befindet sich seit | |
fünf Jahren in einer Art Krieg mit Putins Russland. Die BürgerInnen sind | |
die Opfer geostrategischer Spielchen. | |
Konkret sieht das für sie so aus, dass das durchschnittliche | |
Pro-Kopf-Einkommen in dem 43-Millionen-Land bei mickrigen 2.600 Euro liegt, | |
und zwar pro Jahr. Dass Menschen an Checkpoints und in korrupten Behörden | |
ihre Tage verwarten. Dass gerade, zu Beginn des Winters, die Energiepreise | |
um zwanzig Prozent gestiegen sind. Und pünktlich zu Angela Merkels Besuch | |
hat Wladimir Putin ein paar neue Sanktionen gegen die Ukraine verhängt. | |
Merkel ist in Kiew ein Hoffnung stiftender Gast. Sie ist es, die vor knapp | |
vier Jahren in einer nervenzerfetzenden geschlossenen Therapiesitzung dafür | |
gesorgt hat, dass Putin und Poroschenko das Minsker Abkommen unterzeichnet | |
haben. Für deutsche Ohren ist das irgendwas, was den Osten betrifft, wo | |
sich welche die Köpfe einschlagen und ihre Oligarchen pampern. | |
Aber für die UkrainerInnen ist es ein Stück Verlässlichkeit in ihrer aus | |
den Fugen geratenen Welt. Entsprechend groß ist die Aufmerksamkeit für die | |
deutsche Kanzlerin. Bei den Terminen im Marienpalast, im Parlament und bei | |
einer NGO drängen sich Massen von JournalistInnen. Auch am späten Abend im | |
Audimax der Kiewer Schewtschenko-Universität steht eine Wand von | |
FotografInnen und Kameraleuten im Saal. | |
## Merkel arbeitet wie stets fleißig mit | |
Wie in jenem Wahlkampfsommer 2017 sitzt nun Angela Merkel wieder auf einer | |
Bühne. Ihr Jackett ist diesmal ultramarinblau, der Sessel ist aus Holz, die | |
Moderatorin spricht perfekt Deutsch und Ukrainisch. Im Publikum: tausend | |
Studierende. Merkel hat fünfzig Minuten Zeit mitgebracht, es ist sehr | |
wahrscheinlich die letzte Gelegenheit für die jungen UkrainerInnen, sie als | |
deutsche Kanzlerin zu erleben. | |
An den Saal-Mikrofonen drängen sich meist Frauen, fast alle stellen ihre | |
Frage auf Deutsch. Was Angela Merkel von der Idee einer europäischen Armee | |
hält, wollen sie wissen. Welche Reformen sie durchsetzen würde, wenn sie | |
ukrainische Präsidentin wäre. Ob Show-Politik die klassische Politik | |
verdrängt. Merkels Antwort: „Die Frage ist nicht: Show oder nicht Show – | |
sondern Wahrheit oder nicht Wahrheit.“ | |
So geht es hin und her. Angela Merkel arbeitet wie stets fleißig mit. | |
Schließlich tritt eine junge Frau ans Mikrofon und möchte von der Deutschen | |
wissen, wie sie um ihre Träume gekämpft habe. Es ist eine jener | |
Gefühlsfragen, die Merkel nicht recht mag. Aber sie antwortet dann doch | |
persönlich. „Ich kann Ihnen empfehlen, positiv zu denken, und nicht darüber | |
nachzudenken, was alles nicht perfekt ist an einem Staat“, rät sie. | |
In der DDR sei sie bekanntlich Physikerin gewesen. Im Kollegenkreis hätten | |
sie damals darüber diskutiert, ob es sich überhaupt lohne, in einem so | |
unperfekten Staat trotzdem gut zu arbeiten. Freunde von ihr seien Mediziner | |
gewesen – die hätten sich um Menschen gekümmert und da sei es ja gar keine | |
Frage gewesen, dass man sein Bestes geben müsse. „Aber wir als Physiker? | |
Ich habe mich schließlich entschieden, nicht träge und faul zu sein, | |
sondern gut zu denken und zu arbeiten.“ 1989 habe sich dann „ein Fenster | |
geöffnet – und da war es wichtig, dass ich neugierig war und immer hart | |
gearbeitet hatte“. | |
Merkel, man spürt das in diesem Augenblick in Kiew, wird immer bei sich | |
bleiben. Sie wird 65 Jahre alt, sie folgt einer inneren Richtschnur. Sie | |
hat sich entschieden. Und es ist ihr herzlich egal, ob sie andere mit ihrem | |
Pragmatismus in den Wahnsinn treibt. In dieser Woche hat sie wieder eine | |
ihrer Entscheidungen getroffen: Sie lässt ihre Partei los. „Hinterher zu | |
sagen, ach, hätte ich es doch anders gemacht, das geht nicht.“ Dieser | |
Merkel-Satz könnte in den kommenden Wochen wieder sehr wichtig werden. | |
3 Nov 2018 | |
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## AUTOREN | |
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