# taz.de -- Wahlkampf um den Parteivorsitz: CDU-Kandidaten touren durchs Land | |
> Auf acht Regionalkonferenzen sollen sich die Bewerber um den Vorsitz | |
> vorstellen. Darauf einigte sich die Parteispitze am Montag. | |
Bild: Erklären am Montag die Regeln: Angela Merkel und CDU-Geschäftsführer K… | |
BERLIN taz | Am Montag übernimmt Angela Merkel ausnahmsweise die | |
Amtsgeschäfte von Annegret Kramp-Karrenbauer. Gegen Mittag tritt die | |
CDU-Vorsitzende statt ihrer Generalsekretärin im Konrad-Adenauer-Haus vor | |
die Presse. Es geht um die Klausur des Bundesvorstandes, die bereits am | |
Sonntag begonnen hatte und gerade zu Ende gegangen ist. | |
Dort wurde vor allem über die Vorbereitung des Parteitags Anfang Dezember | |
in Hamburg gesprochen. Da Kramp-Karrenbauer sich in den kommenden Wochen um | |
ihre Kandidatur als Merkels Nachfolgerin kümmern muss, leitet bis dahin | |
nach Gremiensitzungen die Chefin die Auftritte vor der Presse. | |
Praktischerweise hat sie Bundesgeschäftsführer Klaus Schüler mitgebracht, | |
der sich mit sämtlichen Regularien der CDU auskennt. | |
Demnach sollen sich die KandidatInnen den Parteimitgliedern auf acht | |
Regionalkonferenzen vorstellen. Die Veranstaltungen sollen zwischen Mitte | |
und Ende November stattfinden. So sollen alle CDU-Mitglieder die | |
Möglichkeit bekommen, sich über die KandidatInnen zu informieren, erklärt | |
Merkel. Der Bundesgeschäftsführer geht von einem „beachtlichen Interesse“ | |
in der Partei an den Veranstaltungen aus. | |
Bislang gibt es [1][zwölf BewerberInnen auf das Amt]. Die [2][bekanntesten | |
und aussichtsreichsten] sind Kramp-Karrenbauer, Gesundheitsminister Jens | |
Spahn und der frühere Unionsfraktionschef [3][Friedrich Merz]. Auf den | |
Regionalkonferenzen sollen sich nur offizielle Kandidaten vorstellen | |
können. | |
## Verbände schlagen KandidatInnen vor | |
Ein Bewerber wird zum Kandidaten, indem er von einer dazu berechtigten | |
Parteigliederung schriftlich vorgeschlagen wird. Dazu berechtigt sind etwa | |
der CDU-Bundesvorstand, die Landes-, Bezirks- und Kreisverbände oder die | |
Bundesvereinigungen der CDU. Dass auf den Regionalkonferenzen also wirklich | |
auch zwölf KandidatInnen sprechen, ist unwahrscheinlich. | |
Aus der CDU heißt es am Montag, dass es bis zu drei Veranstaltungen in | |
Ostdeutschland geben werde. Thüringens Landeschef Mike Mohring hatte der | |
Thüringer Allgemeinen gesagt, er wisse nur von einer Regionalkonferenz im | |
Osten in Eisenach, diese werde von der Thüringer und der Hessen-CDU | |
veranstaltet. | |
Im kommenden Jahr werden in Sachsen, Brandenburg und Thüringen neue | |
Landtage gewählt; insofern kommt gerade dort der innerparteilichen | |
Mitbestimmung große Bedeutung zu. Obwohl die fünf ostdeutschen | |
Landesverbände zusammen lediglich dreizehn Prozent der Mitglieder | |
repräsentieren, könnten nun drei von acht KandidatInnen-Vorstellungen dort | |
stattfinden. | |
## Gleiche Zeit für alle | |
Nach einem Beschluss des CDU-Bundesvorstands vom Montag sollen alle | |
KandidatInnen auf den Konferenzen die gleiche Redezeit bekommen. Im | |
Anschluss können die Mitglieder Fragen stellen. Geleitet werden die | |
Konferenzen von den Vorsitzenden der jeweiligen Landesverbände, von denen | |
die Konferenz ausgerichtet wird. | |
Wer es bis zum Start der Konferenzen nicht schafft, von der BewerberIn zur | |
KandidatIn zu werden, hat noch eine Chance auf dem Parteitag selbst: Dort | |
kann jedeR stimmberechtigte Delegierte noch ein anderes CDU-Mitglied | |
vorschlagen. Bei der Abstimmung ist im ersten Wahlgang die absolute | |
Mehrheit entscheidend. Wird sie nicht erreicht, gehen die zwei | |
KandidatInnen mit den besten Ergebnissen in eine Stichwahl. | |
5 Nov 2018 | |
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## AUTOREN | |
Anja Maier | |
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