| # taz.de -- Ergebnisse des Wohnungsgipfels: Merkels Phantasiezahlen | |
| > Die Bundesregierung will 1,5 Millionen Wohnungen bis 2021 bauen. Eine | |
| > Anfrage der Linken ergibt: Wie sie diese Zahl erreichen will, kann sie | |
| > nicht sagen. | |
| Bild: Neubauten in Greifswald | |
| BERLIN taz | Keine sechs Wochen ist der Wohnungsgipfel her, auf dem die | |
| Bundesregierung ein großes Ziel verkündete: Bis zum regulären Ende der | |
| Legislaturperiode sollen [1][1,5 Millionen neue Wohnungen] gebaut werden. | |
| Ein ganzes Maßnahmenpaket vom Baukindergeld bis zur Förderung des sozialen | |
| Wohnungsbaus wurde dafür beschlossen. | |
| Die Zahl von 1,5 Millionen schienen von Anfang an eher eine medienwirksame | |
| Schätzung als durch präzise Planung unterfüttert. Das bestätigt jetzt auch | |
| die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der wohnungspolitische | |
| Sprecherin der Linksfraktion, Caren Lay. Sie wollte wissen, welche Maßnahme | |
| wieviele neu gebaute Wohnungen erbringen soll. | |
| „Diese Maßnahmen entfalten ihre Wirkung als Maßnahmenpaket und verstärken | |
| sich in wesentlichen Teilen gegenseitig, auch jenseits des geförderten | |
| Wohnungsbaus“, schreibt die Bundesregierung nun in ihrer Antwort. „Die | |
| isolierte Darstellung einzelner Maßnahmen und der durch sie bewirkten | |
| Effekte auf die Neubautätigkeit ist daher nicht möglich.“ Damit lässt sich | |
| aber kaum sagen, ob 1,7 Millionen oder vielleicht nur 800.000 Wohnungen | |
| gebaut werden. | |
| „Die Bundesregierung phantasiert sich ihre Zahlen für den Wohnungsbau | |
| zusammen“, sagte Caren Lay zur Antwort der Bundesregierung. „Die zuletzt | |
| beim Wohngipfel aufgestellte Behauptung von Merkel und Seehofer, 1,5 | |
| Millionen neue Wohnungen würden entstehen, ist eine reine PR-Show ohne | |
| Substanz.“ | |
| 31 Oct 2018 | |
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| ## AUTOREN | |
| Martin Reeh | |
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