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# taz.de -- Verwaltungsmodernisierung: Alles online binnen acht Jahren
> Bis 2026 sollen alle Dienstleistungen der Verwaltung via Computer
> verfügbar sein, die beliebtesten hundert sogar schon 2021 – verspricht
> Innensenator Geisel (SPD).
Bild: Alles per Mausklick? Laut Innensenator Geisel soll das binnen acht Jahren…
Alles von zu Hause, ohne Gang ins Bezirksamt, mit nur ein paar Mausklicks?
Was bislang die ganz, ganz große Ausnahme ist, soll 2026 die Regel sein.
Darauf hat sich Innensenator Andreas Geisel (SPD) am Dienstag festgelegt:
Alle angebotenen Dienstleitungen – mehrere tausend – sollen dann online
verfügbar sein. Für die sogenannten Top 100, die hundert am meisten
nachgefragten Leistungen, soll das schon ab 2021 gelten, dem Ende der
laufenden Wahlperiode.
Der rot-rot-grüne Senat hatte zuvor in seiner Sitzung ein von Geisel
vorgelegtes Handlungsprogramm diskutiert. Das sieht den Ausbau von
Online-Zugängen, schnellere Bearbeitung, technische Modernisierung der
Verwaltung und ein leistungsfähigeres IT-Dienstleitungszentrum vor. Derzeit
lassen sich laut dem Innensenator online nur drei Dinge erledigen:
Kita-Gutschein und Parkraum-Vignette beantragen und ein Gewerbe anmelden.
Digital heißt aus Verwaltungssicht: ohne den sogenannten Medienbruch, also
ohne extra ausdrucken, unterschreiben, wieder einscannen und zurückmailen
oder via Post schicken. Voraussetzung dafür ist die ID-Funktion, die in
neueren Personalausweisen eingebaut ist.
Damit das alles im geplanten Zeitraum klappt, sind laut Geisel in der
Berliner Verwaltung, die derzeit 108.000 Stellen hat, 80.000 Arbeitsplätze
neu auszustatten. „Das ist die komplexeste Digitalisierungsaufgabe, die es
derzeit bundesweit gibt“, sagte der Innensenator. Er vergleicht den Umfang
mit einer ähnlichen Umstellung bei der Sparkasse, die dafür bei weit
geringerem Aufgabenspektrum sieben Jahre gebraucht habe.
Geisel wandte sich gegen die Sichtweise, man bastele schon seit vielen
Jahren und bislang weitgehend ohne Ergebnis an der Digitalisierung herum:
Erst seit dem E-Government-Gesetz von 2016 habe der Senat die rechtlichen
Möglichkeiten dazu. Insofern habe man in den eindreiviertel Jahren seit
Start der rot-rot-grünen Koalition schon einiges erreicht.
Jenseits von Online-Zugängen und digitalen Verfahren arbeitet der Senat
laut Geisel auch auf klassischem Weg daran, Bearbeitungszeiten zu
verkürzen. Bei der Fahrzeug-Zulassung etwa, lange Problemfall mit teils
mehrwöchiger Wartezeit, gebe es die Idee, in mehreren großen Autohäusern,
die im Jahr Zulassungsanträge für mehr als 5.000 Autos stellen, vor Ort
Mitarbeiter sitzen zu haben.
18 Sep 2018
## AUTOREN
Stefan Alberti
## TAGS
Andreas Geisel
Digitalisierung
Verwaltung
Kai Wegner
Strukturwandel
R2G Berlin
R2G Berlin
Senat
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