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# taz.de -- Berlins SPD vor dem Parteitag: Spargel mit Spitzenkandidaten
> „Schonend gegart zu werden ist dem Spargel vorbehalten – Politiker werden
> vorwiegend gegrillt“. Berlins CDU-Chefin weiß beim Spargelessen der
> Berliner Pressekonferenz Bescheid.
Bild: Spargel, parteilos
Es sollte um Spargel gehen, um gutes Essen, den Wert der freien Presse und
den 100. Geburtstag des Vereins Berliner Pressekonferenz. Aber es war ja
auch nicht ganz unspannend, wie dabei zwei Gastredner auftreten würden,
über deren Zukunft eben diese Presse gerade mehr denn je rätselt.
Werden sie in drei Jahren die Spitzenkandidaten ihrer Parteien sein?
Michael Müller und Monika Grütters, die Landeschefs von SPD und von CDU,
nebenher Regierender Bürgermeister bzw. Bundeskulturministerin, waren am
Montagabend zum traditionellen Spargelessen der Pressekonferenz geladen.
Das ist so eine Art landespolitische Variante des White House
Correspondents’ Dinner. Und so wie da fast nie ein Präsident schwänzt –
außer Donald Trump – so war fast auch die ganze Führungsriege der Berliner
Politik vertreten.
Hoch über Berlin, im 14. Stock des Interconti in Zoo-Nähe, fehlte er aber
erst mal, der SPD-Chef, auch als Grütters schon launige Worte über Spargel
gefunden hatte. Krise? Gefahrenlage? Schlüssel vom Roten Rathaus verloren?
Nein, Hinderungsgrund war die Vorstandssitzung der Berliner SPD, die eben
montags am frühen Abend ansteht.
Und da musste Müller nach jüngsten Turbulenzen mit diversen offenen Briefen
vor Ort sein, Spargelessen hin oder her, zu kritisch ist seine Lage fünf
Tage vor ihrem Parteitag mit der Vorstandsneuwahl. „Ich glaube, Sie haben
Verständnis dafür, dass ich in der jetzigen Situation meinen Landesvorstand
nicht unbeobachtet lassen wollte“, war Müllers Formulierung vor den über
150 Gästen. Mehr sagte er nicht dazu, aber mehr war auch nicht nötig, um
die Spannungslage bei den Sozialdemokraten vor ihrem Parteitag zu
beschreiben.
Grütters, selber unter Druck in ihrer Partei, konnte im Vergleich dazu fast
entspannt sein. Am Wochenende hatte nach einem Spiegel-Interview eine
Nullmeldung die Runde gemacht, wonach sie über eine Spitzenkandidatur bei
der Abgeordnetenhauswahl 2012 nachdenke. Was ungefähr soviel Neuigkeitswert
hat wie die Mitteilung, dass abends die Sonne untergeht. Denn wer sonst als
die Landesvorsitzende, also die Nummer 1 einer Partei, sollte vor allen
anderen über eine solche Kandidatur nachdenken?
So konnte sich Grütters ganz dem Spargel widmen und etwa feststellen, dass
er aphrodisierende Wirkung habe. Kochrezepte von Journalisten kannte sie
auch: „Schonend gegart zu werden, das ist dem Spargel vorbehalten –
Politiker werden vorwiegend gegrillt.“
29 May 2018
## AUTOREN
Stefan Alberti
## TAGS
Spargel
Michael Müller
Monika Grütters
SPD Berlin
CDU Berlin
Monika Grütters
Schwerpunkt Rot-Rot-Grün in Berlin
Michael Müller
Florian Graf
Gemüse
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