# taz.de -- Regierungsbildung in Katalonien: Puigdemont kandidiert nicht mehr | |
> In Katalonien zeichnet sich eine Lösung für eine neue Regierung ab. | |
> Separatistenführer Puigdemont will den Weg für einen unbelasteten | |
> Nachfolger freimachen. | |
Bild: Zieht sich zugunsten einer Regierungsbildung zurück: Separatistenführer… | |
MADRID ap | Kataloniens Separatistenführer Carles Puigdemont hat seinen | |
Verzicht auf eine erneute Kandidatur als Regierungschef der spanischen | |
Region erklärt. | |
Über die Internetplattform YouTube schlug er am Donnerstag den | |
Schriftsteller und Abgeordneten Quim Torra als seinen Nachfolger im Amt des | |
Regionalpräsidenten vor. Dieser habe genug Rückhalt im katalanischen | |
Parlament, um gewählt zu werden und die monatelange politische Blockade zu | |
beenden, sagte Puigdemont. Torra führte früher Omnium Cultural, eine | |
Graswurzelorganisation, die sich für eine Abspaltung von Spanien einsetzt. | |
Vor seiner Ankündigung hatte sich Puigdemont mit proseparatistischen | |
Gruppen abgesprochen. Er hält sich derzeit in Deutschland auf. Spanien hat | |
seine Auslieferung beantragt, um ihm für einen gescheiterten Vorstoß zur | |
Abspaltung Kataloniens den Prozess zu machen. | |
Zugleich hat Madrid das Verfassungsgericht eingeschaltet, um seine | |
Wiederwahl in Abwesenheit zu verhindern. Das höchste Gericht nahm den Fall | |
am Mittwoch an und blockierte damit eine Abstimmung über den neuen | |
Regierungschef im katalanischen Parlament. Die muss aber bis zum 22. Mai | |
erfolgen, sonst gibt es eine weitere Neuwahl der Regionalversammlung. | |
Ein Unvermögen, sich auf einen Konsenskandidaten für das Amt des | |
Regionalpräsidenten zu einigen, hätte die Separatisten womöglich in ein | |
ungünstiges Licht gerückt. [1][Anders als bisherige Aspiranten] läuft gegen | |
Torra kein Strafverfahren. Puigdemont dankte Torra „für dessen Bemühungen | |
und Opfer, die er mit der Annahme des Postens unter den schwierigen | |
Umständen für Katalonien“ bringe. | |
Kurz nach dem umstrittenen Unabhängigkeitsreferendum in Katalonien im | |
Oktober [2][übernahm die Zentralregierung in Madrid die öffentliche | |
Verwaltung] der Region. Bei einer von Ministerpräsident Mariano Rajoy | |
veranlassten Neuwahl [3][behaupteten die Separatisten dort eine knappe | |
Mehrheit]. Ein Datum für ein Votum zum neuen Regierungschef in Katalonien | |
steht noch nicht fest. | |
11 May 2018 | |
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