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# taz.de -- Neuer Regierungschef von Katalonien: Separatist Quim Torra gewählt
> Nur eine Stimme entschied über Torras Sieg. Er hält Puigdemont für den
> rechtmäßigen Regionalchef. Eine Konfrontation mit Madrid scheint
> vorprogrammiert.
Bild: Mit Schwung in die nächste Konfrontation mit Madrid: Quim Torra
Barcelona dpa | Im fünften Anlauf ist in der spanischen Krisenregion
Katalonien eine Regierungsbildung der Separatisten geglückt. Bei der Wahl
im Parlament in Barcelona erreichte der Kandidat für das Amt des
Regionalpräsidenten, der 55-jährige Quim Torra, am Montag wie erwartet die
einfache Mehrheit der Stimmen. Damit endet die seit Monaten dauernde
politische Blockade – und zwar nur zehn Tage vor der Frist, nach der laut
Verfassung eine Neuwahl nötig gewesen wäre.
Bei der ersten Abstimmung am Samstag, bei der er eine absolute Mehrheit
brauchte, war Torra noch gescheitert. Jetzt klappte es, weil sich die vier
Abgeordneten der linksradikalen Partei CUP erneut der Stimme enthielten:
Torra bekam 66 Ja-Stimmen und 65 Nein-Stimmen der restlichen
Parlamentarier. Sie beharren auf Ex-Regionalchef Carles Puigdemont als
Präsident, tolerierten aber nun die Wahl Torras.
Diese war möglich geworden, nachdem der im Herbst von der Zentralregierung
als Regionalchef abgesetzte Puigdemont am Donnerstag nach langem Tauziehen
mit der Zentralregierung in Madrid [1][auf eine eigene Kandidatur
verzichtet hatte]. Als Ersatzkandidaten schlug er Torra vor, der anders als
Puigdemont und viele andere katalanische Politiker, juristisch unbelastet
ist. Torra hatte allerdings bei den beiden Parlamentsdebatten betont, dass
er weiter Puigdemont für den rechtmäßigen Regionalchef hält. Auch machte er
deutlich, dass er dessen Kurs zur Abspaltung weiterführen will.
Puigdemont war im Herbst ins Ausland geflohen und hält sich in Berlin auf,
wo er auf eine Entscheidung der deutschen Justiz über seine Auslieferung an
Spanien wartet. Seit seiner Absetzung im Zuge des verbotenen
Unabhängigkeitsreferendums vom Oktober hatte Katalonien keine reguläre
Regierung mehr. Die Region steht unter Zwangsverwaltung der
Zentralregierung in Madrid, die gemäß Verfassung bei der Amtsübernahme des
neuen Regionalpräsidenten automatisch beendet wird.
14 May 2018
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[1] /Praesidentschaftswahl-in-Katalonien/!5501954
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