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# taz.de -- Haushaltsentwurf zur Agrarpolitik: EU-Kommission schockt Naturschü…
> Ausgerechnet die umweltschädlichsten Agrarsubventionen will die
> Kommission am wenigsten kürzen, kritisiert der Naturschutzbund.
Bild: Düstere Aussichten für Bauern, die in Vielfalt auf den Äckern investie…
Berlin taz | Deutschlands größte Umweltorganisation, der Naturschutzbund
(Nabu), hat den Vorschlag der Europäischen Kommission für den EU-Haushalt
ab 2021 scharf kritisiert. „Wir sind schockiert, dass die Kommission den
ineffizientesten und schädlichsten Teil des EU-Budgets, nämlich die
pauschalen Flächenprämien für die Landwirtschaft, besonders vor Kürzungen
bewahren will“, sagte Konstantin Kreiser, Nabu-Teamleiter für
EU-Naturschutzpolitik, am Donnerstag der taz.
Diese auch Direktzahlungen genannten Subventionen erhalten Bauern pro
Hektar und weitgehend unabhängig davon, wie umweltfreundlich sie das Land
bewirtschaften. Das führe dazu, so Kreiser, „dass die Landwirte im Prinzip
gezwungen sind, möglichst intensiv zu wirtschaften, das heißt: zu mehr
Pestiziden und mehr Düngung zu greifen“. Dabei verursache die Agrarbranche
große Umweltprobleme wie das Insektensterben.
Besser seien die Förderprogramme für die ländliche Entwicklung, die zweite
Säule der EU-Agrarpolitik, so Kreiser. Hier erhalten Bauern Geld zum
Beispiel dafür, dass sie Blühstreifen anlegen oder Hecken stehen lassen.
Aber diese Subventionen will die Kommission nun stärker kürzen als die
Direktzahlungen. Der Anteil der Direktzahlungen am EU-Agrarbudget werde
laut Landwirtschaftskommissar Phil Hogan von 70 auf 72,5 Prozent steigen,
warnte Kreiser. Tatsächlich hat die Kommission vorgeschlagen, den gesamten
Etat für die Landwirtschaft um 5 Prozent zu kürzen, den Teil für die
Direktzahlungen aber nur um 4 Prozent.
Naturschützer Kreiser begrüßte jedoch den Vorschlag der Kommission, die
Direktzahlungen für Großbetriebe zu begrenzen. „Das ist ein richtiger
Schritt in Richtung mehr Fairness“, so Kreiser. Zudem zeigten Studien, dass
kleine Felder mehr Artenvielfalt böten. „Aber dieser Vorschlag wird bei den
Mitgliedsstaaten nicht durchkommen“, sagt der Umweltschützer. „Die
Gemeinsame Agrarpolitik wird nicht nur umweltschädlich, sondern auch unfair
bleiben.“
Die EU-Staaten und das Europäische Parlament müssen dem Haushaltsvorschlag
noch zustimmen. Frankreich und Ungarn haben bereits Kürzungen des
Agrarbudgets abgelehnt.
3 May 2018
## AUTOREN
Jost Maurin
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