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# taz.de -- Streit um Strafzölle zwischen EU und USA: Trump macht nochmal Stim…
> Donald Trump zeigt sich im Handelsstreit mit der EU trotzig – und
> verschärft den Ton. Erneut droht er den Europäern mit erhöhten Zöllen auf
> Autos.
Bild: Verdeutet sich mal wieder: Donals Trump in Moon Township
Brüssel/Washington ap/dpa | – US-Präsident Donald Trump hat den Europäern
erneut mit höheren Zöllen auf Autoimporte gedroht – und diesmal nicht nur
im Fall von Vergeltungsmaßnahmen für die von ihm verhängten Strafzölle auf
Stahl und Aluminium. „Die Europäische Union, wunderbare Länder, die die USA
beim Handel sehr schlecht behandeln, beschwert sich über die Zölle auf
Stahl und Aluminium“, [1][schrieb Trump] am Samstag auf Twitter. „Wenn sie
ihre schrecklichen Barrieren und Zölle auf eingeführte US-Produkte
fallenlassen, werden wir umgekehrt unsere aufgeben. Großes Defizit. Wenn
nicht, erheben wir Zölle auf Autos etc. FAIR!“
Auf einer Kundgebung vor Anhängern am Samstagabend in Pennsylvania legte
Trump noch nach. Autos seien wirklich das große Problem, sagte der
Republikaner mit Blick auf die EU und drohte: „Wir werden Mercedes Benz mit
Zöllen belegen, wir werden BMW mit Zöllen belegen.“
Derzeit entfallen auf jedes Auto aus US-Produktion, das in Europa fahren
soll, zehn Prozent Zoll. In die Gegenrichtung sind es nur 2,5 Prozent.
Die Zölle treten in zwei Wochen in Kraft. Für den Fall, dass die EU mit
ihren 28 Mitgliedsstaaten keine Befreiung erwirken kann, hat sie gedroht,
Zölle auf US-Produkte wie Erdnussbutter und Orangensaft zu erheben. Trump
hat die Einführung von Strafzöllen auf Stahl in Höhe von 25 Prozent und auf
Aluminium in Höhe von 10 Prozent mit der nationalen Sicherheit der USA
begründet. Davon ausgenommen sind zunächst Kanada und Mexiko.
Die Europäer betonen, dass die EU ebenfalls ein enger Verbündeter der USA
sei und keine Gefahr für die Sicherheit darstelle, mit der Trump die Zölle
offiziell begründet hat. Eine Lösung wurde bei dem Treffen indes nicht
gefunden, wie Malmström mitteilte. Demnach soll die Diskussion in dieser
Woche fortgesetzt werden.
## Stimmung machen für die Kongresswahl im November
Bei seinem Besuch im Westen Pennsylvanias erklärte Trump, die Strafzölle
würden die Stahlindustrie in der Region retten. In Moon Township im 18.
Wahlbezirk nahe Pittsburgh, wo die Kundgebung stattfand, gibt es
Schätzungen zufolge rund 17 000 Stahlarbeiter, fast 90.000 Wähler sind
gewerkschaftlich organisiert.
Anlass für Trumps Visite war anstehende Nachwahl zum Abgeordnetensitz in
Washington, in deren Vorfeld sich der Republikaner Rick Saccone und der
Demokrat Conor Lamb ein überraschendes Kopf-an-Kopf-Rennen liefern. Noch
bei der Präsidentenwahl 2016 hatte Trump den Bezirk mit einem Vorsprung von
20 Prozent gewonnen – und damit letztlich den Staat Pennsylvania, der bis
dato seit Jahrzehnten in demokratischer Hand war.
Die Nachwahl im 18. Wahlbezirk gilt nun als wichtiger Stimmungstest für die
Kongresswahl im November: Ein Erfolg in der den Republikanern zuneigenden
Region dürfte die Demokraten beflügeln; mit einem Sieg Saccones könnte
Trump wiederum beweisen, dass sein Rückhalt bei den Arbeitern weiter stark
ist. Und für den Präsidenten gilt es wohl, eine politische Niederlage eines
weiteren Schützlings zu vermeiden: Erst im Dezember hatte er sich hinter
den Republikaner Roy Moore gestellt, der bei der Nachwahl zum Senatsposten
von Alabama am Ende dem Demokraten Doug Jones unterlag.
Trump ließ in Pennsylvania zudem durchblicken, dass er die Wahl 2020 fest
im Blick hat. Er habe schon ein Motto für seine Kampagne zur Wiederwahl:
„Keep America great!“ (Lasst Amerika großartig bleiben!“, verkündete er…
Anhängern. Denn wenn er nochmal antreten sollte – was „fast sicher“ sei …
könne er ja nicht seinen Slogan „Make America Great Again“ („Macht Ameri…
wieder großartig“) nutzen, weil er dann schon jahrelang im Amt gewesen sei.
11 Mar 2018
## LINKS
[1] https://twitter.com/realDonaldTrump/status/972585290857672704
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