# taz.de -- Kommentar „NoBillag“-Abstimmung: Schweizer Fingerzeig für ARD … | |
> Die Schweizer haben zwar deutlich für die Öffentlich-Rechtlichen | |
> gestimmt. Aber „NoBillag“ hat Probleme aufgezeigt, die auch in | |
> Deutschland existieren. | |
Bild: Den Märchen der „NoBillag“-Kampagne glaubten die meisten SchweizerIn… | |
Sieben von zehn Schweizerinnen und Schweizern haben am Sonntag [1][für den | |
Erhalt des öffentlich-rechtlichen Rundfunks gestimmt]. Das war deutlich. Es | |
zeigt, dass die große Mehrheit nicht an die Märchen einer Kampagne | |
glaubten, deren lauteste Befürworter von Gemeinwohlorientierung, Freiheit | |
und Emanzipation faselten, denen es aber in erste Linie darum ging, einen | |
lästigen Konkurrenten loszuwerden. Sei es, weil dieser Konkurrent ihr | |
Geschäft stört, sei es, weil er die politische Agitation erschwert. Es | |
nervt natürlich, wenn da ein großer Apparat existiert, in dem viele | |
Menschen arbeiten, die immer wieder auf die eigenen Lügen hinweisen. | |
Man könnte den Fall nun mit dem Vermerk „Mehrheit will die Schweizerische | |
Radio- und Fernsehgesellschaft erhalten“ zu den Akten legen – und | |
weitermachen wie bisher. | |
Doch das sollte niemand. Keine Intendantin, kein Intendant. Weder in der | |
Schweiz noch in Deutschland. Denn die NoBillag-Initiative hat mit dem | |
Finger auf Probleme des öffentlich-rechtlichen Rundfunks gezeigt, die hie | |
wie da existieren: ARD, ZDF und Deutschlandfunk sind ineffiziente, | |
schwerfällige Firmen. Wer bei acht Milliarden Euro Einnahmen jammert, dass | |
zu wenig Geld da sei, sollte erst einmal bei Sportrechten und | |
Promi-Quiz-Sendungen mit Eckart von Hirschhausen sparen, bevor er oder sie | |
wieder ankommt und höhere Beiträge fordert. | |
Und: Die Aufsichtsgremien der Öffentlich-Rechtlichen sind immer noch viel | |
zu staatsnah. Klar sollen in den Rundfunk- und Fernsehräten gerne auch | |
Parteienvertreter sitzen. Aber es sind noch immer deutlich zu viele | |
VertreterInnen in den Gremien, von denen jeder weiß, dass ihr Parteibuch | |
ihre größte Qualifikation ist. | |
Trotz des immer wieder aufkommenden (berechtigten) Ärgers über ARD und ZDF | |
sollten wir aber hin und wieder in die USA schauen und uns fragen: Wollen | |
wir den Medienmarkt tatsächlich völlig dem freien Spiel des Marktes | |
aussetzen? Die SchweizerInnen wollen das nicht. Zu Recht. | |
5 Mar 2018 | |
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[1] /Nein-zu-NoBillag-in-der-Schweiz/!5486125 | |
## AUTOREN | |
Jürn Kruse | |
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