| # taz.de -- Kommentar eingestellte G20-Verfahren: Die Vernunft der Staatsanwäl… | |
| > Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungsverfahren gegen vier Sprecher | |
| > der linksradikalen Szene eingestellt. Damit stärkt sie das Vertrauen in | |
| > die Justiz. | |
| Bild: Auch gegen Emily Laquer von der Interventionistischen Linken wird nicht m… | |
| Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungsverfahren gegen vier Sprecher der | |
| linksradikalen Szene eingestellt. Damit hilft sie die politische Debatte um | |
| den G20-Gipfel und die Rote Flora zu deeskalieren – und sie stärkt das | |
| Vertrauen in die Justiz. | |
| Das ist auch nötig nach der Verschärfung des Strafrechts, bei dem es | |
| reicht, einen Polizisten anzufassen, um im Gefängnis zu landen; und nach | |
| dem auffallend scharfen Vorgehen einiger Gerichte gegen festgenommene | |
| G20-Demonstranten. Dabei reichte es, bei einer gewalttätigen Demonstration | |
| dabei gewesen zu sein, um monatelang in Untersuchungshaft zu schmoren. | |
| Gegen die vier Sprecher war ermittelt worden, weil sie im Vorfeld und | |
| während des Gipfels zu schwerem Landfriedensbruch angestiftet haben sollen. | |
| Das machte sich unter anderem an zwei Dutzend Strafanzeigen fest, die gegen | |
| den Anwalt der Roten Flora, Andreas Beuth, gestellt wurden. | |
| Dieser hatte sich – wie Flora-Sprecher Andreas Blechschmidt – schockiert | |
| gezeigt über das Ausmaß der Gewalt und sich gefragt, warum dieses | |
| ausgerechnet im linken Schanzenviertel und nicht „irgendwie in Pöseldorf | |
| oder Blankenese“ ausgeübt worden sei. Eine allgemeine Sympathie für solche | |
| Aktionen zu äußern, reiche nicht für strafrechtliche Verfolgung, findet die | |
| Staatsanwaltschaft. | |
| Beuth hat wie Blechschmidt, der die später in Gewalt umschlagende | |
| Demonstration in der Hafenstraße anmeldete, mit offenem Visier gearbeitet. | |
| Beide im Gegenzug für Tausende aus der ganzen Welt angereiste Demonstranten | |
| in die Pflicht zu nehmen, wäre absurd. Dabei war es sicher grenzwertig, zu | |
| einer Demonstration mit dem Namen „Welcome to Hell“ einzuladen – gerade | |
| wegen des schönen Doppelsinns. | |
| Die Frage, ob und wie man sich von Gewalt zu distanzieren habe, ist ein | |
| heiß und seit Jahrzehnten diskutiertes Thema in der linken Szene. Emily | |
| Laquer von der Interventionistischen Linken hatte vor dem Gipfel einen | |
| massenhaften Regelübertritt angekündigt: „Wir blockieren den Gipfel und | |
| greifen nicht die Polizei an.“ Allerdings sei die Gewaltfrage, angesichts | |
| der von vielen G20-Staaten ausgehenden Gewalt falsch gestellt. | |
| Laquer sagte auch: „Ich weigere mich, harmlos zu sein.“ Warum es dafür | |
| nicht reichen soll, Aktionen wie Greenpeace zu machen und warum ihnen eine | |
| Distanzierung von Gewalt nicht möglich ist, müssen Beuth, Blechschmidt und | |
| Laquer erst noch erklären. | |
| 13 Feb 2018 | |
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| Gernot Knödler | |
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